Trendguide Niederrhein Vol. 12

DER MACHER AUS NRW Von

DER MACHER AUS NRW Von Katja Meenen 8

Wie immer an dieser Stelle finden Sie hier das Portrait einer Person, die vom Niederrhein stammt und über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist. Bisherige prominente Niederrheiner an dieser Stelle waren schon die Katjes Katze, Schauspieler & Filmproduzent Guido Broscheit, Alltours-Gründer und Chef Willi Verhuven, Multitalent Dolly Buster, Modedesigner Guido Maria Kretschmer, Comedy-Talent Mirja Boes, Comedian Heinz Groening, Fußball-Weltmeister Rainer Bonhof, Moderatorin und Autorin Anne Gesthuysen, Musiker Johannes Oerding und zuletzt der weltweit renommierte Herzchirurg Prof. Dr. Reiner Körfer. Auch unser aktuelles Portrait ist eine Persönlichkeit, die jeder von Ihnen kennen wird… Foto: © Tobias Koch „Ich schwöre, dass ich meine ganze Kraft dem Wohle des Landes Nordrhein-Westfalen widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das mir übertragene Amt nach bestem Wissen und Können unparteiisch verwalten, Verfassung und Gesetz wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“ Das sind die Worte des Amtseides, den unser Landesvater nach seiner erneuten Wahl zum Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen am 28. Juni 2022 leistete. Damit war er der alte und neue Ministerpräsident. Seit dem 27. Oktober 2021 ist der CDU-Politiker Hendrik Wüst der zwölfte Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und seit 2005 Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der Bildung einer neuen Landesregierung gab es – zumindest regional – etwas Aufruhr: Denn mit Silke Gorißen hatte Hendrik Wüst nicht nur ein ganz neues Gesicht ins Kabinett berufen, sondern die noch amtsjunge Landrätin des Kreises Kleve. Die in Kleve geborene CDU-Politikerin war erst 2020 zur Landrätin gewählt worden. Nun ist die Volljurstin Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz und war eine der Überraschungen im Wüst-Team. Der Kreis Kleve musste eine erneute Landratswahl ansetzen, was an einigen Stellen zu „Gemaule“ und Unmut führte, aber nachdem inzwischen ein neuer Landrat gefunden wurde und im Amt ist, werden sich diese Wogen geglättet haben. UND WARUM ERZÄHLEN WIR DAS HIER? Hendrik Josef „Henne“ Wüst wuchs im westfälischen Rhede auf (die geografische Lage von Rhede ist schon auch sehr niederrheinisch, womit das Portrait hier seine Berechtigung findet), wo er zur Ludgerus-Grundschule und später zum Euregio-Gymnasium in Bocholt ging und dort 1995 sein Abitur machte. Seine Lieblingsfächer in der Schule waren Deutsch und Geschichte. Geboren wurde Hendrik Wüst am 19. Juli 1975 als jüngstes von drei Kindern und einziger Sohn der Familie. Sein Vater war als Handelsvertreter in der Textil-Industrie tätig, seine Mutter als gelernte Fleischerin in der Fleischerei der Großeltern. Das ist wahrscheinlich der Grund dafür, dass Hendrik Wüst noch heute an keiner Currywurst vorbeigehen kann. Einen ersten politischen Impuls gab es schon zu Schulzeiten in Bocholt, als Wüst gegen die Einführung von Kopierkosten protestierte. Mit 15 gründete er mit Freunden den Ortsverband der Jungen Union. In seiner Jugend spielte Hendrik Wüst Handball, sein Spitzname damals: „Henne“. Schon beim Sport konnte er lernen, dass Teamgeist und Zusammenarbeit genauso wichtig sind wie Durchsetzungsvermögen und Standhaftigkeit. Portrait 9