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Trendguide Niederrhein Vol. 11

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INTERANTIONAL UNTERWEGS

INTERANTIONAL UNTERWEGS UND DOCH STETS HEIMATVERBUNDEN Im Jahr 1991 half Körfer dem indonesischen Präsidenten (Bacharuddin Jusuf Habibie) nach einem Herzinfarkt mit einer beherzten Operation wieder auf die Beine. Dessen Dankbarkeit mündete in dauerhafter Freundschaft und veranlasste den Präsidenten, Körfer einen seiner Oldtimer, einen Mercedes-Benz 300 C mit Stoffschiebedach, zu schenken, als er von dessen Klassiker-Leidenschaft erfuhr. Einen Grund, das Skalpell aus Altersgründen aus der Hand zu legen, sieht Körfer nicht. „Auch wenn das unbescheiden klingt: Aber es gibt wohl keinen aktiven Herzchirurgen auf der Welt, der so viel Erfahrung hat wie ich“, sagt Körfer. „Wenn ich das Gefühl hätte, dass andere besser operieren, dann würde ich sofort aufhören", sagt er und lässt keinen Zweifel daran, dass er davon ausgeht, dass dieser Punkt noch in ferner Zukunft liegt. Foto Hermann Ries _____ Bild oben: Prof. Körfer mit dem indonesischen Präsidenten Bild unten: Am Wohnsitz des Professors, direkt am Düsseldorfer Rheinufer: Körfer in seinem Mercedes 220 S Cabriolet aus dem Jahr 1957 WIR FRAGEN Prof. Dr. Reiner Körfer Bei unserem Interview-Termin in Kleve hatten wir Gelegenheit, viele interessante Geschichten aus Reiner Körfers Leben zu erfahren. Darüber könnte man eher ein Buch schreiben, als es hier nur kurz anzureißen. Ein paar Einblicke haben wir für Sie zusammengefasst. Was empfinden Sie als „typisch Niederrhein“, was schätzen Sie am Niederrhein? Körfer (wie aus der Pistole geschossen): Dass die Menschen hier so hilfsbereit sind. Ich habe in meiner Heimatstadt Kleve bzw. in der Region immer Förderer und auch ganz viel Glück 16 Info Portrait | Business

_____ Bild oben links: Fußball-Freund Körfer mit Franz Beckenbauer und Hansi Hinterseer Bild oben rechts: Zwei Legenden: Professor Körfer und der Schweizer Tennisprofi Roger Federer Bild unten rechts: "Dem Papst wurde heute die große Ehre zuteil, Herrn Prof. Dr. Körfer persönlich kennenzulernen" scherzte man Borussia-intern. Bild unten links: Niederrheiner unter sich: Nieder-Rainer Bonhof, Vizepräsident Borussia Mönchengladbach (gebürtiger Emmericher), Korinna Evers und Katja Meenen (Team Trendguide Niederrhein) und Nieder-Reiner Körfer, Aufsichtsratsvorsitzender Borussia Mönchengladbach (gebürtiger Klever), trafen sich im Borussia-Park gehabt. Ich bin als Junge zunächst zur Realschule in Kleve gegangen, weil meine Pflegeeltern kein Geld für das Gymnasium hatten. Mein Klassen- und auch Religionslehrer haben aber eine Art „Talent“ bei mir erkannt und sich beim Oberschulrat in Düsseldorf mehrfach dafür eingesetzt, dass ich aufs Gymnasium gehen konnte. Drei Mal sind sie dafür nach Düsseldorf gefahren – das muss man sich mal vorstellen. Und dann konnte ich aufs Freiherr-vom-Stein- Gymnasium gehen. Das ist nur ein Beispiel dafür, warum ich noch heute Kleve und den Niederrhein mit Glück und Hilfsbereitschaft verbinde. Warum Herzchirurg? Eigentlich wollte ich gar kein Herzchirurg werden, sondern Chirurg. Mein Gedanke damals war: In der Herzchirurgie sterben zu viele Menschen (zu meinen Anfangszeiten um die 40 %). Und dann gibt es noch die Gespräche mit Angehörigen, wenn ein Patient verstorben ist. Das ist nicht nur zeitaufwändig, sondern auch emotional. Das muss man erst mal schaffen; ich brauchte übrigens nie einen Psychologen. Einer meiner Lehrer, Chefarzt in Oberhausen- Sterkrade, hat meine Entscheidung damals beeinflusst: Denn er hat mir beigebracht, wie man mit Patienten und Angehörigen umgeht. Das war übrigens der Vater von Wim Wenders. Portrait 17

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