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DER AKZENT MACHT’S Nahe der Madeleine, in der Rue Basse-du-Rempart, eröffnete Thierry Hermes eine Sattel- und Riemenmacherwerkstatt. Kutschen und Kaleschen waren damals die Karossen der Zeit. 80.000 Pferde lebten damals in Paris, Kutschenbau und Sattlerhandwerk boomten. Auch das Geschäft von Thierry Hermes blühte. Was für eine Eleganz, was für ein solides Handwerk, wie langlebig sind Sattel und sonstiges Reitgeschirr, schwärmte schon damals die bessere Gesellschaft. 40 Jahre lang war er bereits Sattlermeister gewesen, als es die erste offizielle Auszeichnung gab: 1867 errang der 66-Jährige in Paris bei der Weltausstellung die Silbermedaille. Die Leitung seiner Sattler- und Zaumzeugwerkstatt hatte er bereits an seinen Sohn Charles-Émile übertragen. 1878 starb Thierry Hermès. Sein Sohn verlegte das Stammhaus an die schicke Faubourg Saint-Honoré 24 und kam seiner Kundschaft räumlich entgegen, die sich rund um die Champs-Élysées niedergelassen hatte. Dort residierte Napoleon III. im Élysée-Palast, und hatten Adlige und Großbourgeoisie in edlen Stadtpalais ihr Domizil. Das einstige Stammhaus von Hermès fiel später einem Kreisverkehr zum Opfer. Als erst die Eisenbahn, dann das Auto die Kutsche verdrängte, passte Hermès sich den neuen Reisegewohnheiten an und erweiterte sein Leder um edles Reisegepäck. Die Novität damals: Die Koffer und Taschen ließen sich per Reißverschluss öffnen und schließen! Komplettiert wurde das Reiseoutfit der Oberschicht durch hauseigene Parfüms und Seidentücher, die auch dem Reitsport entlehnt waren. 65 Gramm leicht und stets 90 x 90 cm groß, sind diese Hermès Carrés bis heute ein stylisches Must-Have. Und bis heute ist Hermès ein Familienunternehmen. Axel Dumas ist die sechste Generation, die das Luxuslabel leitet. 14 Produktfamilien gehören heute zum Unternehmen mit seinen dreißig Produktions-, Großhandels- und Einzelhandelsunternehmen. Gut zehn Milliarden Euro beträgt der Börsenwert von Hermès heute. Ob Thierry sich das vor 200 Jahren hätte träumen lassen? 46 _ Der Niederrhein
ONLINE-MAGAZIN Was hat Hermes mit Krefeld zu tun? Wie viel Frankreich steckt in Deutschland? Und was kann ich in Frankreich erleben? Oder mir Frankreich ein wenig nach Hause holen? Dies verrät seit 2010 die Hamburger Journalistin und Reisebuchautorin Hilke Maunder auf ihrem Blog MeinFrankreich.com. Jede Woche neu gibt es dort Gastro- und Reisetipps, Nettes und Neues aus Frankreich. „Mein Frankreich“ ist ein Online-Magazin, das sich bewusst an journalistische Grundsätze hält und auf Werbung oder versteckte Promotions verzichtet. Es lebt von Follower- Power: Spenden und Likes. So ist mein „Mein Frankreich“ authentisch. Unabhängig. Frankophil und faktentreu. Vom nahen Hexagon bis nach Übersee. Und total subjektiv. INFO Mein Frankreich www.meinfrankreich.com facebook.com/MeinFrankreich twitter.com/MeinFrankreich instagram.com/mein_frankreich pinterest.de/hilkemaunder/mein-frankreich-france Der Niederrhein _ 47
