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Trendguide Niederrhein Vol. 10

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PORTRAIT VON KATJA

PORTRAIT VON KATJA MEENEN Wie immer an dieser Stelle finden Sie hier das Portrait einer Person, die vom Niederrhein stammt und über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist. Bisherige prominente Niederrheiner im Trendguide Niederrhein waren schon die Katjes Katze, Schauspieler Guido Broscheit, Alltours-Gründer und Chef Willi Verhuven, Multitalent Dolly Buster, Modedesigner Guido Maria Kretschmer, Comedy-Talent Mirja Boes, Comedian Heinz Groening, Fußball-Weltmeister Rainer Bonhof sowie Moderatorin und Autorin Anne Gesthuysen. In dieser Ausgabe lesen Sie über einen Musiker, der im niederrheinischen Geldern aufwuchs. We proudly present: Johannes Oerding! Johannes wurde zwar im westfälischen Münster geboren, wuchs aber in Geldern-Kapellen an der niederländischen Grenze auf. Heute lebt Johannes Oerding im legendären Hamburger Stadtteil St. Pauli. Der Sänger liebt das unstete Leben als Musiker und seine Freiheiten. Er findet es wahnsinnig langweilig, zwei oder drei Tage an einem Ort zu bleiben. Unterwegssein ist seine große Leidenschaft, sein Leben, seine Aufgabe. Unabhängig zu sein fühlt sich für ihn einfach sehr gut an. ER KOMMT AUS EINER MUSIKALISCHEN FAMILIE, IN DER BEIDE ELTERNTEILE UND AUCH ALLE GESCHWISTER INSTRUMENTE SPIELTEN. SO WUNDERT ES NICHT, DASS AUCH JOHANNES FRÜHZEITIG BEGANN, GITARRE ZU SPIELEN UND ZU SINGEN. Foto: © Olaf Heine Vom Dorf auf die großen Bühnen: er hat geschafft, wovon viele nur träumen Um der Langeweile seiner Jugendzeit zu entkommen, jobbte der heutige Sänger beim Metzger vor Ort. Dank seiner Leidenschaft für Musik sollten sich für Johannes aber schon bald neue Türen öffnen. Bei einem Stadtfest-Auftritt mit seiner Schülerband wird er von einem Musikproduzenten entdeckt, folgt ihm nach Hamburg und sichert sich einen Plattendeal – mit gerade einmal 17 Jahren! Doch trotz des Plattendeals sollten noch ein paar Jahre vergehen, bis er sein erstes Debütalbum veröffentlichte. Auf zahllosen Konzerten in kleinen Clubs wollte Oerding erst einmal seinen Stil finden und nahm sich Zeit, neue Lieder zu schreiben. Nach und nach wurden seine Auftritte größer, ehe er sich 2009 im Vorprogramm von Bands wie 12 _Portrait

„Simply Red“ oder „Ich+Ich“ und auch bei Ina Müller wiederfand. Es folgte eine ausverkaufte Solotour sowie sein erstes Soloalbum mit dem Titel „Erste Wahl“, das bis auf Platz 39 der deutschen Albumcharts stieg. Der Nachfolger „Boxer“ kletterte bereits auf Platz 11, seine kommenden drei Alben „Für immer ab jetzt“ (2013), „Alles brennt“ (2015) und „Kreise“ (2017) platzierten sich allesamt in den Top 10. Im September 2013 vertrat Oerding „seine“ Stadt Hamburg beim Bundesvision Song Contest und belegte mit „Nichts geht mehr“ den zweiten Platz. Außerdem war Oerding in diesem Jahr in Joe Cockers Vorprogramm der „Fire It Up-Tour“ zu sehen, sowie 2014 als Gast auf der Unplugged-Tour der Scorpions. 2015 wurde er für seine Alben „Für immer ab jetzt“ und „Alles brennt“ in Deutschland jeweils mit einer Goldenen Schallplatte für über 100.000 verkaufte Exemplare ausgezeichnet. Für „Alles brennt“ erhielt er 2016 eine Platin-Auszeichnung für über 200.000 verkaufte Einheiten. Der Erfolg ging weiter – im Frühjahr 2018 gab es den Live Entertainment Award für die beste Hallentournee des Jahres 2017. Liiert ist Johannes Oerding übrigens mit der 16 Jahre älteren Ina Müller. Mit seiner Musik hat er sich in das Herz der Moderatorin und Sängerin gesungen; bereits seit 2011 sind die beiden ein Paar. Wer sie nicht kennen sollte: Als Kabarettistin, Sängerin und TV-Moderatorin arbeitet Ina Müller in so ziemlich jeder Sparte des deutschen Fernsehens. Mit ihrer Late-Night-Show „Inas Nacht“ lockt sie ein Millionenpublikum vor die TV-Bildschirme. Ende 2019 hat Oerding sein mittlerweile sechstes Studioalbum mit dem Titel „Konturen“ veröffentlicht, in dem er mehr als zuvor politisch klare Kante zeigt. An den kritischen Songs spüre man, dass er sich nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit dem großen Ganzen beschäftige. Er sehe es als seine Aufgabe, Leute zum Nachdenken zu bringen. Als Künstler sei er aber niemand, der eine Lösung hat. Das sei viel zu komplex. Und in persönlichen Songs wie „Unter einen Hut“ sei er sehr offenherzig. Damit werden die Konturen immer klarer. Die Leute sollen wissen, wofür man stehe. Oerdings Antwort auf die Frage „Kann Kunst, die politische Themen aufgreift, wirklich gesellschaftlich und politisch etwas ändern?“ lautet: „Das ist der große Wunsch. Es reicht schon als Ergebnis, wenn mir fünf Leute schreiben, dass ich Recht habe. Wenn man nur einen Menschen dazu bringen würde, keine rechtsextreme Partei mehr zu wählen, wäre das schon ein Gewinn. Aber ich würde mich freuen, wenn es zu einer Bewegung werden würde. Ich schreibe solche Songs nicht, weil ich den Zeitgeist treffen will, sondern ich interessiere mich wirklich für Politik. Ich hinterfrage Dinge und präge mir Zusammenhänge ein. Beim sechsten Album muss ich nicht mehr beweisen, dass ich radiokompatible Songs schreiben kann. Ich mache jetzt einfach Sachen, die manchen vielleicht nicht gefallen. Es kann auch sein, dass es keinen interessiert. Dann hat man halt ein geflopptes Album.“ Auf die Frage was ihm seine innere Stimme gesagt habe, als er mit der Arbeit am aktuellen Album „Konturen“ anfing zu arbeiten, antwortet der Wahlhamburger: „Mein Problem war, dass ich lange keine innere Stimme hatte. Ich war so sehr mit dem Herumtouren beschäftigt, dass ich vergessen hatte, mir zwischendurch meine Gedanken aufzuschreiben. Deshalb war bei mir die Panik groß, dass mir nichts mehr einfällt. Immer wenn ich dachte, heute fange ich endlich an zu schreiben, bin ich am Ende doch lieber im Tourbus sitzen geblieben und habe eine Serie geguckt. Bis es zu einem Tag kam, an dem wir im Trio in der Türkei gespielt haben. Am Pool kam mir die Idee zu der Nummer „An guten Tagen“. Meine Jungs sind sehr kritisch, aber sie merkten, dass die Idee gut war. Zuhause habe ich den Song zu Ende geschrieben. Daran merkte ich, dass wieder eine kreative Phase beginnt.“ Portrait _ 13

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