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NACH OBEN OFFEN Von René de Boer 132 Schon im Stand strahlt das Auto Dynamik und Faszination aus. Kein Wunder, denn der Audi R8 ist der erste veritable Sportwagen der Marke mit den vier Ringen. Natürlich trug auch der mittlerweile legendäre quattro mit seinem Allradantrieb und weltweiten Rallye-Erfolgen maßgeblich zum sportlichen Image des Herstellers bei, aber mit dem R8, benannt nach jenem Sportprotoypen, mit dem Audi mehrmals die 24 Stunden von Le Mans gewann, präsentierten die Ingolstädter 2006 erstmals ein richtiges Sportcoupé. Danach war es nur eine Frage der Zeit, bis die Cabrio- Version folgte, denn offen lässt sich der Fahrspaß doppelt genießen. Im Jahr 2015 präsentierte Audi die zweite Generation des R8, der die Plattform mit dem Huracán der italienischen Konzernschwester Lamborghini teilt. Ein Jahr später folgte auch hier die offene Version, die wir im Sommer im Rahmen einer ausführlichen Testfahrt kennenlernen
durften. R8 V10 5.2 FSI Spyder, so der etwas sperrige vollständige Name des Vollblutsportlers, der nicht nur wegen seiner hellgelben Karosseriefarbe auffällt. Der Klang des Zehnzylindermotors ist dank der Sportauspuffanlage ein Genuss. Eigentlich bräuchte man gar kein Audiosystem mehr, obwohl natürlich auch das an Bord ist, und ein sehr hochwertiges obendrein, mit fantastischen Harman- Kardon-Lautsprechern. Überhaupt lässt die Ausstattung wenig zu wünschen übrig: Die Sportschalensitze bieten einen hervorragenden Halt und sind mit feinem Leder und Sticknähten in Wagenfarbe ein Hingucker. Das Lenkrad ist von unten abgeflacht, Aluminium-Akzente unterstreichen den sportlichen Charakter des Fahrzeugs. Und natürlich sind die dynamischen Eigenschaften entsprechend. Das Auto lässt sich scharf und präzise lenken, das Fahrwerk gibt gute Rückmeldungen und dank der Auswahlmöglichkeit verschiedener Dämpfercharakteristiken wird die ganze Bandbreite zwischen Langstreckenkomfort und betonter Sportlichkeit abgedeckt. Ob an der Nordseeküste oder in den belgischen Ardennen: Fahrspaß pur ist garantiert. Und nach oben offen noch dazu. ÜBER DEN AUTOR Der gebürtige Niederländer René de Boer lebt seit 2005 in Kevelaer. Er ist als freier Journalist, Übersetzer, Buchautor und Moderator tätig. Zu seinen Spezialgebieten gehören Autos, Motorsport und Reisen. In den drei vergangenen Jahren schrieb er jeweils das Buch „Porsche Victory“ über die Porsche-Siege bei den 24 Stunden von Le Mans. Aktuell arbeitet er an mehreren Buchprojekten. 133
