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Trendguide Niederrhein Nr. 3

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P o r t r a i t

P o r t r a i t Pfefferminze herzustellen. Eines Tages brachte er dann von einer Sizilien-Reise ein kleines, süßes Souvenir mit: das Rezept für die Lakritzherstellung, die zunächst in einem kleinen Rahmen ihren Anfang nahm. Nach dem Vorbild der Formgießtechnik in der Kunststoffindustrie produzierte er in den 1930er Jahren erstmals Lakritz in Form einer Katze. Und diese kleine schwarze Katze aus Lakritz kommt bei den Menschen gut an. Sehr gut sogar. Das Interesse und die starke Nachfrage der Holländer nach den „Katjes“, wie die schwarzen Kätzchen auf Niederländisch heißen, sind enorm. Nur ein Katzensprung über die Grenze 1950 teilte Xaver Fassin die Produktion unter seinen beiden Söhnen auf: Während der Ältere seiner beiden Söhne, Helmut Fassin, nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Wiederaufbau des Stammsitzes im niederländischen ‘s-Heerenberg beginnt, wo er weiterhin die „gezogenen“ Produkte herstellen soll, startet der Jüngere, Klaus Fassin, mit einer kleinen Manufaktur auf der deutschen Seite in Emmerich, wo er mit der Produktion der „gegossenen“ Produkte, zunächst der Lakritzkatzen, startet. Die Emmericher und die holländische Lakritztechnik Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Gieß- und Press-Lakritz (auch Weich-Lakritz genannt). Beim Gieß-Lakritz (alle Produkte der Emmericher) wird das Ausgangsprodukt zu einem dicken Sirup eingekocht und anschließend – wie Fruchtgummiprodukte – mit Hilfe von Gießanlagen in Kästen mit Negativformen aus Maisstärke gegossen. Nachdem die Masse getrocknet ist, werden die Lakritzteile auf Glanz gebracht. Press-Lakritz (wie die Produkte der Niederländer) hingegen wird durch Extrudieren auf hohe Temperatur gebracht und mit hohem Druck durch eine Düse in (Nudel)Form gepresst. Der unaufhaltsame Aufstieg der Firma Katjes begann mit der Herstellung der kleinen Lakritzkätzchen, die, wie gesagt, auf Niederländisch „Katjes“ heißen. Da alle Welt von den leckeren Katjes sprach, dachte Klaus Fassin, dass dies doch auch der geeignete Firmenname wäre – und so entstand in Emmerich die Katjes Fassin GmbH + Co. KG. Während Katjes in Emmerich mit den Produkten Katjes-Kinder, Katzen-Pfötchen und später den Yoghurt-Gums punktete, spezialisierte sich das niederländische Pendant, die „Royal Fassin B.V.“, die ihren Namen als königlicher Lieferant so verwenden darf, auf Lakritz und Fruchtgummi mit saurem Überzug. In beiden Unternehmen sitzen übrigens auch heute noch Fassins an den Schalthebeln: Bastian Fassin zusammen mit Tobias Bachmüller in Emmerich und Thomas Fassin mit seiner Schwester Patricia in ‘s-Heerenberg. Und obwohl die beiden Unternehmen in der gleichen Branche tätig sind, ist das Verhältnis freundschaftlich. Unter dem Markennamen „Katja“ vertreibt Fassin-NL beispielsweise auch Katjes-Produkte in den Niederlanden. Mit Katzen macht man Mäuse In den Wirtschaftswunderjahren strömten die Menschen in Scharen zum Emmericher Werkstor, wo die Lakritztütchen den Mitarbeitern praktisch aus den Händen gerissen wurden. Irgendwann wollte Klaus Fassin neben den Lakritzen etwas herstellen, das es noch gar nicht gab. Eine echte Innovation. Und so entstand 14

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