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Trendguide Niederrhein No 4

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estaurants& locations So kam ein junger Ingenieur ins Spiel, Theodor von Gimborn. Zu dritt gründeten sie die Em- mericher Maschinenfabrik und Eisengießerei van Gülpen, Lensing & von Gimborn. Dort entstand 1870 der erste Kugelröster und ging schnell in Serienfertigung. Die Leistung robuster moderner Röstgerä- te sprach sich schnell herum, und sie entwickelten sich zum Verkaufsschlager. Bis 1900 waren welt- weit 50.000 Exemplare verkauft, 1938 bereits 100.000. Die Emmericher Maschinenfabrik produzierte neben Ladenröstern auch Waagen, Mühlen, Behälter, Bonbonieren etc. Außerdem entwickelte sich die Eisengießerei in verschiedenste Richtungen, da der Bedarf der Maschinenfabrik die Kapazität der Gießerei nicht auslastete. Im Prinzip konnte die Gießerei jedes vom Kunden angefragte Produkt – ob Schiffsschraube, Kanaldeckel, Pfl ug, Fensterrahmen, Nähmaschinenuntertisch oder Klavierboden – herstellen. Dabei war fast immer der Markenname Probat auf den Produkten zu fi nden, was der lateinische Begriff für „bewährt / erprobt“ ist. Kaffee war zwar Luxus, aber begehrt. Die Nachfrage stieg stetig an und somit auch die benötigten Kapazitäten der Röster. Beim Kugelröster war mit 100 Kilo Röstleistung das Limit erreicht. Und so sah man die Notwendigkeit, neben dem erfolgreichen Kugelröster, einen Trommelröster zu konzipieren. Dieser wurde zu einem Riesenerfolg! Es war ein technischer Quantensprung, der vor allem durch schnellere Röstzeitzeiten bestach. Beim Kugelröster betrug die Röstzeit Arbeit in der Emmericher Gießere 124

30 bis 40 Minuten, beim Trommelröster, auch Schnellröster genannt, nur 12 bis 25 Minuten. Auch auf diesem war natürlich der Markenname „Probat“ zu fi nden. Vor und zwischen den Kriegen wurden Ladenröster, Röstanlagen und Zubehör aus Emmerich in die ganze Welt geliefert. Nach dem Krieg kam ein beschwerlicher Aufbau. Vater Carl und Sohn Hans von Gimborn bauten die zerstörte Firma buchstäblich mit bloßen Händen und mit Hilfe der Mitarbeiter wieder auf. 1949 konnte der Be- trieb wieder aufgenommen werden. Ausschnitt gusseiserner Deckel eines Kugelrösters Alte Röster wurden zurück in die Heimat beordert, um schneller die benötigten Zeichnungen für die Produktion, die der internationale Markt forderte, erstellen zu können. Neben der Notwendigkeit war es auch die Sammelleidenschaft der Familie von Gimborn, die zur Entstehung einer vielleicht einzigartigen Sammlung führte, aus der das Museum für Kaffeetechnik entstand. Auf dem Firmengelände der Probat- Werke sind darin heute Tradition und Innovation vereint. Ladeneinrichtung um 1900, zu sehen im Museum für Kaffeetechnik 125

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