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Trendguide Kitzbühel Vol. 38

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20drei megatrends ü

20drei megatrends ü Demografische Entwicklung ü Generation 50 plus ü Barrierefreiheit Im Sommer traf Kornelia Grundmann, Inhaberin von gabana, Agentur für Barrierefreiheit aus Ellmau Helmut Muthers aus Hennef in Deutschland, Vizepräsident des Club 55 anlässlich der Tagung im Grand Tirolia in Kitzbühel. Um es gleich vorweg zu nehmen, es sollte eine nachhaltige Begegnung werden. Helmut Muthers ist ehrenamtlicher Landes-Geschäftsführer Nordrhein-Westfalen und Repräsentant des Bundesverbandes Initiative 50plus e.V. Der Bundesverband versteht sich als Lobby der Menschen der Generationen 50Plus. Er vertritt seine Mitglieder stellvertretend für eine Millionenzielgruppe in Deutschland. Sein Thema ist unausweichlich die Generation 50plus und Ihre Themen sind die Demografi sche Entwicklung und Barrierefreiheit. Kornelia Grundmann berät rund um das Thema Barrierefreiheit, hält Vorträge und ist Sachverständige für barrierefreies Bauen. Kornelia Grundmann spricht mit Helmut Muthers über das Thema gesellschaftliche Alterung KG: Welche Konsequenzen hat es heute schon, wenn es immer weniger junge Menschen gibt und immer mehr Ältere, die immer länger leben? Barr HM: Die Älteren übernehmen die „Macht“ in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Jeder 2. Euro, der ausgegeben wird, kommt aus dem Portemonnaie der über 50-Jährigen; sie bestimmen die Zukunft der Unternehmen. An ihnen vorbei sind keine Wahlen zu gewinnen und Stadtentwickler, Verkehrsbetriebe usw. müssen berücksichtigen, dass 75-Jährige meist nicht pfl egebedürftig sind, sich aber gewisse Einschränkungen - in der Mobilität, in der Sensorik - häufen. KG: Die deutliche Verlängerung der Lebenserwartung ist ein Segen für uns alle. allerdings möchte bekanntlich jeder alt werden, doch keiner will alt sein. Wer sind aus Ihrer Sicht die Gewinner dieser gesellschaftlichen Mega-Herausforderung? HM: Zu den Gewinnern können fast alle Branchen gehören, wenn sie sich auf die neuen Bedürfnisse einstellen: Alles was zur Gesunderhaltung beiträgt, wie Psychologen und E-Bike. Alles was das Leben vereinfacht, wie Smartphones oder Home-Services. Alles, was zur Sicherheit beiträgt, wie Alarmanlagen und rutschfeste Böden. Selbst Finanzdienstleister, wenn sie neue Leistungen anbieten. Beispiel: Wer in eine Altersresidenz umzieht, hat vieles zu erledigen. Wer bei Auswahl, Vertrag, Umzug, Hausverkauf und Formalitäten unterstützt, erschließt sich ein lukratives Geschäft.

KG: Gibt es einen Konflikt zwi- Kompetenz. Deshalb benötigen sie gen können. schen jungen Mitarbeitern und beides, die Fähigkeiten der Jungen älteren Kunden? (z.B. „Schnelligkeit“) und die Erfah- HM: Wie können sich Unterneh- rung der Älteren (z.B. „Überblick“). men auf diese Entwicklung ein- HM: Natürlich. Wie stark er ist, hängt Das eine ist nicht besser als das stellen? von der Branche bzw. Produkt oder andere, es ist anders. Es gibt im Dienstleistung ab. Wenn Großeltern Übrigen keine Studie, die beweisen KG: So schnell als möglich alles einen Kinderwagen kaufen wollen, würde, dass mit zunehmendem Al- barrierefrei zugänglich und nutzbar ist eine 25-jährige Mutter eine her- ter die Produktivität der Menschen gestalten, dann kann kommen was vorragende Verkäuferin. Wenn es sinkt. und wer will. Keiner weiß was die aber um den Neuwagen für den Zukunft bringen wird. 72-jährigen geht, ist dies für einen HM: Die deutliche Verlängerung 28-jährigen oft eine zu große He- der Lebenserwartung bringt auch HM: Oft werden wirtschaftliche rausforderung. Jüngere Verkäufer eine höhere Zahl von Menschen Gründe vorgeschoben, wenn es werden selten auf den Umgang mit mit Mobilitätseinschränkungen. um barrierefreiheit in Unterneh- älteren Kunden vorbereitet und ma- Was sind die Konsequenzen? men geht. Was sagen Sie dazu? chen leicht viele emotionale Fehler. Manches können sie einfach nicht KG: Unter volkswirtschaftlichem KG: Das mag schon sein, wenn Sie wissen. Wie soll z.B. ein 26-jähriger Gesichtspunkt ein Desaster. Kürz- aber im Neubau alles von Anfang Bankberater mit einem 67-jährigen über Pfl egerisiken reden. Oder wie soll eine 22-jährige in der Drogerie lich traf ich einen Versicherungs- mathematiker, der sagte mir, dass bereits jedes heute (2015) neu ge- an berücksichtigen und richtig um- setzen, reden wir von ca. 2% Mehr- kosten. Zugegeben, bei Bestands- mit einer 72-jährigen über deren borene Baby eine Lebenserwartung immobilien, vor allem auch im Hauptprobleme diskutieren. von über 100 Jahren hat. Mobilitäts- klassischen Altbau, ist es schwieri- einschränkung kann heute durch ger. Hier gilt es, machbare und be- KG: Sie sagen: Die Jungen laufen zwar schneller, aber die alten ken- nen die abkürzungen. Wie darf ich das verstehen? eine Hüft-, Knie- oder Bandschei- benoperation, kurz gesagt durch jeden Sportunfall oder auch durch Schlaganfall verursachtwerden. Das heißt, dass wir aus baulicher Sicht zahlbare Lösungen zu fi nden. HM: Warum sind andere Länder (z.b. USa) offensichtlich bei der barrierefreiheit und dem Umgang HM: Erfolgreiche Unternehmen dafür sorgen sollen, dass alle sich mit Menschen mit Handicap bes- brauchen Kreativität, Innovations- kraft, Wissen, Erfahrung und soziale schwellenfrei und ohne Hindernisse frei und vor allem selbständig bewe- ser aufgestellt? 21

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