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Trendguide Kitzbühel Nr 32

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BEST OF · 10 JAHRE

BEST OF · 10 JAHRE TRENDGUIDE KITZBÜHEL · BEST OF · 10 JAHRE TRENDGUIDE KITZBÜHEL · BEST OF · 10 JAHRE TRENDGUIDE KITZBÜHEL Bewegungstalent Bewegungstalent PEPI SALvENMoSER „D Das Kanadische Ski Team 1954 in Åre/Schweden während des FIS WC: Pepi Salvenmoser (Coach), Peter Kirby, Lucile Wheeler, Ernie McCullogh, Anne Heggtveit, Pat Ramage, Bill Stevens und Art Tommy (v.l.n.r.) er Reichtum Kitzbühels an Skipionieren und Vorbildern sei der Jugend Ansporn zu neuen Erfolgen“, dieses Zitat stammt aus Martin Wörgötters „Kitzbüheler Skigeschichten – Skiweltgeschichte“. Zweifelsohne gehört Pepi Salvenmoser zu diesen Skipionieren und Vorbildern. Wir konnten mit dem Kitzbüheler Bewegungstalent sprechen. TG: 1951 gehörtest du mit Christian Pravda, Fritz Huber, Anderl Molterer, Toni Sailer und Rosi Sailer zu den erfolgreichsten Skirennläufern des Kitzbüheler Skiklubs. Gemeinsam habt ihr 75 erste, 49 zweite und 43 dritte Preise errungen. 1952 wurdest du dann von der Stadt Kitzbühel als einer der erfolgreichsten Skirennläufer des Jahres geehrt. Was war dein größter Erfolg? PS: Mein größter Ski-Erfolg war der 2. Platz beim Hahnenkammrennen. 1950 belegte ich den zweiten Platz im Slalom und erreichte somit auch in der Kombination Silber. Damals war der Skisport noch nicht so bekannt wie heute. Wir hatten auch keinen Trainer – Eigentraining war die Devise. TG: Nach deiner aktiven Karriere warst du von 1954 - 1964 Trainer des Kanadischen Damennationalteams. Während deines Trainerdaseins gewann Lucile Wheeler die allererste Ski-Medaille für Kanada bei den Olympischen Winterspielen in Cortina d’Ampezzo. Die Damen, die bei dir – dem „First Class Coach“ – trainieren durften, haben unheimliche Erfolge eingeheimst. Hat dir das mehr Spaß gemacht, als selber zu fahren? PS: Das kann man nicht vergleichen, das Trendguide Trendguide Herbst Herbst 65 65 PEPI SALvENMoSER Der “First Class Coach” mit seinen erfolgreichen Damen. ist eine total andere Geschichte. Ich war schon ein strenger Trainer – bei den Damen ist das ein Muss. Sonst hätten sie immer anschaffen und alles bestimmen wollen. Ich war aber im Großen und Ganzen recht locker und daher haben sie mich alle gern gemocht. Man muss da nur ein bisschen aufpassen und das streng voneinander abgrenzen, denn wenn das zu freundschaftlich wird, werden die Damen schnell eifersüchtig und fühlen sich benachteiligt. Früher war das nicht so wie heute. Wir haben nach den Rennen auch nicht so großartig gefeiert, aber ein Glaserl haben wir uns schon genehmigt. TG: Nach 10 Jahren hast du deine Karriere als 66 Trendguide Herbst Kitzbüheler Legenden erfolgreichster Damencoach in der Kanadischen Skigeschichte beendet. Du bist Ehrenbürger der Stadt Ottawa und wurdest in die dortige „Canadian Ski Hall of Fame“ aufgenommen. Warst du danach noch oft in Kanada? PS: Ja, ich war verschiedene Male auf Besuch in Kanada. Meist wurde ich eingeladen, jedoch wird man dort von einer Veranstaltung zur nächsten gezerrt, bis man nicht mehr will – das ist dann mehr Stress als Urlaub. Dort zu leben kam für mich nicht in Frage, da ich ja meine Familie und mein Geschäft hier hatte. Meine Söhne sind dann auch ihre eigenen Wege gegangen: Peter hat das Geschäft in der Stadt übernommen, Michael das Eisenwarengeschäft und Seppi hat sich als Glasbläser selbstständig gemacht. TG: Der Skisport war ja nicht die einzige Sportart in der du dich etabliert hast. Du warst Schwimmer, Turmspringer und hast mit deinem Eishockeyteam in der Österreichischen Nationalliga gespielt. PS: Im Sommer gab es in Kitzbühel immer eine Schwarzsee-Meisterschaft – hier gab es mehrere Kategorien: Hochsprung, Weitsprung, Figurenspringen und so weiter. Mein Bruder war hier auch BEST OF · · 10 10 JAHRE JAHRE TRENDGUIDE TRENDGUIDE KITZBÜHEL KITZBÜHEL · · BEST BEST OF OF · · 10 10 JAHRE JAHRE TRENDGUIDE TRENDGUIDE KITZBÜHEL KITZBÜHEL · · BEST BEST OF OF · · 10 10 JAHRE JAHRE TRENDGUIDE TRENDGUIDE KITZBÜHEL KITZBÜHEL

BEST OF · 10 JAHRE TRENDGUIDE KITZBÜHEL · BEST OF · 10 JAHRE TRENDGUIDE KITZBÜHEL · BEST OF · 10 JAHRE TRENDGUIDE KITZBÜHEL sehr gut. Das Kitzbüheler Eishockeyteam war ein Nationalligaclub. Damals gab es aber hierfür kein Geld und es war auch keine Rede von einem Stadion. Die Familien Egger (mit Egger Wastl) und Föger wurden von der Gemeinde beauftragt den Platz zu betreuen. Sie waren die Eismacher und haben alles geleitet und koordiniert, etwa auch für die Eislaufschuhe der Kinder gesorgt. Auf diesem Platz gab es den normalen Publikumslauf, auch wurde er als Trainingsort und für Wettkämpfe genutzt. Ich war aber nur am Anfang im Eishockeyteam dabei, dann habe ich aufgehört um mich der skiläuferischen Tätigkeit zu widmen – überall kann man nicht gut sein. TG: Nach deiner Trainerkarriere bist du wieder nach Kitzbühel zurückgekehrt? PS: Ja, ich bin ja hier aufgewachsen, im Haus Salvenmoser, dem heutigen Florianihof. Hier habe ich ich das das Geschäft Geschäft von von meiner meiner Mutter Mutter übernommen übernommen und nebenbei das Clubgeschehen des Kitzbüheler Skiclubs unterstützt, koordiniert und immer wieder einmal das Ski Alpin Training geleitet. Hier habe ich auch meine Frau kennen gelernt und so wie es halt ist „nimma ausdajogt“. (lacht) TG: Du bist auch Jäger? PS: Ungefähr Anfang der 60er Jahre habe ich die Jagdprüfung gemacht. Ich habe dann auch eine Eigenjagd gepachtet – mit einer Eigenjagd musst du viel zahlen und dich viel ärgern. Aber es gibt auch schöne Zeiten und Erfolge im jagdlichen Bereich. Neben den Abschussaufgaben muss man die Fütterung und den Haushalt koordinieren. Bei der Jagd geht es nicht nur ums Schießen, sondern auch weitestgehend um die Hege und Pfl ege und das ist eine große Verantwortung. Mein Sohn Empfang 1957 für Lucile Wheeler in Montreal Beim Canadian Ski Hall of Fame Dinner im November 1990: Anne Heggtveit, Pepi Salvenmoser und Lucile Wheeler (v.l.n.r.) Ausgabe Nr. 18 Herbst 2009 Peter ist heute der Jäger in der Familie. Ab und zu gehe ich jetzt schon auch noch jagen, aber es ist anstrengend. Da wartet man oft stundenlang am Hochsitz. Tja, die einen warten auf die Weiberleit und die anderen warten im Wald! Aber das haben wir auch nie versäumt – da war immer alles im Lot. (lacht) Auch als Musikant macht Pepi eine gute Figur TG: Hast du denn deine sportlichen Gene an deine Kinder vererbt? Was sagst du dazu, dass dein Sohn Seppi Drachenfl ieger ist? Bist du selbst auch schon einmal gefl ogen? PS: Alle drei waren gute Skifahrer – Michi war sogar im Jugendkader. Das Drachenfl iegen ist ein sehr überlegter Sport. Man braucht die nötige Courage, muss konzentriert sein und aufpassen. Ich wollte es ein paar Mal probieren, aber als ich es mit der Zeit nie gemacht habe, hat es mich auch nicht mehr gereizt und es war zu gefährlich für mich. Trendguide Herbst 67 TG: Man trifft ja oft auf dich, wenn man durch die Innenstadt spaziert. Bist du damit zufrieden, wie sich Kitzbühel entwickelt hat? PS: Kitzbühel hat sich sehr gut entwickelt. Wie man so schön sagt: Jedem kann man es nicht recht machen. Bei vielen Menschen gibt es natürlich immer viele verschiedene Ideen und Meinungen, und das alles alles unter unter einen einen Hut Hut zu zu bringen bringen ist ist eben eben schwie- schwie- 68 Trendguide Herbst rig. Wie gesagt, ich fi nde, dass die Entwicklung Kitzbühel’s positiv vorangeschritten ist. TG: Lieber Pepi herzlichen Dank für das interessante Gespräch und weiterhin alles Gute. AUSZUG – LEISTUNGEN: 1950 Hahnenkammrennen, 2. Platz in der Abfahrt und Kombination 1952 Dreigipfelrennen in Arosa, 2. Platz 1952 Mannschaftssieg mit Pravda und Sailer in Nizza 1954-1964 Erfolgreichster Trainer des Damennationalteams in der Kanadischen Skigeschichte: • Lucile Wheeler (1956 Bronze bei den VII Olympischen Winterspielen – allererste Medaille der Kanadischen Skigeschichte; 1957 FIS WC Abfahrts-Gold und Slalom Silber) • Anne Heggtveit (1960 Slalom-Gold bei den VIII Olympischen Winterspielen) • Nancy Greene (1968 Riesenslalom-Gold und Slalom- Silber bei den X Olympischen Winterspielen) • Betsy Clifford (1970 Slalom-Gold beim FIS Weltcup – mit 16 die jüngste Fahrerin, die je eine Weltcup Medaille gewonnen hat) Alle 4 Damen konnten von den innovativen Trainingstechniken und mentalen Vorbereitungsprogrammen von Pepi Salvenmoser profi tieren. Pepi Pepi Salvenmoser Salvenmoser ist ist Ehrenbürger Ehrenbürger der der Stadt Stadt Ottawa Ottawa in in Kanada. Kanada. BEST OF · · 10 10 JAHRE JAHRE TRENDGUIDE TRENDGUIDE KITZBÜHEL KITZBÜHEL · · BEST BEST OF OF · · 10 10 JAHRE JAHRE TRENDGUIDE TRENDGUIDE KITZBÜHEL KITZBÜHEL · · BEST BEST OF OF · · 10 10 JAHRE JAHRE TRENDGUIDE TRENDGUIDE KITZBÜHEL KITZBÜHEL

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