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Trendguide Kitzbühel Nr 31

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INtERvIEW 84 Es wird

INtERvIEW 84 Es wird geprostet und geplaudert bis spontan ein Lied angestimmt wird. Andere Sänger steigen ein, untermalt von den Klängen der ursprünglichen Instrumente wie Harfe, Zither und Ziehharmonika. Bis spät in die Nacht hinein wird gemeinsam musiziert. Lustig oder nachdenklich, laut oder leise, aber immer echt – so manche Melodien werden nur noch beim Sängertreffen gesungen. Den Abschluss bildet traditionell der Auftritt der Stanglwirts-Familie, gefolgt von den legendären Stanglwirts-Buam, bestehend aus Georg Anker, Toni Pirchl und Stanglwirt, Balthasar Hauser. Trendguide: Das Sängertreffen im Stanglwirt hat eine lange Tradition – wer hat diese Traditionsveranstaltung ins Leben gerufen? Magdalena Hauser: Das waren die Eltern von Balthasar Hauser, Anna Hauser und Alois Hofer. Sie haben im Jahr 1949 erstmals zum Sänger- und Musikantentreffen in den Stanglwirt nach Going geladen. Trendguide: Warum liegt Ihnen diese Veranstaltung so am Herzen? Magdalena Hauser: Meine Onkel aus Reith im Winkel, die „Reith im Winkel Sänger“ aus Bayern, fuhren als Sänger seit 1955 zum Sänger- und Musikantentreffen zum Stanglwirt und pfl egten eine sehr enge Freundschaft mit der Mutter von Balthasar. 1977 haben sie mich zum ersten Mal nach Going mitgenommen und da habe ich dann Balthasar kennengelernt. Somit hat das Sängertreffen für mich und unsere Familie eine ganz besondere Bedeutung. Trendguide: Seit 2000 organisieren Sie diese traditionsreiche Veranstaltung komplett alleine? Magdalena Hauser: Ja genau – eines Tages sagte mein Mann zu mir, dass ich die Sänger und Musikgruppen ja mindestens genauso gut kenne wie er und bat mich die Organisation zu übernehmen. Trendguide: Wie kann man sich die Organisation und Planung vorstellen? Magdalena Hauser: Inzwischen fi ndet das Sängertreffen zwei Mal im Jahr statt – einmal im Frühling und einmal im Herbst. Dabei haben wir 20 bis 30 verschiedene Sänger und Gruppen im Haus. Mir ist es sehr wichtig, dass ich jede Gruppe und jeden Sänger kenne bzw. zumindest einmal gehört habe. Wenn ich eine Gruppe nicht persönlich kenne, dann fordere ich ein Band oder eine Aufnahme an – das muss nichts Professionelles sein – eine einfache Hörprobe reicht mir. Die Einladungen spreche ich alle persönlich oder über Telefon aus. Über Email oder Brief wird maximal ein Termin bestätigt. Ich schaue immer, dass ich eine gute Mischung aus Sänger, Stubenmusik, Tanzlmusik, usw. habe. Und die Musiker kommen dabei aus ganz Österreich, Bayern und der Schweiz.

Trendguide: Ist es schwierig immer neue Gruppen und Sänger zu organisieren? Magdalena Hauser: Mittlerweile nicht mehr. Viele Gruppen fragen bei uns an und viele Gruppen und Sänger empfehlen wiederum andere Sänger und Gruppen. Außerdem steht mir mit Andrä Feller ein Musikus zur Seite, der sehr viele gute Volksmusikanten kennt. Einmal waren wir zu einem Sängertreffen über 60 Gruppen – einige davon waren von uns eingeladen und einige sind einfach gekommen und hofften, dass sie spielen oder singen durften. Jetzt machen wir immer ein Programm, sodass einfach von jeder Richtung etwas dabei ist. Trendguide: Gibt es bestimmte Kriterien für die teilnehmenden Gruppen? Magdalena Hauser: Es muss sich einfach um echte Volksmusik handeln. Inzwischen ist es schon so und darauf bin ich sehr stolz, dass die Musikgruppen selbst sagen „du musst wirklich gut sein, um beim Stanglwirt spielen zu dürfen“. Trendguide: Wird den Gruppen eine Gage bezahlt? Magdalena Hauser: Oh nein – wir engagieren keine Gruppe, wir laden ein. Beim Sängertreffen im Stanglwirt handelt es sich um ein musikalisches Zusammentreffen. Und damit es richtig gemütlich ist und niemand mehr zu später Stunde mit dem Auto nach Hause fahren muss, laden wir unsere Musikanten und Sänger ein, bei uns zu übernachten und wir verköstigen sie gut, aber Gagen gibt es keine. 85

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