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Günther Aigner, Skitourismusforscher und ehemalige Mitarbeiter von Kitzbühel Tourismus, stellte erstmals im Sommer 2012 seine "5 Thesen zur Zukunft des alpinen Skisports" beim Europäischen Forum in Alpach vor. Trendguide sprach mit ihm über die Sicherheit und Leistbarkeit des Skifahrens in unseren Berge: Herr Aigner, stimmt es, dass sich die Winter auf den österreichischen Bergen in den letzten Jahrzehnten nicht wie prognostiziert stark erwärmt haben? Ja, das stimmt tatsächlich. Zunächst muss man aber sagen, dass sich die Winter, wie auch alle anderen Jahreszeiten, seit dem Ende der „kleinen Eiszeit“ um 1850 erheblich wärmer geworden sind. Der Höhepunkt der winterlichen Erwärmung erfolgte in den Alpen gegen Ende der 1980er Jahre. Seitdem haben sich die Winter auf den österreichischen Bergen im langjährigen Schnitt wieder um etwa zwei Grad abgekühlt. Tatsache ist, dass 9 der letzten 12 Winter kälter als der 30jährige Schnitt waren. Und dass die vergangenen zehn Winter in Summe kühler waren als die Winter der 1970er Jahre. Man kann also ohne Risiko behaupten, dass seit mehr als vier Jahrzehnten kein großer Trend bei den Wintertemperaturen auf den heimischen Bergen zu erkennen ist: Es hat sich seit 1970 nicht viel getan. Die gemessenen Daten verhalten sich somit diametral entgegengesetzt zu den allgemein recht pessimistischen Prognosen. Das ist ein Thema, über das wir vermehrt diskutieren sollten: Wollen wir nicht stärker auf gemessene Daten, das heißt auf echte Wissenschaft setzen, anstatt auf Computermodelle? 71
