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Trendguide HOME Vol. 6

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36 Tina Turner – Paris

36 Tina Turner – Paris (1989), Stern | White Shirts: Estelle Léfebure, Karen Alexander, Rachel Williams, Linda Evangelista, Tatjana Patitz & Christy Turlington, Malibu (1988) New Yorker – Building, New York, 1994 © Peter Lindbergh (Courtesy of Peter Lindbergh, Paris / Gagosian Gallery) | Portrait Peter Lindbergh – London, © 2016 Stefan Rappo

Peter Lindbergh in der Kunsthalle: Charakter statt oberflächlicher Schönheit TRENDGUIDE HOME | MÜNCHEN Die Kunsthalle in München präsentiert vom 13. April bis 27. August 2017 in einer spektakulären multimedialen Schau „From Fashion to Reality“ rund 200 Arbeiten des Modefotografen Peter Lindbergh. Darunter befindet sich nicht nur seine ikonische Modefotografie, sondern auch exklusives, bis heute ungezeigtes Material wie Storyboards, Requisiten, Polaroids, Kontakt-Abzüge und Filme. Die unverwechselbaren Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Peter Lindbergh beeinflussten die Modefotografie bereits seit den frühen 80er-Jahren. So inszeniert ein typisches Peter-Lindbergh-Foto viel Authentizität, Realität, Charakter, Stärke und eine ganz eigene Definition von Schönheit – und stellte damit die Modefotografie radikal auf den Kopf. Denn Lindbergh war der erste Modefotograf, der sich auf die Persönlichkeit seiner Modelle konzentrierte. Bei ihm geht es weniger um die Kleidung, sondern um die Frauen, die diese zur Schau stellen. Anstatt hübsch zurechtgemachte menschliche „Kleiderständer“, zeigt er ausdrucksstarke Charaktere mit viel Selbstbewusstsein. Peter Lindbergh versammelte als erster Fotograf Linda Evangelista, Naomi Campbell, Tatjana Patitz, Cindy Crawford und Christy Turlington für ein Shooting und begründete damit den Hype des „Supermodel-Phänomens“ mit seinem aufsehenerregenden Titelbild in der britischen Vogue im Januar 1990. Wahrheiten in Schwarz-Weiß Für Peter Lindbergh sollen die Fotomodelle während seiner Shootings vor allem eines sein: ganz sie selbst. Dabei gelingt es ihm geradezu meisterlich, ganz nah an sie heranzukommen und ein Stück Innengewandtes nach außen zu tragen. Darum zeigt er natürlich auch jede Pore, jedes Haar, jede Falte und jede Sommersprosse. „Jemandem zu sagen, dass er nicht schön ist, weil er nicht aussieht wie auf einem Foto aus der Vogue, ist doch ’ne Unverschämtheit“, protestiert Lindbergh. „Das finde ich unglaublich, dass sowas so hingenommen wird.“ Daher sitzen seine größten Gegner in den Redaktionen der großen Hochglanz-Modemagazine. Retuschen sind für ihn der Ausdruck einer großen Krankheit: „Ist das wirklich schön, wenn man jemanden fotografiert und dem jede Falte und alles wegnimmt? Ist doch traurig, dass es dahin gekommen ist.“ Peter Lindbergh, der mit der amerikanischen Reportage-Fotografie der 50er-Jahre groß wurde, nutzte als Erster die Modefotografie, um kleine Geschichten zu erzählen. Gerne zitiert er die Filmavantgarde der 1920er- bis 1950er-Jahre oder Szenerien aus Science-Fiction-Filmen. Eine typische Lindbergh-Kulisse könnte aus den Maschinenhallen von Fritz Langs „Metropolis“, Kabarettszenen aus Josef von Sternbergs „Der Blaue Engel“ oder den Filmsets von Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ oder „Psycho“ stammen. Spannungsvolle Verhältnisse zu seinen Modellen erzeugt er immer wieder mit schroffer Industriearchitektur, wie er sie in seiner Kindheit und Jugend in Duisburg kennen lernte. www.kunsthalle-muc.de Kunst 37

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