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Wie kamen Sie auf die

Wie kamen Sie auf die Idee? Ach, das ist eigentlich eine nette Geschichte (lacht). Im Frühjahr dieses Jahres hat mein Sohn, der leidenschaftlicher Golfer ist, seinen Bachelor-Abschluss an der Universität absolviert. Als kleine Belohnung und auch Anerkennung habe ich ihm aus der Vorlage der klassischen Tierradierung „Mümmelmann“ – ebenfalls von Meyer-Eberhardt – einen Hasen in professioneller Golfer-Montur angefertigt. Hinzu kamen dann ein Tennis- und Badehäschen, aber auch Hasen in Gartenschürze, Trachtenjanker, Skioutfit und ein Naschhase, der sehnsuchtsvoll vom köstlichen Kuchenstückchen träumt. Auf der Vernissage am 17. November wird ein Potpourrie bei „Nicolas Neumann Wohndesign“ in Tegernsee ausgestellt. In Ihrem Atelier und Wohnhaus am Simssee finden sich aber auch viele andere Tiere: Auerhähne, Falken und Pfauen in etwa! Ja, wie gesagt mag ich die Traditionen und auch Tiere meiner Heimat sehr gerne. Aus diesem Grund finden sich in meinen Werken immer wieder Elemente aus Jagdszenen, aber auch Naturmaterialien wie Federn oder Felle. Ich genieße es zum Beispiel, Felle mit Ornamenten zu besticken und mit arkadischen Motiven zu verzieren. Gepolsterte Wandbehänge aus glänzendem Fell, bestickt mit Goldfäden oder jadegrünen Ornamenten — das ist für mich eine wahre Hommage an die Natur! Womit wir zu Ihren anderen beiden Kunststilen kommen. Im Grunde fertigen Sie ja sehr verschiedene Kunstwerke an … So ist es. Neben der Country Art schaffe ich sehr viel Fellkunst und auch Fresco Art. Im Umgang mit Material und Farbe bin ich grundsätzlich experimentierfreudig. Ich mag es einfach, traditionelle Technik mit auffälligen Farben und interessanten Oberflächen zu kombinieren. Im Gegensatz zur Fine Art, sind meine Fresco-Stücke deutlich bunter — in sie integriere ich florale und besonders gern exotische Elemente. © PETRA MITTERER (3) Was schätzen Sie denn an der Fresco Art besonders? Die Farben, Techniken und Materialien beflügeln meine Phantasie. Wenn ich so einen arkadischen Garten mit Blumen, mystische Landschaften und Paradiesvögel auf eine blütenweiße Leinwand male, bin ich ganz in meinem Element. Ich mag aber auch die Struktur der Ober- Kunst 58

flächen, wenn ich zum Beispiel alte Möbel mit Hilfe von Marmormehlen und Naturpigmenten im Fresco-Stil veredle — denn sie bekommen dadurch eine ganz neue Haptik. Für Privatkunden fertige ich oft individuelle Auftragsarbeiten an: Sie kommen dann mit einer alten Truhe oder Kommode zu mir, manchmal auch mit Dachbodenfunden oder alten Gemälden vom Flohmarkt, und lassen diese von mir zu neuem Leben erwecken. Manche haben schon konkrete Vorstellungen, wenn sie zu mir kommen; andere lassen mir völlig freie Hand. Gerade schlichte Untergründe patiniere und veredle ich mit großer Freude zu echten Hinguckern. Ihr Wohnhaus am bayerischen Simssee, das gleichzeitig Atelier und Showroom ist, hat eine klare Handschrift: Die Farbtöne Violett, Purpur, Orchidee, Flieder und Brombeer ziehen sich durch alle Räume. Wieso hat es Ihnen gerade diese Farbe angetan? In meinem Landhaus lebe ich meine Träume und Phantasie aus. Violett ist eine schlichte Farbe, die zudem feminin und edel wirkt. Für mich ist sie außerdem absolut zeitlos. Wobei ich merke, dass in letzter Zeit auch das Blau stärker in meiner Kunst zutage tritt. Blau ist ebenfalls sehr wandlungsfähig: Es kann leuchten, beleben und strahlen; aber ebenso dezent und elegant sein. In meinen eigenen Wohnräumen habe ich geradezu den Drang dazu, meine Lieblingsstücke mit meiner ganz persönlichen Note zu versehen. Haben Sie dazu noch ein Beispiel? Ein sehr gutes sogar! Erst kürzlich bekam ich von meinen Eltern ein altes Bild geschenkt, das jahrzehntelang in meinem Elternhaus hing: ein dunkles Stillleben mit Früchten, Blüten, Fliegen sowie einem kleinen Vogel. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr stelle ich fest, dass dieses Bild eigentlich der Ursprung meiner Kunstbegeisterung war: Schon als junges Mädchen habe ich Vögel gemalt, weil mich dieses eine Gemälde so faszinierte und inspirierte. Als das Bild nun in meinen Besitz überging, ist prompt ein weiterer Vogel hinzugekommen (lacht). Eine farbstarke Blaumeise ziert nun das Original. Irgendwie schließt sich also der Kreis. www.petra-mitterer-atelier.de Interview: Nicole Adami TRENDGUIDE HOME | TEGERNSEE 59

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