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Wie lassen sich die

Wie lassen sich die Emissionen der Bauwirtschaft sinnvoll reduzieren? Die gute Nachricht ist: Prinzipiell stehen bereits alle dafür nötigen technischen Lösungen bereit. Die weniger gute Nachricht lautet: Leider kommen sie noch nicht oder noch viel zu wenig zum Einsatz. Wir sind heute tatsächlich dazu in der Lage, Häuser zu bauen, die CO 2 -neutral sind und deutlich länger existieren könnten. Wobei die Langlebigkeit der Produkte auch ein entscheidender Faktor ist. Denn jede Neuinvestition löst wieder Emissionen aus. Der essenzielle Nutzen: CO 2 -neutralen Häuser heizen und kühlen sich quasi von selbst und sind autark von jeder Netzversorgung. Das ist der Schlüssel, da müssen wir hin. Emissionen eine vergleichbar bessere Bilanz zu erzielen. Idealerweise sollte der Strom aus ökologischen Energiequellen stammen. Welche Rolle spielt dabei die Bauwirtschaft? Wir haben eine Bauwirtschaft entwickelt, die sich im Vergleich zu unseren Großvätern völlig verändert hat. Bis zum vorherigen Jahrhundert war alles, was der Mensch gebaut hat, nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern immer auch ein wertvolles Materialdepot. Aus alten Häusern wurden neue gebaut. Bauen war quasi abfallfrei. Das war in allen alten Kulturen so, egal ob in Wüstengebieten mit Lehm oder im Norden mit Holz. Den größten Energieverbrauch hat der Mensch hier mit dem entstandenen Müll verursacht. Das heißt, aus einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft wurde eine verschwenderische Abfallwirtschaft. Diese Debatte ist mindestens so wichtig wie die, ob der Mensch allein für die Verursachung von CO 2 verantwortlich sei. Daher müssen wir unsere Bauwirtschaft grundsätzlich überdenken. Unter welchen Voraussetzungen kann das funktionieren? Zum Ersten: Wir müssen in Zukunft Gebäude aus nachwachsenden Rohstoffen bauen. Unabhängig von jeder Klimadebatte gibt es genügend Studien, beispielsweise eine ganz große Studie vom Deutschen Entwicklungsministerium, die besagen, dass das Bauen schon allein durch die Knappheit von Sand, bald nicht mehr in der herkömmlichen Art und Weise realisierbar ist. Zum Zweiten: Wenn wir nur das Material wie beispielsweise Beton gegen Holz tauschen, aber so weitermachen wie bisher, scheitert das, weil nach viel zu kurzen Nutzungszyklen schon entsorgt wird. Denn die Holzindustrie bietet im Wesentlichen Produkte mit synthetischen Klebstoffen an, die als Sondermüll entsorgt werden müssen. Das heißt, die chemischen Verklebungen müssten nur gegen mechanische Verbindungen ausgetauscht werden. Dann könnten Häuser jederzeit rückgebaut und zerlegt und für eine andere Nutzung wiederverwendet werden. 104

Zum Dritten: Es gibt kein Material, das über so günstige Temperatureigenschaften verfügt wie Holz. Das bedeutet, Holz dämmt nicht nur hervorragend, das ist hinlänglich bekannt, sondern konserviert auch sehr gut Wärme. So braucht beispielsweise eine 40 cm dicke Holzwand über einen Monat, um in seinem Kern auszukühlen. Das ist bisher leider noch kaum bekannt. Diese Eigenschaften haben wir uns in unserem Unternehmen zunutze gemacht, indem wir mit Holz in der Bauhülle die Energie speichern. Dieses Konzept der energieautarken Häuser hat sich bereits in unserem Unternehmen tausendfach bewährt und ist natürlich auch für größere Büros und Hotels anwendbar. TRENDGUIDE HOME | KITZBÜHEL Wann kann man das Konzept umsetzen? Im Grunde sofort. Das Thema ist schon deshalb hochaktuell, wenn man bedenkt, dass die Entscheidungsträger am liebsten heute als morgen von fossilen Brennstoffen unabhängig werden möchten. Der Nachteil daran ist, dass das Konzept noch viel zu wenig bekannt ist. Herr Dr. Thoma, vielen Dank für das Gespräch! www.thoma.at © Thoma.at (4) 105

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