kunst MARC CHAGALL. EINE kunst MARC CHAGALL. EINE LIEBESGESCHICHTE. DAPHNIS & CHLOÉ UND ANDERE WERKE IM OLAF GULBRANSSON MUSEUM, TEGERNSEE vom 17. JULI 2021 – 09. JANUAR 2022 Marc Chagall, Der Obstgarten von Philetas, aus: Daphnis & Chloé, 1961 (M 326), Rosemarie und Andreas Nolting Stiftung © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 80
Bis zum 9. Januar 2022 sind in Tegernsee über 60 Werke des international bedeutenden Künstlers Marc Chagall zu Gast, die aus privaten Sammlungen kommen und teilweise jahrzehntelang nicht mehr öffentlich zu sehen waren. Im Zentrum der Ausstellung steht die antike Liebesgeschichte von Daphnis und Chloé und auch in weiteren Werken – Gemälden und Aquarellen – dreht sich alles um die Liebe, um Paare, die schweben und Halt aneinander finden. Natürlich ist Marc Chagall außerdem der „jüdische Künstler“ schlechthin, der im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ umfangreich präsentiert wird. Alle Werke kommen aus privaten Sammlungen und waren teilweise jahrzehntelang nicht mehr öffentlich zu sehen. Chagall war ein einzigartiger Künstler der Moderne und schwer einem bestimmten Kunststil zuzuordnen. Am ehesten passt sein Stil zum Surrealismus. Chagall beschrieb sich als ein Maler, der „unbewusst bewusst“ ist. Er wollte durch seine Bilder keine Geschichten erzählen, das sei die Aufgabe der Literatur. Seine Liebe zum Dasein war groß und mit poetischer Begabung zeigt sich dies in seinen Werken. Mit ausdrucksvoller Komposition und Linienführung malte er Tiere, Engel, Rabbiner, Liebespaare, fliegende Menschen und Motive aus der Zirkuswelt. Er verwendete meist einfache Formen und die Figuren und Farbflächen wirken aus dem Bild hervorgehoben. Die Farben in seinen Bildern leuchten und wirken außerordentlich intensiv. Er verwendete unbearbeitete Grund- und Komplementärfarben und malte vorwiegend in Öl. Er variierte oftmals die Sättigung, da die Farbtöne seiner Bilder die Farben der Natur widerspiegeln sollten. Berühmt wurde Chagall durch seine zahlreichen Grafiken, vor allem Lithographien und Radierungen. Chagall meinte, in jedem seiner Bilder stecke ein kleiner Teil von ihm selbst. Wie wichtig jedes einzelne seiner Werke für ihn war, zeigt sich darin, dass er in Paris Jahre damit verbrachte, alte und verlorene Bilder noch einmal zu malen, damit dieser „Teil“ von ihm bewahrt bleibt. Marc Chagall, Frühjahrswiese, aus Daphnis & Chloe, 1961 (M 314), Rosemarie und Andreas Nolting Stiftung © VG BIld-Kunst, Bonn 2021 TRENDGUIDE HOME | TEGERNSEE Sein künstlerisches Wirken begrenzte sich nicht nur auf die Malerei. Als Bühnenbildner entwarf er Kulissen, unter anderem für das jüdische Kammertheater in Moskau und der Pariser Oper. Er entwarf Kostüme für Ballette von Tschaikowsky und Strawinsky und für Mozarts Zauberflöte. Er entwarf Glasfenster für die Kathedrale von Metz, für die Klinik Hadassah in Jerusalem und für die Kirche St. Stephan in Mainz, Deutschland. Er erschuf Mosaikwände und Wanddekore für das israelische Parlaments-Gebäude in Jerusalem und auf anderen Plätzen der Welt. Der Umfang seines Gesamtwerkes ist riesig und beinahe unüberschaubar. Für die in der Ausstellung geltende Corona-Schutzregelung kontaktieren Sie bitte das Museum. Weitere Informationen: OLAF GULBRANSSON MUSEUM Im Kurgarten 5, 83684 Tegernsee Tel 08022 – 33 38 | Fax 08022 – 85 99 15 7 www.olaf-gulbransson-museum.de Andrea Knop und Michael Beck vor einem der Hauptwerke. Marc Chagall, Brautpaar mit Hahn, 1939-47, Sammlung Hubert Burda Media © VG Bild-Kunst, Bonn 2021 81
