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ÖKO-UTOPIE ODER STADT

ÖKO-UTOPIE ODER STADT DER ZUKUNFT? Das Projekt NEOM übersteigt jede Vorstellungskraft. Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed Bin Salman will auf einer Fläche von rund 26.500 qm eine futuristische Megastadt bis zum Jahr 2030 aus dem Boden stampfen. Die Öko-Stadt der Superlative ist als eine emissionsfreie Stadt ohne Straßen und Autos geplant. Für die Mobilität der Menschen soll ein 170 km langes Tunnelsystem sorgen. Nach den ehrgeizigen Fantasien des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman soll im Nordwesten des Königreichs ein knapp 500 Mrd. Dollar teures Prestigeprojekt entstehen, das wie eine bizarre Kombination aus Silicon Valley und Disneyland anmutet. Eine Stadt der Zukunft, darauf verweist schon der Name: „neo“, altgriechisch für neu, dazu das „m“ das für das arabische Wort „mustaqbal“ bzw. Zukunft steht. Schöne neue Welt Die Hightech-Stadt soll sich direkt an einem 468 km breiten Küstenstreifen des roten Meers ausbreiten und dabei rund 50 kleinere Inseln mit einbeziehen. Als optisches und architektonisches Vorbild soll Singapurs utopischer Parkdistrikt Gardens by the Bay herhalten. Dahinter verbirgt sich auf einer Fläche etwa der Größe Mecklenburg-Vorpommerns eine Welt, die zu Teilen aus Menschen und zu Teilen aus Robotern besteht. „Alles wird einen Bezug zu Künstlicher Intelligenz haben“, verspricht Kronprinz Mohammed bin Salman. „Repetitive und mühsame Aufgaben werden automatisiert und von Robotern ausgeführt.“ © www.pixabay.com (3) 94

Ein großer Teil der Stadt entsteht als Technologiepark, in dem etablierte Großunternehmen aber auch hunderte Startups aus allen Bereichen sich ansiedeln können. Auf den vorgelagerten Inseln ist ein modernes Urlaubsparadies mit Hotels und Vergnügungsparks geplant. Des Weiteren sind nicht nur kostenfreies Internet via WiFi für jeden Bürger und Besucher nutzbar, sondern auch zahlreiche Online-Schulungen und andere Bildungsangebote. Der gesamte Strombedarf soll zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien und der größte Anteil aus Solar- und Windfarmen stammen, die auf dem bergigen Umland der Stadt entstehen sollen. TRENDGUIDE HOME | UPDATES Die Planstadt NEOM wird einmal Platz für über eine Million Menschen bieten, die hier leben und arbeiten. Dabei soll NEOM nicht nur vollkommen klimaneutral, sondern auch komplett autofrei werden. Das erklärte Ziel sei, dass die Menschen in NEOM alles, was sie für das tägliche Leben benötigen, in wenigen Minuten erreichen können. Dazu gehören Einkaufmöglichkeiten, Arbeitsplätze und Kultureinrichtungen. Während autonome Roboter die Lofts in Strandnähe reinigen, fliegen Techprofis mit ihren Flugtaxis in eines der vielen Start-ups zur Arbeit. Ebenso die zahlreichen Touristen, die bis dato auf der anderen Seite des Roten Meeres in Ägypten sich sonnten, sollen auf Luxusurlaub in NEOM umsteigen. Hightech vom Feinsten Herkömmliche Supermärkte soll es in NEOM nicht mehr geben. Stattdessen werden Einkäufe ausschließlich übers Internet getätigt und von Drohnen direkt nach Hause geflogen. Gleichsam erfolgt eine Anpassung der Infrastruktur auf autonome Verkehrsmittel. Kein Bewohner von NEOM wird in der Retortenstadt mehr ein eigenes Auto fahren müssen. Da für den Kronprinzen Zukunftstechnologien die Eckpfeiler der Entwicklung von NEOM sind, wird vieles davon direkt vor Ort entwickelt und verwirklicht. Die Stadt der Zukunft soll sich im Wesentlichen selbst mit Nahrungsmitteln versorgen können. Auf diese Weise werden Obst, Gemüse und Salate in vertikalen Farmen und Gewächshäusern herangezüchtet. Eine der Hauptverkehrsadern von NEOM bildet das schnurgerade unterirdische Tunnelsystem „The Line“. Auf einer Länge von 170 km sollen Menschen in autonom fahrenden Fahrzeugen oder einer Hochgeschwindigkeits-U-Bahn die verschiedenen Knotenpunkte erreichen, die mithilfe von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Eine Reise mit der U-Bahn soll von einem Ende zum anderen in 20 Minuten möglich sein. Oberhalb des unterirdischen Verkehrswegs sollen sogenannte „city modules“ entstehen, innerhalb derer kein Fußweg länger als fünf Minuten dauern soll. Investitionen in die Zukunft Das Projekt gilt als ein großer Meilenstein in der Zukunftsplanung des Landes und soll die Ära nach der Ölförderung einläuten. Es ist ein Versuch Saudi-Arabiens, seine Einkünfte angesichts des weltweiten Einbruchs der Ölpreise in den vergangenen Jahren und knapper werdenden Rohstoffen zu diversifizieren. Bei einer Podiumsdiskussion erklärte einmal der Kronprinz, dass sein Land unter Druck stünde, in einer sehr kurzen Zeit innovative Ideen liefern zu müssen. „Wir wollen in 15 Jahren nicht herausfinden, dass wir eine Chance verpasst haben“, so der einflussreiche Kronprinz. 95

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