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Renaissance EINES

Renaissance EINES WERKstoffes: Der Werkstoff Holz erlebt gerade eine Renaissance, Altbewährtes wird neu entdeckt und mit moderner Technik entstehen innovative Bauwerke und Kunstwerke am Bau. Wer sich mit dem Gedanken trägt ein Gebäude aus Holz zu bauen, der sollte sich eingehend mit dem Werkstoff Holz befassen. Eine gute Adresse dafür ist die sogenannte Ebersberger Xylothek der Technischen Universität München. Wer den Bibliothekssaal betritt denkt zunächst sich in der Türe geirrt zu haben. In den altehrwürdigen Räumlichkeiten steht Buchrücken an Buchrücken, aber es schwebt ein undefinierbarer Geruch im Raum, den man nicht sofort zuordnen kann. Denn die Bücher sind keine Bücher, sondern eine der weltweit bedeutendsten Sammlung an Hölzern und Sträuchern. © PIXABAY 40

Naturstoff Holz Der Ebersberger Benediktinermönch Candid Huber hat die Holzmuster in Buchform bereits im 18. Jahrhundert angelegt. Die Buchrücken sind aus der Rinde des Baumes gefertigt und enthalten Blüten, Blätter, Nadeln und Früchte. Ein wohliger Geruch entströmt jedem der Hölzer, auch noch nach so langer Zeit. Auch Wurzeln, Schädlinge und Pollen sind in der Sammlung konserviert. Die Holzsammlung umfasst ca. 10.000 Exemplare und neben den bekannten Holzsorten auch sämtliche Tropenhölzer. Hier können Holzarten erlebt werden die bereits durch Raubbau des Holzeinschlages ausgerottet wurden. Beim Institut kann Jedermann eine genetische Analyse eines Holzes in Auftrag geben und die Herkunft des Holzes genau bestimmen lassen. Zur Zeit des Art Deko und in der Anfangsphase der Entwicklung Bauhaus wurden besondere und meist exotische Hölzer mit einer neuen Formensprache im Möbelbau verwendet. Wer solch ein Möbel heute verkaufen will tut gut daran die Herkunft lückenlos nachweisen zu können.Nach diesem ersten sinnlichen Zusammentreffen mit dem Werkstoff Holz wird man einem Baumriesen in der Natur mit mehr Respekt begegnen. Es wird ein „Must-have“ auslösen, egal ob es sich um ein handgefertigtes Möbelstück, einen Dielenboden oder ein hölzernes Bauwerk handelt – Holz übt eine Faszination aus. Es hat gelebt, ist über einen langen Zeitraum gewachsen, hat den Stürmen und den Wintern getrotzt um schließlich in einer Werkstatt verarbeitet zu werden. Wer bedenkt, wie lange ein Baum wächst und welche wichtige Rolle er im ökologischen Gleichgewicht des Waldes darstellt, der wird die Entscheidung sein Heim aus Holz zu bauen ganz bewusst treffen. Der weltweite Schwund der Wälder hat dramatische Formen angenommen. Immer mehr Waldflächen müssen wirtschaftlichen Interessen weichen. Auch in Europa verschwinden über Jahrhunderte gewachsene Wälder. Das kleine Land Albanien z.B. hat einen Deal mit China gemacht, das den Chinesen erlaubt für den dringend benötigten Straßenbau die ältesten Buchenbestände Europas abzuholzen. Schnell waren die Containerdörfer errichtet und mit chinesischen Arbeitern, die ihre Lebensmittel aus China importierten, ging der Straßenbau deutlich langsamer voran als der Holzeinschlag. Die Erosionsschäden in einem derart bergigen Land haben nicht lange auf sich warten lassen. Aufgrund dessen hat sich im kleinen Land Albanien eine nie dagewesene Umweltschutzbewegung gegründet. David hat Goliath zum Straßenbau gerufen und nun eine Korrektur eingeleitet. Es bleibt zu hoffen, dass andere Länder aus diesen Fehlern lernen. Über Jahrhunderte wurde ein Raubbau an den europäischen Wäldern betrieben. Als der Werkstoff Beton und Stahlbeton in den 1880 Jahren das Bauen revolutionierte erlebte das Bauen mit Holz seinen Niedergang. Holz war zu Verschalungsholz degradiert. Aber in vielen älteren Betonbauwerken kann man heute noch in der Schalungshaut die Maserungen und Astlöcher des Schalungsholzes bewundern. Eine stille Auflehnung des Holzes gegen das Betonbauwerk. Beton ist ein Baustoff der bei seiner Herstellung eine äußerst schlechte CO 2 Bilanz hat und zu einer weltweiten Verknappung von Sand in den Abbaugebieten geführt hat. Holz hat gegenüber dem konventionellen Bauen eine ganze Reihe von positiven Eigenschaften und dass macht es gerade wieder so begehrt. Diese Begehrlichkeit hat eine ganz neue und innovative Form des Umgangs mit Bauen mit Holz hervorgebracht, bei der auch Nachhaltigkeit eine große Rolle spielt. Heute werden mit mordernster Digital- und Lasertechnik Kunstwerke aus Holz geschaffen. Ein besonders schönes Beispiel ist der Forstpavillon der für die Landesgartenschau in Schwä- © Grüne Erde GmbH, Scharnstein TRENDGUIDE HOME | MÜNCHEN 41

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