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Die Pyramiden bergen

Die Pyramiden bergen noch viele Geheimnisse Von allen Pyramiden weltweit zieht besonders die Cheops-Pyramide als die größte ihrer Art die Spekulationen und grenzwissenschaftlichen Theorien geradezu magisch an. Für den Münchner Archäotechniker Rudolf Gantenbrink lässt sich jedoch einiges mit Logik und wissenschaftlicher Analyse erklären. © Rudolf Gantenbrink © Rudolf Gantenbrink © Rudolf Gantenbrink © Rudolf Gantenbrink 106

Archäotechnik TRENDGUIDE HOME: Durch das Buch „Die sieben Weltwunder“ wurden Sie als Kind auf die vielen ungelösten Fragen der Pyramiden aufmerksam. Was löste das bei Ihnen aus? Rudolf Gantenbrink: Das Buch war für mich damals sehr unbefriedigend, da kaum Fragen beantwortet werden konnten. Heute haben wir die technischen Mittel, um den Rätseln auf die Spur zu kommen. Wie kamen Sie eigentlich 1993 darauf, einen Roboter zu bauen, der die Schächte der Cheops-Pyramide hochfahren sollte? Zu jener Zeit wurden pro Tag rund 2.000 Besucher durch die Pyramide geschleust. So verwunderte es kaum, dass der kondensierte Atem buchstäblich von der Decke tropfte. Da meine ehemalige Firma auf Offshore-Technik und –Robotik spezialisiert war, wurde ich vom Deutschen Archäologischen Institut darauf angesprochen, beim Bau einer Entlüftungsanlage zu helfen. Dafür mussten wir die beiden Schächte, die von der Königskammer nach oben ins Freie führen, miteinbeziehen. Vor Ort stellten wir aber schnell fest, dass die Schächte völlig versandet waren. Wie gingen Sie dann vor? Mit dem von mir konstruierten Roboter zogen wir eine Schnur durch beide Schächte und säuberten sie wie quasi ein Schornsteinfeger einen Kamin reinigt. Der Roboter selbst war für uns eine Art „Schubladen-Technologie“, weil wir in diesem Bereich Spezialisten waren. Für die beiden Schächte der Königinnenkammer gibt es jedoch keine natürlichen Ausgänge. Im Südschacht sahen Sie dann plötzlich etwas sehr Merkwürdiges? Da der Nordschacht der Königinnenkammer von einem früheren Pyramidenforscher durch abgebrochene Stangen versperrt war, konzentrierten wir uns auf den Südschacht. Dort kamen wir dann nach rund 60 Metern zu einem Schlussstein oder einer sogenannten Tür mit zwei Haken, die ein Weiterfahren unmöglich machte. Leider war das Projekt dann für mich beendet. Diese mysteriöse Tür, die als Gantenbrink-Tür in die Geschichte einging, wurde dann 2002 im Rahmen eines weltweiten Medienspektakels mit dem US-Magazin National Geographic durch eine Bohrung „geöffnet“. Hat Sie das Ergebnis überrascht? Als der Schlussstein im Südschacht der Königinnenkammer angebohrt und eine Kamera durch die Öffnung gestreckt wurde, war plötzlich ein weiterer Schlussstein zu sehen. Für mich traf das ein, was ich sowieso immer gesagt habe: entweder eine Steinplatte oder gleich drei davon. Warum das? Dahinter liegt das Grab der Mutter des Cheops. Eines Tages wird man die zweite und dritte Platte durchbohren und es feststellen. Das ist für mich einfach dadurch zu erklären, weil es von der Mutter des Cheops bereits ein Grab auf dem sogenannten Aufweg zu den Pyramiden gibt. Dieses Grab ist jedoch eine Zwischenbestattung mit kompletter Grabausstattung und versiegeltem Alabastersarg, was von vielen Ägyptologen bestätigt wird. Als das Grab geöffnet wurde, musste man sehen, dass es leer war. Für mich steht fest, hier wurde eine Bestattung „geparkt“. Warum wohl? Weil die Mutter von Cheops früh verstarb und Cheops seinen Plan änderte und sie mit in die Pyramide genommen hat. Dafür existieren viele Belege. Diese Hohlräume müsste das japanische Team, das 2017 die Pyramide mit kosmischen Strahlen durchleuchtet hat, bemerkt haben? Ja, es gibt mehrere Hohlräume in der Pyramide. Darauf habe ich schon öfters hingewiesen. Manche Steine wurden ja während der Bauphase in einem größeren Abstand gesetzt. Denn je enger sie gesetzt wurden, desto schwieriger war es, die Statik in den Griff zu kriegen. Darum halte ich den Hohlraum über der großen Galerie, der 2017 entdeckt wurde, für zwingend notwendig, um den Druck rauszukriegen, der auf der großen Galerie ruht. Wurde für den Bau nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ gearbeitet? Ja, nur. Das zeigen auch die Bauruinen an anderer Stelle. Die Pyramide entstand mit einer schier unglaublichen Präzision. Kein Blatt Papier passt zwischen die Steine. Wie war das möglich? So wie zu jener Zeit verfahren wurde, arbeiten Schreiner noch heute. Damit Steine zueinander passen, nimmt man zwei Blöcke, schiebt sie aneinander, nimmt ein Sägeblatt und sägt dazwischen durch und fügt sie zusammen. So lange, bis sie schließlich passen. So wurden auch Granitsteine zersägt? Ja, natürlich kann man auch Granit zersägen. Dass es um die Pyramiden noch viele Rätsel gibt, sei ja unbenommen. Mit dem Thema habe ich mich TRENDGUIDE HOME | UPDATES 107

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