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Kunst Wie entwickelte

Kunst Wie entwickelte sich diese Entdeckungsreise weiter? Welche Motive kamen hinzu? In der Folge versuchte ich immer mehr die Bildinhalte zu reduzieren. Eine gewisse Zeit fotografierte ich nur noch bei schlechtem Wetter. Durch den Nebel, Regen oder Schnee wurden die Bildinhalte auf natürliche Art und Weise reduziert. Damit konnte ich auch eine gewisse mystische und geheimnisvolle Stimmung erzielen. Später führte ich dann durch gezielte Kamerabewegungen eine „erzwungene“ Reduktion herbei. Einige Jahre später vermischte ich dann Ton und Bild miteinander und es entstanden Zyklen wie zum Beispiel die „Klangbilder“. Wie kam es dann zu der Idee der Nachbearbeitung? Wie sind Sie vorgegangen? Um den See in seinem Ursprung zu zeigen, müssen die Bebauungen entfernt werden, aber auch Teile von Waldgebieten „aufgeforstet“ werden. Stundenlange akribische Bildbearbeitung ist hierzu notwendig. Kann man das noch als Realbildfotografie bezeichnen? Ich denke schon. Das Ausgangsbild und die grundsätzliche Bildstimmung bleiben erhalten. Lediglich der menschliche Einfluss wird entfernt. Mit was beschäftigt sich „Origin“? Was ist die Botschaft? Die Idee für die Serie „Origin“ ist 2017 entstanden. Nachdem die Bebauung am See immer wieder ein großes Thema darstellt, fragte ich mich: Wie würde der See eigentlich in seinem Urzustand aussehen? Hierzu zog ich alte Zeichnungen und Gemälde als Informationsquelle hinzu. Mein Ziel war es, die ursprüngliche Kraft des Sees sichtbar zu machen. Wie könnte man Ihren Stil beschreiben? Was ist Ihr roter Faden? Mystisch und geheimnisvoll, das sind die Kriterien an meine Wahl der Bildausschnitte und Motive. Der rote Faden ist die Rückversetzung zum Ursprungszustand. Wie klein oder groß ist meist ein Foto von Tille? Meine Tegernsee-Motive sind meist im kleinen und mittleren Größenbereich. Formate von 60 x 80 cm bis 120 x 180 cm kommen häufig zum Einsatz. Meine wissenschaftlichen Arbeiten (siehe www.christille.de) sind überwiegend sehr groß. Der „Big Bang“ hat eine Breite von über acht Metern. Welche Herausforderungen stehen demnächst für Sie an? Ich stellte gerade einen neuen Zyklus fertig, der sich „Tegernseer Farbschnitte“ nennt. Inspiriert haben mich hier die Pool-Bilder von David Hockney. Hierzu kam seit Längerem wieder meine Großformatkamera zum Einsatz. Erste Motive werden in den nächsten Wochen zu sehen sein. Wissenschaftlich erstelle ich zur Zeit gemeinsam mit dem Max- Planck-Institut eine Art „Origin“-Serie von unserer Milchstraße. Dafür werden durch einen Superrechner sämtliche Sterne der Milchstraße entfernt. Auch hier werden die ersten Ergebnisse in den nächsten Wochen zu sehen sein. Herzlichen Dank für dieses Gespräch. www.galerie-tegernsee.de | www.christille.de 64

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