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das gesamte Salz aus Bad Reichenhall nach Westen transportiert. Und auch der Inn stellte eine direkte Schiffsverbindung über die Donau bis zum Schwarzen Meer dar. DIE GESCHICHTE Wasserburg am Inn ist eine Insel - und das obwohl das nächste Meer knapp 400km entfernt ist. Die Stadt liegt nämlich zu 7/8 „im“ Inn. Mathematisch gesehen grenzt tatsächlich nur 1/8 Wasserburgs an das „oberbayerische Festland“. Diese geographische Besonderheit wussten bereits die frühen Wasserburger Bürger für sich zu nutzen. Als „Verkehrsknotenpunkt des Mittelalters“ war die Stadt ein zentraler Umschlageplatz für verschiedenste Waren und Güter aus dem Balkan, Österreich und Italien. Die Stadt lag an einer der wichtigsten Handelsrouten der damaligen Zeit, der „Salzstraße“. Auf ihr wurde INNBRÜCKE MIT BRUCKTOR Der erste Brückenschlag und die damit einhergehende Erbauung des Ortes wird bereits für das 11. Jahrhundert angenommen. Diese Brücke über den Inn war lange Zeit von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung für die Stadt: an keinem anderen Ort durfte nämlich das Bad Reichenhaller Salz über den Fluss geführt werden. 1929 wurde die neue Innbrücke erbaut und zu Beginn der 1980er Jahre in wesentlichen Teilen erneuert. Von der schönen Aussicht am nahe gelegenen Kellerberg haben die Besucher den besten Blick über die Brücke und die Innschleife. In nur 15 Minuten führt der befestigte Fußweg vom Südufer der Innbrücke hinauf zu diesem schönen Aussichtspunkt. Geht man zu Fuß über die Brücke Richtung Stadt, passiert man das nächste geschichtsträchtige Highlight: das Brucktor, das den Eingang in die Altstadt markiert. Das Tor und die damalige Zugbrücke sollten den Schutz der Stadt und seiner Bürger sicherstellen. 52
RATHAUS UND KERNHAUS Mitte des 15. Jahrhunderts wurde das heutige Rathaus anstelle des beim Brand von 1339 zerstörten Gebäudes erbaut. Der kleine Rathaussaal im Obergeschoss diente über Jahrhunderte hinweg als Versammlungsort des Stadtrates und anderer Gremien. Die seit 1564 unveränderten Decken und Fresken bilden zusammen mit den Schränken aus dem Jahr 1666 eine der Hauptsehenswürdigkeiten. Direkt gegenüber vom Rathaus befindet sich ein Gebäude mit einer der schönsten Rokoko-Fassaden Süddeutschlands. Sie wurde Mitte des 18. Jahrhunderts vom Münchner Hofstuckateur Johann Baptist Zimmermann gestaltet. Der Name des Gebäudes geht auf die wohlhabende Patrizierfamilie Kern zurück. Heute beherbergt das Kernhaus unter anderem ein Hotel. 53 ➤
