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Trendguide Chiemsee Vol. 9

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TG Chiemsee Frühjahr | Sommer 2015

„Ich sag’s lieber

„Ich sag’s lieber direkt“ heißt das aktuelle Programm des Mannes, der bei gesellschaftlichen und sozialen Themen kein Blatt vor den Mund nimmt. Der bayerische Kabarettist Michael Altinger ist aber vor allem eines: ein talentierter Entertainer der Seinesgleichen sucht. Dem Trendguide Chiemsee erzählte der sympathische Wasserburger warum sich ein Besuch im Chiemgau lohnt, wo er am liebsten auftritt und was Sie unbedingt über die kleine Stadt am Inn wissen sollten. Besuch aus dem „schlachthof“ Michael Altinger, nachdem Sie in Wasserburg groß geworden sind, haben Sie bestimmt einige Verbindungen und Geschichten zu bestimmten Orten der Stadt. Was sind Ihre „Hotspots“ und was ist für Sie typisch an Wasserburg? Ganz typisch für Wasserburg ist die Innleite, die dir bei jedem Uferspaziergang den Blick nach oben abverlangt. Beeindruckend, welche Farbnuancen und Schattierungen sie an sonnigen Tagen präsentiert. Fotos: Martina Bogdahn 44

Dafür kommt sie aber an grauen Tagen umso beklemmender daher. Ein absoluter „Hotspot“ ist für mich das Brucktor. Jedes Mal wenn ich über die rote Brücke auf dieses Tor zufahre, bin ich ernsthaft am zweifeln, ob ich denn auch diesmal durchpassen werde. Wie durch ein Wunder gelang es mir bisher immer ohne Beulen oder Blessuren und ich empfi nde tiefe Dankbarkeit gegenüber meinem Schutzengel! Neben Ihren Auftritten in ganz Bayern stehen Sie in diesem Jahr auch im „Ausland“ in Baden-Württemberg, Österreich und Italien auf der Bühne. Ist das Publikum dort anders? Macht es für Sie einen besonderen Reiz aus, vor „Nicht-Bayern“ aufzutreten? Ich habe da in den letzten Jahren schon sehr viel ausprobiert und habe für mich festgestellt, dass es im deutschsprachigen Raum nur eine Gegend gibt, an der ich mir echt die Zähne ausbeiße. Das ist das Rheinland. Man hat dort eine etwas andere Humorkultur, die sehr stark vom Karneval geprägt ist. Das heißt du musst spätestens alle 5 bis 10 Sekunden eine Pointe abfeuern, sonst schwindet die Aufmerksamkeit im Saal ganz enorm. Ansonsten klappt‘s eigentlich überall. Ob das Berlin, Flensburg, Stuttgart oder Rosenheim ist. In manchen Gegenden muss man halt den bairischen Dialekt so eindeutschen, dass jeder meint, er hätte bairisch verstanden. 45 Brauchtum und Heimat sind zwei untrennbar miteinander verbundene Begriffe. Sie sind in Wasserburg groß geworden und leben auch heute noch mit Ihrer Familie dort. Welchen Stellenwert hat Ihre Heimat für Sie? Ich glaube, dass jeder Mensch das Vertraute braucht. Das Vertraute, das er auch lieb gewonnen hat, weil es einen wesentlichen Anteil an dem hat, was er heute ist. Vorausgesetzt er ist einverstanden mit dem was er heute ist. Und dann kommt noch ein gewisser Stolz dazu, wenn er sich als Teil des Vertrauten begreifen darf. Deshalb kann er auch gut auf Reisen gehen, weil er am Ende immer an einen Ort zurückkehren wird, in dem er sich eingebettet fühlt. Für mich ist das Reisen sogar unerlässlich, weil das Vertraute auch extrem fad werden kann. Bei aller Liebe. Welche Erfahrungen, die Sie in Wasserburg machten, verarbeiten Sie jetzt in Ihren Kabarett-Programmen? Natürlich fallen mir immer wieder Situationen vor die Füße, die ich gerne aufklaube und mit auf die Bühne nehme. Aber doch so verdreht und überzeichnet, dass sich die realen Vorbilder ja nicht wieder erkennen. Das ist ja mit das Spannendste am Kabarett: dass der Zuschauer rätseln muss: „was stimmt jetzt da und was nicht?“ ➤

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