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Trendguide Chiemsee Vol. 11

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Keramik, die

Keramik, die Einmaligkeit und das Flair zu schätzen wissen. Es ist die Symbiose zwischen Althergebrachtem und jüngeren, moderneren Aspekten. Andrea: Das Drehen, das freie Gestalten, Modellieren, der Aufbau und vor allem die Malerei machen mir bei all unseren Tätigkeiten in der Töpferei am meisten Spaß. Das hat man gemerkt, Andrea, bei der Malerei warst du ganz in deinem Element. Ja, es ist so schön, wenn man etwas umsetzen kann, was man im Kopf hat und die Malerei, mit den Glasuren und Farben und den Techniken, ist da ganz hervorragend. Schriften mache ich auch unglaublich gerne. Da mache ich Schilder und Gegenstände, also Hausschilder und Sachen für sämtliche Anlässe. Georg: Ich drehe am liebsten die großen Schalen und tüftele gerne an neuen Glasuren mit pastelligen Farben, Sprenkeln und Spritzern. Einerseits versuchen wir natürlich die junge Generation anzusprechen, aber andererseits wollen wir keinem Modediktat hinterher laufen. Wir wollen unsere Philosophie in unseren Produkten sichtbar machen. Dazu gehört die Verknüpfung von Tradition und Moderne. Keramik machen viele. Uns ist es wichtig, dass man unsere Produkte der Inseltöpferei zuordnen kann. Ich denke, dass für diejenigen, die Kunsthandwerk kaufen, eine gewisse Unverkennbarkeit und eine persönliche Bindung 126 zum Kunsthandwerker und seiner Werkstatt wichtig ist. Einen Kachelofen wechselt man nicht nach fünf Jahren wieder aus. Er begleitet dich über Jahrzehnte. Die Leute kommen mit Ideen zu uns, die gerade im Trend sind. Ich achte sehr darauf, welche Aussage und welchen Wohnstil sie bevorzugen und versuche einen Ofen zu konzipieren, der in 30 Jahren noch Freude bereitet. Das Ergebnis muss zur Persönlichkeit der Besitzer passen und natürlich den Grundzweck perfekt erfüllen. Viele Leute kommen, schauen sich lange um, freuen sich und sagen: „Toll dass Ihr das macht und schön, dass es so etwas heute noch gibt“, bedanken sich und gehen. Ich freue mich natürlich, wenn unsere Sachen den Leuten gefallen, aber der Verkauf ist Grundlage jeden Geschäfts. Ohne die erfolgreiche Boutique meiner Frau Isolde wäre die Töpferei - von der betriebswirtschaftlichen Seite gesehen - sehr in ihrer Existenz gefährdet. Was würdet Ihr als das schönste Projekt bisher in Eurer Generation bezeichnen? Georg: Oh, da gibt es einige. Sehr interessant waren die Bäder, die wir für eine bekannte Familie gemacht haben mit Waschtischen, Dampfbad, Spiegelrahmen und so weiter. Alles in pastelligen, halbtransparenten Glasuren, in Seladon und hellblau. Es sind unter den tausenden Fliesen keine zwei gleichen. Andrea: Für eine Pizzeria in München haben

wir einen sehr großen Fliesentisch mit Schmetterlingen gemacht, auch aus unzähligen kleinen Fliesen. Georg: Sehr schöne Aufträge waren letztes Jahr die beiden Öfen für Michael Käfer im Gut Kaltenbrunn, die Öfen im Romantikhotel Julen in Zermatt und ein Projekt mit nicht komplett glasierten Kacheln in Neubeuern. Preise für eine Weltmeisterschaft im Segeln oder für internationale Polomeisterschaften auf Gut Ising waren auch eine tolle Arbeit. Wie geht es mit der Inseltöpferei weiter? Andrea: Mal schauen was passiert, da können wir jetzt noch gar nichts sagen. Georg: Meine Tochter, Felicia, 25 Jahre, macht ihren Master in Biologie an der Uni Regensburg und Sophia, 22 Jahre, ist dabei, ihren Master in Kulturanthropologie in Hamburg zu beenden. Wir schauen einfach mal was passiert. Ich würde meinen Töchtern nie sagen, ihr müsst die Töpferei übernehmen, oder ihnen das Gefühl geben, dass ich irgendeine Erwartung in dieser Richtung hätte. Es ist nicht fair, von jungen Menschen nur der Tradition wegen zu verlangen, ihr Leben danach auszurichten. Es kommt, wie es kommt. Wer weiß, vielleicht möchte es ja auch irgendwann Christina weiter machen. Mit ihr sind wir sehr zufrieden und froh, dass sie bei uns arbeitet. Sie macht alles mit großer Freude und Ausgeglichenheit. Bei der Lehre damals war sie eine der Innungsbesten. www.inseltoepferei.de 127 © Inseltöpferei Klampfleuthner

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