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74 KLOSTER REUTBERG Bedrohter Kulturschatz Kloster Reutberg in der Gemeinde Sachsenkam, das den Terziarinnen der Franziskaner gehört, ist wegen der malerischen Lage über dem Kirchsee und dem Bräustüberl ein beliebtes Ausflugsziel. „Reutberg“ bedeutet nichts anderes als „gerodeter Berg“, man erbaute darauf einstmals eine Loretokapelle, also eine symbolische Nachbildung der im italienischen Wallfahrtsort Loreto verehrten „Santa Casa“ der Heiligen Familie in Nazareth. Kapelle und Berg, beides zusammen ergab zu Beginn des 17. Jahrhunderts den Beginn der Klosteranlage. 1735 wurde eine neue Kirche erbaut, in den Chorraum integrierte man die historische Loretokapelle mit dem Hochaltar, auf dem das Gnadenbild thront. Besonderer Schatz ist die barocke Krippe und das „Reutberger Christkindl“, das 1743 in das Kloster gelangte, zuvor hatte es nach der frommen Überlieferung ein Jahrhundert lang in der Geburtsgrotte in Bethlehem seinen Platz. Nach der Säkularisierung blieben Barockkirche und Klostergebäude erhalten, sie stehen unter Denkmalschutz. Helfen Sie mit, bayerisches Kulturgut zu erhalten! Aktuell ist eine umfassende Sanierung der Klosterkirche im Gange. Das Kloster und die Diözese könnnen das Geld alleine nicht aufbringen, deshalb wurde der Verein der Freunde des Klosters Reutberg e.V. gegründet, der die kulturell so wichtige Renovierung unterstützt. Jeder kann mithelfen: durch Spenden oder den Kauf des neuen Wandkalenders 2023 mit Reutberger Motiven. Erhältlich auf dem Christkindlmarkt am 4. Dezember oder unter www.freunde-des-kloster-reutberg.de.
KLOSTER DIETRAMSZELL Das Kloster Dietramszell wurde 1099 als Filialkloster der Tegernseer Benediktiner gegründet. Auch dieses Kloster wurde säkularisiert, ist aber seit 1858 wieder im Besitz der Salesianerinnen, die seit Ende des 17. Jahrhunderts hier lebten. Der Name des Klosters leitet sich übrigens vom ersten Probst des damaligen Augustiner-Chorherrenstifts namens Dietram ab. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster zu einem Barockjuwel umgestaltet. Die Klosterschwestern in Dietramszell führen ein kontemplatives Leben in Gemeinschaft, sind mit praktischen Arbeiten in Haus und Garten sowie mit der Herstellung traditioneller Klosterarbeiten – etwa den kostbaren Fatschenkindln – beschäftigt. Nach Voranmeldung gibt es Führungen, bei denen unter anderem der Barocksaal, das ehemalige Musikzimmer der Augustiner-Chorherren sowie weitere prächtige Räume und ihr Interieur gezeigt werden. Das Innere der von außen schmucklosen, innen prächtigen Klosterkirche prägt eine bewegte Rokoko-Ornamentik mit Fresken, Stuck und Gemälden von Johann Babtist Zimmermann sowie eine bemerkenswerte Kanzel. www.kloster-dietramszell.de 75
