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Tegernseer Tal & Tölzer Land No. 10

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26 BEGRIFFE UND BRÄUCHE

26 BEGRIFFE UND BRÄUCHE Rund um's Christkind oder am 25. November mit dem Kathreinstanz. In vielen Orten Bayerns galt bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts: „Kathrein stellt`s Tanzen ein“. Mit dem Kathreinstanz fand in vielen Gasthäusern die letzte weltliche Vergnügung vor der Adventszeit statt. Offiziell begann der Advent dann mit dem Andreastag am 30. November. Im Advent sollten keine Ehen geschlossen werden und nur ganz ketzerische Gemüter wie zum Beispiel Graf Montgelas veranstalteten am 7. Dezember 1814 ein Souper mit Ball. Lediglich der 6. Dezember, der Nikolaustag, unterbrach mit „Apfel, Nuß und Mandelkern, essen fromme Kinder gern“ die Fastenzeit. An diesem Tag gab es auch Geschenke als Glücksbringer, um die besinnliche Zeit bis Weihnachten für die Kinder aufzulockern. Historisches, weihnachtliches Brauchtum Neben Krippenspielen gab es Bräuche, die heute nur noch wenig bekannt sind, wie die Herbergssuche (auch „Herbergabstatten“) und das Frauentragen sowie das so genannte „Christkindleinanschießen“. Hinter diesem eigenartigen Namen verbergen sich Böllerschüsse zu Ehren des Christkindes - wie man sich leicht vorstellen kann, war der Brauch nicht immer gern gesehen und passte auch nicht in die „staade Zeit“. Ersetzt wurde es durch das „Christkindlansingen“ oder schließlich – zu Silvester – durch die Böller des Silvesterfeuerwerks. Herbergssuche: Bei der Herbergssuche trafen sich in der Adventszeit die Nachbarn, zündeten Kerzen an, beteten einen Rosenkranz und sangen dazu Hirtenlieder bzw. Lieder in denen es um die Herbergssuche der Heiligen Familie ging. Die Lieder wurden auch vor den Häusern angestimmt und Kinder und Jugendliche sangen, um kleine Geschenke und Süßigkeiten zu bekommen. Frauentragen: eine Marienstatue wurde im Advent von Haus zu Haus getragen und jede Familie beherbergte die Statue für einen Nacht, erst zu Weihnachten kehrte sie wieder in die Kirche oder den Pfarrhof zurück. Das Frauentragen war bis nach dem Zweiten Weltkrieg in München lebendig: So gab es im Krankenhaus Rechts der Isar 1958 noch eine Herbergssuche, bei der eine Muttergottesstatue jede Nacht in ein anderes Zimmer des Hauspersonals gestellt wurde. Das Frauentragen ist in den letzten Jahren wieder belebt worden, z. B. in Dietramszell oder in Wolfratshausen-Waldram.

in München offiziell verboten. Erst in den 1950 er Jahren wurden die Sternsinger zu caritativen Zwecken wieder belebt, so wie wir sie heute kennen. Klöpfeln und Sternsingen Auch gab es so genannte „Heischebräuche“, bei denen man an der Haustür um eine Gabe bat, wie das Klöpfeln (erstmals 1454 durch eine Münchner Handschrift belegt) oder das Sternsingen zum Dreikönigstag. Zumindest in München war die Obrigkeit schnell dabei, Ordnung in das vorweihnachtliche Treiben zu bekommen und auch zum Dreikönigstag die Sternsinger in ihre Bahnen zu lenken. 1638 wurden per Ausruf alle Weihnachts-, Fastnachts- und Fastenspiele verboten, weil es dort immer wieder zu tumultartigen Ausschreitungen gekommen war. Heischebräuche wurden als „religiöse Bettelei“ abgetan. Das Sternsingen, um 1500 erstmals belegt, wurde 1622 und erneut um 1800 Die zwölf Geisternächte Die Freude und Hoffnung auf die alljährliche Wiederkehr des Lichtes nach der Wintersonnenwende war schon Bestandteil vorchristlicher Mittwinterfeste und -kulte. Auch die besondere Bedeutung, die den zwölf Nächten zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, dem Tag der Erscheinung des Herrn (Epiphanias) oder auch Heilig Drei König zukam, war schon dem germanischen Kalender bekannt. In dieser Zeit steht das Geisterreich offen, so der alte Volksglaube. Dann gehen Dämonen und die Seelen der Verstorbenen um, in Norddeutschland Frau Holle, in Süddeutschland Frau Perchta. Die Zahl zwölf hat auch in der christlichen Symbolik ihre Bedeutung: die Zahl der Leiden Christi oder die zwölf Jünger seinen hier genannt. Die Träume in den zwölf Nächten, die als „Rauchoder Rauhnächte” bezeichnet werden, sollten Auskunft geben über die zwölf Monate des folgenden Jahres. Kein Wunder, dass sich gerade in dieser geheimnisvollen Zeit die Bräuche und Riten verdichteten. 27

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