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9 | Erstfeld, Silenen, Amsteg, Bristen, Gurtnellen, Wassen, Meien, Göschenen, Göscheneralp, Andermatt, Hospental, Realp 16/2022

«SelbstverständlichistSexualitäteinThema» Domherr Karl Wolf (67) ist Pfarradministrator in Küsnacht und Spiritual des Churer Priesterseminars. Ein Gespräch über angehende Priester, den neuen Verhaltenskodex – und was für eine zeitgemässe Spiritualität notwendig ist. Von Jacqueline Straub / kath.ch / eko Sie sind für die spirituelle Begleitung von jungen Männern verantwortlich. Welche Voraussetzungen braucht es, um später ein guter Priester zu sein? Karl Wolf: Menschliche Reife und Entwicklung als Person ist wichtig. Eine grundsätzliche Zugewandtheit zu Menschen, mitfühlend sein zu können, ist von Bedeutung. Ebenso ein wertschätzender Blick auf sich selbst und die eigene Biografie, eine ganz offene Selbstreflexion. Hinzu kommt die Bereitschaft, sich selbst besser kennenzulernen, die eigene jeweilige Persönlichkeit in ihrer physischen und psychischen Beschaffenheit. Ein junger Mensch kann daraus Stabilität gewinnen und eben auch eine eigene Spiritualität entwickeln. Ganz grundsätzlich geht es um Offenheit für neue Erfahrungen, eine Begeisterung für einen Dienst am Menschen, die Freude in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Eigentlich geht es beim Priestersein um eine lebendige Freundschaft mit Jesus und mit den Menschen. Ist ein Priesterseminar überhaupt noch zeitgemäss? Definitiv. In einer Gesellschaft, die individualistisch geprägt ist und in der das Ego, die eigene Karriere, Konsum und Wellness auf das Banner gehoben wird, ist gemeinschaftliches Leben, indem man lebt, studiert und miteinander Ideen zu teilen lernt, umso wichtiger. Es ist im guten Sinn eine Voraussetzung und ein Training, später besser miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Eine Gemeinschaft, vom Stil Jesu geprägt, kann grosse Kraft entwickeln. Was könnte sich ändern? In früheren Jahren gab es auch in Chur schon einmal die Idee eines Seminars für Priesteramtskandidaten und für alle Theologiestudierenden gemeinsam – als Haus der lebendigen Gemeinschaft. Diese Idee kommt in meinen Gesprächen mit pastoralen Mitarbeiter*innen und priesterlichen Kollegen aus den Dekanaten im Blick auf Chur jetzt wieder. Es wäre gewissermassen ein Haus, wo Menschen, die einen kirchlichen Beruf anstreben, in ihren jeweils unterschiedlichen Berufungswegen und doch gemeinsam unterwegs sind. Welches sind Ihre Erfahrungen mit den Priesteramtskandidaten? Freiheit und Offenheit, Zugewandtheit und adäquate Nähe mit angemessener Distanz verbinden und in der Begegnung mit Menschen leben zu können, ist ein sehr wichtiger Lernprozess. Zur Ausbildung gehört für jeden Theologiestudierenden, dass er Wissen hinzugewinnen und eine Haltung finden kann, auch andere Ausdrucksformen als die Eigenen anzuerkennen. Eine Weitung des Horizontes in diesem Sinn ist für alle Studierenden heilsam. Spiritual Karl Wolf engagiert sich auch auf der Gasse in Zürich. Bild: zVg Welche Rolle spielt in Ihrer Arbeit als Spiritual der Verhaltenskodex, den das Bistum Chur kürzlich herausgegeben hat? Als Psychologe gehört für mich solch eine Checkliste zum Standard-Instrumentarium. Wir arbeiten auch in der Pfarrei sowohl mit den Mitarbeitenden, als auch bezüglich des Verhaltens von Freiwilligen damit. Auch mit den Seminaristen wird das selbstverständlich ein Thema sein. Der Kodex regt zum Austausch an zu bestimmten Verhaltensweisen und Grundhaltungen in der Begleitung von Menschen – und das ist sehr gut. Für die Theologiestudierenden und die pastorale Ausbildung ist solch eine Checkliste hilfreich. Die Themen darin beziehen sich auf Sorgfalt und Achtsamkeit im Umgang mit Menschen, die unserer Sorge anvertraut sind. Grenzverletzungen und Übergriffe in der Vergangenheit und in der Gegenwart brauchen eine detaillierte Reflexion. Wenn wir die Möglichkeit aufgreifen, damit zu arbeiten, tun wir etwas in Hinsicht auf Qualitätssicherung in der seelsorglichen Tätigkeit. Dass darin auch Aspekte enthalten sind, die man durchaus weiter diskutieren muss, ist für mich selbstverständlich. Ist Sex ein Thema, über das Sie mit den Seminaristen sprechen? Selbstverständlich ist Sexualität ein Thema. Der Mensch ist ein sexuelles Wesen, daher ist es ein Thema. Sexualität betrifft die ganze Persönlichkeit. Es geht um eine ganzheitliche Ausbildung, die zur Bildung und Wissensvermittlung, auch die eigene Sexualität in konstruktiver, positiver Weise im Blick hat. In einem Interview sagte Bischof Joseph Maria Bonnemain, dass jeder, der mit einer Missio die Frohbotschaft verkündet, den Willen haben muss, «kohärent mit dieser Frohbotschaft sein Leben zu gestalten». Was sagen Sie dazu? Selbstverständlich geht es darum, dass wir alle, die wir vom Evangelium sprechen, uns auch daran messen. Der Massstab ist das Leben, der Stil Jesu mit Menschen umzugehen, wie es uns die Evangelien vorlegen. Wir alle müssen sich überprüfen, ob unser ganz konkretes Leben mit dem Evangelium übereinstimmt. Es geht um gelebte Liebe, das ist zu definieren und zu überlegen, was das als glaubender Mensch für meine Identität und sexuelle Präferenz heisst. In bestimmten Milieus wird Gewalt und Aggressivität mit Sexualität kombiniert, das entspricht nicht dem Evangelium. * Karl Wolf (67) ist seit Dezember 2021 Spiritual des Priesterseminars Chur und seit Januar 2022 Domherr. Er ist seit 2003 Pfarradministrator der Pfarrei Küsnacht-Erlenbach und arbeitet zudem als diplomierter Analytischer Psychologe in einer Praxis in Zürich. 4 · Pfarreiblatt Uri Nr.16 · 2022

Pfarrei Erstfeld PfarradministratorDr.MartinKoppVikarHermannNgomaMbuinga,Kirchstrasse10,6472Erstfeld E-Mailpfarrer@kath-erstfeld.ch, SekretariatCorinneBrandenbergerEmailinfo@kath-erstfeld.ch Telefon0418810000 Websitewww.kath-erstfeld.chÖffnungszeitenMo–Fr,9–11Uhr Gottesdienstordnung Samstag, 27. August 18.00 Hl.Vorabendmesse –ErsterJahrestagvonNoldiZberg –JahrzeitfürAloisundAnnaHuber- ZgraggensowieAnneHuber OpferPeterspfennig 22. Sonntag im Jahreskreis, 28. August Caritas-Sonntag 9.30 Hauptgottesdienst –JahrzeitfürCilliundFredy Portmann-Zgraggen 19.30 Hl.MesseinderJagdmattkapelle Montag, 29. August 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Dienstag, 30. August 9.00 Hl.Messe 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Mittwoch, 31. August 7.30 Schulgottesdienst3./4.Primarklassen 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Donnerstag, 1. September 16.00 Hl.MesseimSpannort Herz-Jesu-Freitag, 2. September 9.00 Hl.MesseanschliessendAnbetung undeucharistischerSegen Samstag, 3. September 18.00 Hl.Vorabendmesse –JahrzeitfürMarthaundJosef Walker-ZurfluhundFamilie –JahrzeitfürKatharinaundJosef Tresch-JauchundFamilie, sowieJoeTresch-Rageth,Uster Opfer für Aufgaben des Bistums Chur 23. Sonntag im Jahreskreis, 4. September 9.30 Hauptgottesdienst&Taufgedächtnis 19.30 Hl.MesseinderJagdmattkapelle Montag, 5. September 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Dienstag, 6. September 9.00 Hl.Messe 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Mittwoch, 7. September 9.00 Hl.Messe 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Donnerstag, 8. September MariäGeburt 16.00 Hl.MesseimSpannort Freitag, 9. September 9.00 Hl.Messe Samstag, 10. September 18.00 Hl.Vorabendmesse OpferfürFairmed 24. Sonntag im Jahreskreis, 11. September 9.30 Hauptgottesdienst 19.30 Hl.MesseinderJagdmattkapelle Foto: Corinne Brandenberger Montag, 12. September 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Dienstag, 13. September 9.00 Hl.Messe 15.15 Schulgottesdienst1.Oberstufe inderJagdmattkapelle 18.30 Rosenkranz inderJagdmattkapelle Mittwoch, 14. September Kreuzerhöhung 7.30 Schulgottesdienstfürdie5.und 6.Primarklassen 18.30 RosenkranzinderJagdmattkapelle Donnerstag, 15. September GedächtnisderSchmerzenMariens 16.00 Hl.MesseimSpannort Freitag, 16. September 9.00 Hl.Messe 16.15 Schulgottesdienst2.Oberstufe inderJagdmattkapelle Vorschau Sonntag, 18. September Eidg.Dank-,Buss-undBettag Opfer 22. Sonntag im Jahreskreis, 28./29. August Der Peterspfennig ist eine Kollekte, die einmal jährlich in einer Sonntagsmesse in katholischen Kirchen weltweit stattfindet. Diese Spendengelder verwendet der Papst um den armen Menschen weltweit zu helfen. 23. Sonntag im Jahreskreis, 3./4. September MitdemOpferfürdieAufgabendesBistums Chur werden zahlreiche Institutionen (Verbands-, Migranten- und Jugendseelsorge) gefördert. 24. Sonntag im Jahreskreis 10./11. September FAIRMED hat es sich zum Ziel gesetzt, dassweltweitniemandmehraneinerheilbarenKrankheitleidenodersterbensoll. Trauungen in der Jagdmattkapelle Herzliche Gratulation und alles Gute auf demgemeinsamenLebensweg! Samstag,27.August,13.30Uhr JelenaundFlavioEpp,Schattdorf Samstag,3.September,13.30Uhr SandraundPatrickLussmann,Erstfeld Foto: pixabay Pfarreiblatt Uri Nr.16 · 2022 · 5

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