Aufrufe
vor 1 Jahr

4 | Schwyz, Ibach, Seewen und Muotathal, Illgau, Ingenbohl-Brunnen, Kloster Ingenbohl, Gersau, Morschach, Stoos 4/2023

Eine neue Phase des

Eine neue Phase des Franziskus-Pontifikats Manche Kommentatoren sagten voraus, nun werde für den allein übrig gebliebenen Pontifex vieles einfacher. Doch die Lage ist komplizierter. So hat sich die kirchenpolitische Landschaft an der Weltkirchenspitze seit einigen Jahren verändert. Und Papst Franziskus hat schon neue Pflöcke eingeschlagen. Von Ludwig Ring-Eifel / kath.ch / eko Noch kurz vor Weihnachten wurde es richtig ungemütlich für Papst Franziskus. Der Skandal um den Jesuitenpater und Mosaikkünstler Marko Rupnik, dem mehrere Ordensfrauen sexuelle Ausbeutung vorwarfen, weitete sich bedrohlich aus. Erst erfasste er die Spitze des Jesuitenordens mitsamt dem Ordensgeneral, dem venezolanischen Franziskus-Intimus Pater Arturo Sosa. Der musste sich mehrmals korrigieren und gestand schliesslich ein, dass der mutmassliche Übeltäter nach einer Exkommunikation im Mai 2021 rasch wieder begnadigt worden war – mutmasslich mit Zustimmung des Papstes. Zukunft des Pontifikats im Visier Schliesslich kam die Führung der Diözese Rom ins Visier der Medien. Des Papstes Vikar für das Bistum Rom, Kardinal Angelo De Donatis, sah sich gezwungen, am Tag vor Heiligabend in einer langen Presseerklärung Massnahmen gegen Rupnik und dessen Mosaiken-Fabrik im Bistum Rom anzukündigen. Nur der Papst selbst hüllte sich erfolgreich in Schweigen. Dann verkündete Franziskus am 28. Dezember überraschend, dass der Papa emeritus im Sterben lag, und seither dominieren ganz andere Themen die vatikanische Welt. Seit dem Begräbnis von Benedikt XVI. am 5. Januar, das auch viele internationale Medienvertreter wieder nach Rom brachte, richtet sich das Interesse auf die Zukunft des Pontifikats. Störfeuer aus «Mater Ecclesiae» verstummt Nach einer zehnjährigen Phase der «Kohabitation» zweier Männer in Weiss könnte nun ein zweiter Abschnitt starten, so die These vieler Vaticanisti. Jetzt werde vieles einfacher für Franziskus, weil das seltene, aber doch unüberhörbare Störfeuer aus dem kleinen Kloster «Mater Ecclesiae» in den vatikanischen Gärten verstummt sei. Franziskus könne nun «durchregieren» – nicht nur, weil der Alt-Papst als Bremser weggefallen sei. Sondern auch, weil der Reformpapst nun unbehelligt von konservativen Widerständlern agieren könne, die im Gespräch mit dem alten Papst immer wieder Trost suchten und Kraft schöpften für ihre Stellungnahmen gegen – aus ihrer Sicht – waghalsige Öffnungen und dogmatische Schwammigkeiten des jesuitischen Pontifex. Franziskus hat in seinem Pontikfiat bereits klare Zeichen gesetzt. Bild: Archiv Konservativer Widerstand auch ohne Benedikt Tatsächlich ist die Lage komplizierter. Zum einen hat sich die kirchenpolitische Landschaft an der Spitze der Weltkirche bereits seit einigen Jahren verändert. So waren die Speerspitzen des konservativen Widerstands schon lange nicht mehr auf Benedikts Zuspruch angewiesen. Das gilt für konservative Vordenker und Netzwerker im Vatikan wie die Kardinäle George Pell – der überraschend starb –, Raymond Burke, Gerhard Ludwig Müller und Walter Brandmüller, aber auch für die polnische oder die amerikanische Bischofskonferenz auf weltkirchlicher Ebene. Letztere wählte am 16. November 2022 mit Timothy Broglio einen klar gegen den Franziskus-Reformkurs positionierten Vorsitzenden. Die theologischen Fixsterne dieses Flügels werden Benedikt XVI. und Johannes Paul II. bleiben. Deren Reden und Schriften sind als Teil des päpstlichen Lehramts in der Welt und wirken weiter. Zum anderen hatte Papst Franziskus schon seit 2021 begonnen, neue Pflöcke einzuschlagen. Der markanteste war der Erlass «Traditionis custodes» vom 16. Juli 2021, mit dem er die vom Vorgänger wieder allgemein zugelassene Form der Alten Messe weitgehend aus der Kirche verbannte. Die seit Jahren erwartete Kodifizierung der Kurienreform mit der Konstitution «Praedicate Evangelium» am 19. März 2022 war ein weiterer Schritt. Die Verdrängung der früheren Glaubenskongregation vom Platz 1 der vatikanischen Dikasterien zugunsten der Evangelisierungsbehörde war mehr als bloss symbolisch: Es war der institutionelle Ausdruck einer epochalen Verschiebung von Prioritäten. «Anschlussfähigkeit» wichtig Die Frage, was rechtgläubig ist, hat nun weniger Gewicht als die Frage, wie Glaubensinhalte am besten verkündet werden. «Anschlussfähigkeit» an die Gesellschaft ist nun wichtiger als Abgrenzung von Häresien und Häretikern. Der alte Satz von Papst Franziskus, dass die Wirklichkeit wichtiger sei als die Idee aus seinem programmatischen Apostolischen Schreibens «Evangelii gaudium» von 2013 wurde damit auf dem Gebiet der vatikanischen Institutionen realisiert. Ein weiterer Schritt war die überraschende Ankündigung des Papstes, die Weltsynode zum Thema Synodalität um ein Jahr zu verlängern. Diese Langzeit-Synode läuft nun auf eine zweite Verfassungsreform der pyramidenförmig hierarchisch verfassten Kirche des Ersten Vatikanums hinaus. Die erste Reform hatte das Zweite Vatikanum beschlossen, als es den Primat des Papstes um die Macht des Bischofskollegiums und der einzelnen Bischöfe ergänzte und damit ausbalancierte. Volk Gottes bei Entscheidungen und Verkündigung einbinden Die zweite Reform soll nun das «Volk Gottes» – in der grossen Mehrheit also nicht geweihte Laien – an der Entscheidungsfindung der Kirche und an der Verkündigung ihrer Botschaft auf Dauer beteiligen. Nun wurde klar, dass mit einer doppelten Welt- Bischofssynode die Möglichkeit echter ekklesiologischer Veränderungen ins Auge gefasst werden muss. 6 · Pfarreiblatt Schwyz Nr. 4 · 2023

Pfarrei Illgau Pfarradministrator Biju Thomas, 078 749 81 94, pfarrer.illgau@gmail.com Vikar Peter Vonlanthen, 076 221 33 63, p.vonlanthen@gmail.com Pfarramt/Sekretariat Ruth Betschart, 041 830 12 33 E-Mail pfarramt.illgau@bluewin.ch, seelsorge.illgau@bluewin.ch Hompage www.pfarrei-illgau.ch Gottesdienste und Gedächtnisse Samstag, 04. Februar 19.00 Eucharistiefeier mit der Feuerwehr, anschliessend Blasiussegen Gedächtnismesse für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Feuerwehr Stiftmesse für: – Paul Bürgler, Eichli – Paul Betschart-Betschart und Angehörige, Grossweid Opfer für den Caritasfonds Urschweiz Sonntag, 05. Februar, Hl. Agatha 5. Sonntag im Jahreskreis 08.30 Beichtgelegenheit 09.00 Eucharistiefeier, anschliessend Agatharosenkranz Stiftmesse für Josef Bürgler-Bürgler, seine Ehefrau Anna und Angehörige, Bachrand Montag, 06. Februar 16.30–17.00Ausleihe Familie-Fiir in der Ilge Freitag, 10. Februar 08.00 Eucharistiefeier Samstag, 11. Februar 17.30 Eucharistiefeier Stiftmesse für Josef Betschart- Wyrsch und Angehörige, Wartberg Opfer: Verein Diakonie Innerschwyz Sonntag, 12. Februar 6. Sonntag im Jahreskreis 09.00 Eucharistiefeier Gedächtnismesse für Franz Bürgler- Heinzer und Angehörige, Nühus Freitag, 17. Februar 08.00 Eucharistiefeier Aus dem Pfarreileben Herzliche Gratulation Am 05. Februar feiert Elisabeth Betschart- Bürgler(Boden) im Altersheim Buobenmatt im Muotathal ihren 90. Geburtstag. Zu diesem Jubiläum möchten wir Elise im Namen der Pfarrei ganz herzlich gratulieren. Wir wünschen ihr viel Glück, Gesundheit und Gottessegen für die Zukunft. Opfer für den Caritasfonds Urschweiz Am 04./05. Februar wird das Kirchenopfer für den Caritasfonds Urschweiz aufgenommen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Monate bedeuten für verschiedene Familien und Einzelpersonen eine zusätzliche Belastung durch steigende Preise für Lebensmittel oder die Wohnnebenkosten. Mit den Erträgen aus dem Kirchenopfer kann der Caritasfonds Urschweiz in solchen Fällen gezielt Nothilfe leisten. Dies ist nur möglich, dank der Solidarität der Gläubigen in der Urschweiz. Heilige Agatha Die Hl. Agatha ist die Schutzpatronin der Feuerwehr. Im Gottesdienst am 04. Februar unterstellen sich die Feuerwehrleute wieder vertrauensvoll der Fürbitte der Hl. Agatha. Bei dieser Gelegenheit danken wir dem ganzen Feuerwehrcorps für seinen Einsatz und seine Bereitschaft während des ganzen Jahres. Komm und sieh – ein Glaubensweg der besonderen Art Täglich sind wir herausgefordert mit den kleinen und grossen Fragen des Lebens. Hier kann uns der Glaube eine grosse Stütze sein, Antworten und Kraft geben. Doch viele von uns haben den Bezug zum Glauben und zur Kirche verloren, sind festgefahren in (kritischen) Fragen oder möchten gerne Neues entdecken und frischen Wind spüren. Antworten und neue Perspektiven eröffnet der Glaubensweg «Komm und sieh» – ganz egal, ob du jeden Sonntag in die Kirche gehst oder mit dem Glauben nicht mehr viel am Hut hast. Mit Matthias Willauer erwartet uns ein junger, dynamischer Referent, welcher locker, entspannt und gleichzeitig tiefsinnig durch die Kursabende führt. Alle sind willkommen, die Teilnahme ist unverbindlich – gerne darfst du ohne Voranmeldung vorbeischauen. Nutze die Gelegenheit und lass dich auf diesen Weg mitnehmen und inspirieren. Der Kurs findet von März bis Mai im Moutatreff Muotathal statt. Alle weiteren Infos, sowie ein kurzes Video, in welchem sich Matthias Willauer vorstellt, findest du auf der Website der Pfarrei: www.pfarrei-illgau.ch Rubrik «Komm und sieh!» Text und Bild: Arbeitsgemeinschaft Glaubensweg Pfarreiblatt Schwyz Nr. 4 · 2023 · 7

Pfarreiblätter 2024

Pfarreiblätter 2023

Pfarreiblätter 2022

Pfarreiblätter 2021

Verbandspräsident

Notker Bärtsch
Telefon 055 442 38 73
not.baertsch@martin-b.ch

Mantel-Redaktion

Eugen Koller
Telefon 041 360 71 66
pfarreiblatt@kath.ch