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MotocrossEnduro Ausgabe 12/2021

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Saison-Ende - Auch die letzte Ausgabe des Jahres ist wieder mit vielen interessanten Themen vollgepackt ...

TIPPS & TRICKS MIT

TIPPS & TRICKS MIT EXPERTE MIRKO KNORR FAHRWERK OPTIMIEREN .........TRACK DAY Porträt Mirko Knorr Alter: 44 Jahre Wohnort: Leubsdorf, Deutschland Beruf: Fachmann für Motorradfahrwerke Erfolge im Endurosport: erfolgreich in der internationalen Deutschen Enduromeisterschaft, Fahrer der Nationalmannschaft Unser Experte für: Fahrwerke Enduro und Motocross Wir haben in den letzten Ausgaben ausführlich über die verschiedenen Fahrwerkseinstellungen, Optimierungen sowie Servicearbeiten geschrieben. Um jedoch eine Fahrwerksoptimierung perfekt abzurunden, gehört ein „Track Day“ mit dem Fahrwerksspezialisten dazu. An diesem Testtag wird das Fahrwerk nochmal auf sämtliche Eigenschaften hin überprüft und nicht nur der Fahrer, sondern auch der Fahrwerksspezialist erkennt mögliche Probleme und kann diese vor Ort abstellen. Mit dieser Ausgabe von unseren Tipps & Tricks „Fahrwerk optimieren – Track Day“ wollen wir euch erläutern, was eigentlich genau bei so einem spezifischen Testtag gemacht wird. Step 1 Durchhang inkl. Fahrerbekleidung einstellen Auch wenn im Vorfeld das Fahrwerk passend im Durchhang eingestellt wurde, empfehlen wir nochmal den Durchhang mit der gesamten Fahrerbekleidung, gegebenenfalls auch mit Gürteltasche und Trinkrucksack, zu überprüfen und falls notwendig nachzujustieren und den passenden Wert (siehe unten) einzustellen. Die meisten Fahrer optimieren den Durchhang nicht optimal, weil einfach kaum mit der kompletten Fahrerbekleidung gemessen wird. Der Durchhang sollte am Stoßdämpfer folgende Werte erreichen: -statisch- Dieses Maß sollte bei einem Motorrad mit PDS- Stoßdämpfer (KTM) zwischen 35 bis 45 mm betragen. Bei einem Stoßdämpfer mit Umlenkung (Husqvarna, Beta, Yamaha etc.) liegt dieses Maß bei 25 bis 35 mm. -dynamisch- Dieses Maß, egal ob PDS-Stoßdämpfer oder Stoßdämpfer mit Umlenkung, sollte zwischen 90 und 110 mm betragen. Hinweis: Für alle, die ein ruhiges und komfortables Fahrwerk haben möchten, empfiehlt es sich, mehr statischen Durchhang zu fahren (95 bis 110 mm). Wer eher große weite Sprünge auf einer Crossstrecke liebt und hart am Gas hängt, der sollte den Federweg komplett ausnutzen und weniger statischen Durchhang fahren (90 bis 100 mm). Das Fahrwerk wirkt dann auch direkter in der Fahrweise. 28 MOTOCROSS ENDURO 12/21

Step 2 Einfahren, Fahrwerk auf Betriebstemperatur bringen Ein wichtiger Punkt ist das Ein.- bzw. Warmfahren des Fahrwerks. Das Fahrwerk benötigt eine gewisse Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das kann je nach Fahrweise und Streckenbeschaffenheit bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen. Fahrt euch also gemeinsam mit dem Motorrad warm und beginnt erst anschließend mit der eigentlichen Optimierung am Fahrwerk. Step 3 Sektionen in Renntempo fahren Um das Fahrwerk auf die Streckenverhältnisse perfekt abzustimmen, ist es zu empfehlen, einzelne Sektionen im hohen Tempo bzw. im Renntempo zu absolvieren. Je nach Fitnesszustand des Fahrers kann die Sektion länger oder kürzer ausfallen. Wichtig ist dabei, dass der Fahrer das Motorrad unter Kontrolle hat und nicht mangels Kraft und Kondition Fehler macht. Beim Testtag geht es 100 % um die Optimierung des Fahrzeugs. Der Fahrwerksspezialist schaut in den Sektionen genau, was das Fahrwerk macht und erkennt Defizite meistens sofort. Im Gespräch mit dem Fahrer werden die Fahrwerkseigenschaften diskutiert und erläutert. Step 4 Optimierungen durchführen Nach jeder Sektion schildert der Fahrer seine Eindrücke dem Spezialisten und gemeinsam wird eine Optimierung direkt an der Strecke vorgenommen. Nicht jeder Fahrer kann sein Problem perfekt schildern und deshalb ist eine ausstehende Beobachtung vom Fahrwerksoptimierer wichtig. Auch das Verständnis was welche Einstellung an der Telegabel oder am Stoßdämpfer bewirkt, kann nur bei einem „Track Day“ deutlich gemacht werden. Step 5 Settings erarbeiten für diverse Strecken Nachdem ein optimiertes Setting für die Strecke erarbeitet wurde, sollten sämtliche Einstellungen wie Druckstufe, Zugstufe, High-/Low-Speed und spezieller Durchhang für den Stoßdämpfer und für die Telegabel notiert werden. Am besten erstellt man dazu eine Tabelle und trägt alle Werte ein. Da wir im Offroad ständig mit verschiedenen Strecken konfrontiert werden, ist es sehr hilfreich, verschiedene Settings für das Fahrwerks parat zu haben. Dazu ist es sehr hilfreich, drei Grundsettings zu erarbeiten, die vor dem Fahren eingestellt werden. 3 Grundsettings Motocross: 1. Hartboden (harter Untergrund) 2. Sandboden (weicher Untergrund) 3. Mischboden (gemischte Streckenverhältnisse) 3 Grundsettings Enduro: 1. Sonderprüfung Stoppelacker, Feld 2. Motocrosspiste mit Sprüngen 3. Hardenduro mit Wurzeln, Steinen, Hindernisse Alle Experten-Tipps von Mirko Knorr findet ihr online, unter www.mce-online.de auf den Tipps & Tricks Unterseiten IHR HABT FRAGEN ZUR TECHNIK? Meldet euch telefonisch oder per E-Mail unter: Handy: 0152 59915531 E-Mail: info@blue-b-suspension.com Web: www.blue-b-suspension.com 12/21 MOTOCROSS ENDURO 29

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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