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MotocrossEnduro Ausgabe 05/2021

Nicht nur die Offroadszene hängt, was Veranstaltungen betrifft, weiterhin in der Luft. Vernünftige Lösungen sind nicht in Sicht. Aber lassen wir uns von dieser unbefriedigenden Situation nicht die Laune verderben und widmen uns lieber den schönen Dingen des Lebens... www.mce-online.de

TEST YAMAHA TENERE 700

TEST YAMAHA TENERE 700 IM EINSATZ Unterwegs nicht nur im Erzgebirge/Sachsen Der Name Ténéré in Verbindung mit Yamaha ist wohl für jeden von uns ein Begriff in puncto Reiseenduro. Und das bedeutet heute eigentlich viel zu viel Elektronik, was ich persönlich nicht mag. Doch Yamaha geht mit der Ténéré 700 einen anderen Weg, denn mit einem einfachen LC-Display mit Ganganzeige, Momentan- und Durchschnittsverbrauch, bei dem man das ABS im Gelände abschalten kann, ist es schon getan. Und das finde ich positiv, denn ich nutze meine Zeit lieber zum Fahren als mit ewigem Lesen von Gebrauchsanleitungen. Die Ténéré mit ihren 73 PS aus dem Reihenzweizylinder mag als überschaubar für viele Reise-Enduristen gelten, doch auch bei Autobahn-Etappen mit über 150 km/h ist das Gesamtpaket mit einem Gewicht von 204 kg völlig ausreichend. Allerdings sind die durchschnittlichen 6 Liter auf 100 km kein Spitzenwert. Die hydraulische Doppelkolben-Scheibenbremse mit 282 Millimeter Durchmesser vorne und die Einkolbenbremse mit 245 Millimeter hinten, machen das Bike On- wie Offroad jederzeit gut kontrollierbar. Das Limit setzen immer nur die Pirelli Scorpion Rally STR Pneus, aber die sind ja auch nur ein Kompromiss, um alle Facetten des Fahrens bedienen zu können. Auf befestigten Wegen glänzt die Ténéré mit gutem Geradeauslauf und machbar hoher Kurvengeschwindigkeit. Kurz gesagt, sie fährt dahin wo man will und das völlig unaufgeregt, was sie für Einsteiger in die Reiseenduro-Klasse echt interessant macht. Das Fahrwerk mit seiner voll einstellbaren 43-Millimeter-Upsidedown-Gabel und dem hinteren Federbein, bei dem sich manuell über ein Handrad die Vorspannung einstellen lässt, hätte ich mir persönlich in der Serieneinstellung etwas straffer gewünscht. Dafür hat die Sitzbank die richtige „Härte“ und die Ténéré glänzt dazu durch einfache Bedienbarkeit. Das hohe Windschild bietet ausreichenden Windschutz und Fahren könnte man alles in allem ermüdungsfrei so ewig ... da bremst einen nur der 16-Liter-Tank aus. Doch nun ab ins Gelände, denn die Ténéré hat auch eine zweite Seite. Der Offroad-Einsatz für Marko auf dem Endurogelände Langensteinbach Die Bedingungen waren für einen Offroad-Einsatz mit der neuen 700er passend. Ich suchte mir einen Streckenabschnitt auf dem Endurogelände Langensteinbach, der nicht schlammig war, aber genug Herausforderungen bot, um das Modell artgerecht zu fahren. Die Pirelli Scorpion-Reifen sind nicht gemacht für den schlammigen Offroadeinsatz, aber für eine kurze Überführung querfeldein leisten sie passable Werte. Der Untergrund war sandig mit einigen feuchten Abschnitten und ich bewältigte Spurrillen, lange und kurze Auffahrten mit leichten Steigungen doch recht easy. Bergab half die vorab aktivierte Offroad-Einstellung über das Cockpitdisplay, die die ABS-Sensorik abstellt und ein sehr gut dosiertes Bremsen zulässt. Nach nur wenigen Minuten bemerkte ich den schwachen Grip auf der Fußraste, die von Haus aus einen Gummiaufsatz besitzt. Dieses Teil konnte jedoch ohne Werkzeug entfernt werden und es kam eine vollwertige, griffige Fußraste zum Vorschein. Genau das benötigt man für eine Ausfahrt im Gelände, besonders wenn Schmutz und Nässe gegenwärtig sind Im Offroad sollte im Stehen gefahren werden, auch wenn es sich um eine Reiseenduro handelt. Das Stehen ermöglicht eine bessere Kontrolle und mehr Stabilität. Da fiel uns der etwas zu niedrig positionierte Fußbremshebel auf, der bei längeren Offroad-Einsätzen doch höher eingestellt werden sollte, damit beim Einnehmen der Bremshaltung (nach hinten) ein Erreichen der Fußbremse gewährleistet ist Ich habe es darauf angelegt, das Maximale aus der Ténéré herauszuholen und tiefe Spurrillen und viele Abfahrten sind möglich Positiv möchte ich noch die Dosierbarkeit der Kupplung erwähnen, die sehr feinfüllig eingesetzt werden kann, um auch einmal langsam und kontrolliert im Offroad zu fahren. Hier ist auch der Motor sehr genügsam und drehmomentstark 32 MOTOCROSS ENDURO 5/21

Dass die Reifen auch Offroad-tauglich sind, beweisen sie mit genug Grip und einem guten Traktionsaufbau während dieser Auffahrt mit Wurzeln, Laub und Lehmboden Gute Manövrierfähigkeiten besitzt das Motorrad, wenn es einmal schnell nach links oder rechts auszuweichen gilt. Einfach das Gewicht über die jeweilige Fußraste verlagern und schon fährt sie in die Richtung Bei schneller Fahrweise im Gelände ist es wichtig, genau auf die Gegebenheiten zu achten. Größere Unebenheiten sollten langsamer durchfahren werden, weil das Fahrwerk hier schnell seine Grenzen erreicht und durchschlagen kann BEWERTUNG Handling Fahrwerk Traktion Motor Bremsen Preis Insgesamt ist die neue Yamaha Ténéré 700 eine offroadtaugliche Reiseenduro, mit der ein Abstecher ins Gelände richtig Spaß macht. UNSERE BEKLEIDUNG Jacke: KLIM Dakar Hose: KLIM Dakar Hemd: KLIM Dakar Handschuhe: KLIM Dakar Helm: KLIMF5KoroydOPS Brille: KLIM Viper Pro Stiefel: Gaerne SG 12

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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