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Motocross Enduro Ausgabe 9/2016

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Hallo liebe MCE-Leser, Wikipedia sagt: „Evolution ist die allmähliche Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation.“ Nun, so oder zumindest so ähnlich kann man das wohl auch bei Motorrädern betrachten, nur dass es sich dabei (für die meisten unter uns) nicht um Lebewesen handelt. Weiterhin heißt es: „Die Merkmale der Lebewesen sind in Form von Genen codiert, die bei der Fortpflanzung kopiert und an die Nachkommen weitergegeben werden. Durch Mutationen entstehen unterschiedliche Varianten (Allele) dieser Gene, die zur Entstehung veränderter oder neuer Merkmale führen können.“

MOTOCROSS-WM: LOMMEL/B

MOTOCROSS-WM: LOMMEL/B WM-Leader Tim Gajser zeigte im Qualifying keinerlei Respekt vor der Strecke und prügelte seine Honda ohne mit der Wimper zu zucken auf die Poleposition. Hinter ihm reihte sich bereits die belgische Armada um Jeremy van Horebeek, Kevin Strijbos und Clément Desalle auf. Max Nagl folgte dem Trio auf Rang 5, während Tony Cairoli mit der 350er KTM auf Rang 6 Auch in Lommel gut unterwegs, ist der WM-Titel für den Schweizer Jeremy Seewer theoretisch greifbar ins Ziel fuhr. Eine interessante Konstellation für die folgenden Wertungsläufe am Sonntag! Im tiefen Sand war es wichtig, schnell den richtigen Rhythmus zu finden und sich nicht mit unnötigen Zweikämpfen aufzuhalten. Genau das gelang Max Nagl im ersten Durchgang am Sonntag. Während die hochgehandelten Sandspezialisten am Start nicht optimal reagierten, fuhr der Weilheimer konsequent nach vorn. Zwar gewann Jake Nichols den Holeshot, die Führung schnappte sich aber Nagl kurze Zeit später. Clever verwaltete der Husqvarna-Werkspilot im Anschluss seinen Vorsprung, baute die Führung sogar auf über neun Sekunden aus und gewann den ersten Lauf souverän! „Die Strecke war extrem schwierig zu fahren. Im Qualifying lief es eher verhalten, den Lauf gewonnen zu haben, ist großartig, so kann es weitergehen“, sagte Nagl im Ziel. Der Brite Shaun Simpson finishte hinter Nagl auf Platz 2 und bestätigte damit seine ausgezeichneten Qualitäten im Sand. Schnellster der belgischen Sandspezialisten war Kevin Strijbos. Der Suzuki-Pilot komplettierte die Topdrei und verwies seinen Landsmann Desalle auf 4 und Weltmeister Romain Febvre auf 5. Antonio Cairoli kam mit der 350er nicht über einen 6. Platz hinaus und verlor damit weitere wichtige Punkte im WM-Kampf. Das traf auch für Tim Gajser zu, denn der Slowene hatte einen katastrophalen Lauf zu verzeichnen. Nach einem schlechten Start musste er sich kräfteraubend nach vorn kämpfen und stürzte zu allem Übel wenige Runden vor Schluss. Nach dem Crash dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis Gajser seine Honda wieder in Gang bringen konnte. Am Ende musste er sich mit einem enttäuschenden 15. Platz abfinden! Der zweite Wertungslauf verlief jedoch komplett anders, als es viele nach dem souveränen Sieg von Max Nagl erwartet hätten. Der Deutsche zeigte zunächst einen weiteren spektakulären Start und zog den Holeshot. Im Windschatten diesmal allerdings Gajser, der umgehend die Führung übernehmen konnte. Der Slowene wirkte im Gegensatz zum vorangegangenen Lauf wie ausgewechselt, zeigte keinerlei Schwäche und gewann diesen Durchgang schließlich eindrucksvoll. „Auf einer Seite 54 MCE September '16

Tim Gajser ist mit über 100 WM- Punkten Vorsprung auf dem besten Weg zum Titel Petrov und Benoit Paturel und legte so den Grundstein für seinen Erfolg. Im zweiten Durchgang konnte er Jeremy Seewer und Dylan Ferrandis auf die Plätze 2 und 3 verweisen. „Ich bin absolut happy über diesen Sieg. Die Strecke war brutal, aber die harte Arbeit, die ich und das Team investiert haben, hat sich gelohnt. Ich wusste, dass, wenn ich keine Fehler mache, ich die Chance auf den GP- Sieg hatte. Mein Speed war super, das hat schon das Qualifying gezeigt. Die Pace im ersten Lauf war enorm hoch, der einsetzende Regen machte das Ganze noch schwerer. Der Boden in Lommel ist ohnehin weich, durch den Regen wurde dieser aber noch weicher! Ich habe gepusht so hart es ging und habe gewonnen. Das zweite Rennen war komplett anders, die Streckenverhältnisse waren nichtsdestotrotz schwierig. Ich musste hart pushen, um den zweiten Laufsieg zu holen. Momentan fühle ich mich sehr gut und werde auch in den kommenden GP versuchen, den Overallsieg einzufahren“, zeigte sich Anstie optimistisch. In der WM führt Herlings trotz Abwesenheit weiterhin überlegen vor Jeremy Seewer und Pauls Jonass. • Text: Marco Burkert; Fotos: Youthstream bin ich mit dem heutigen Tag zufrieden, auf der anderen Seite bin ich aber auch etwas enttäuscht“, kommentierte Gajser. „Das erste und das zweite Rennen waren komplett unterschiedlich für mich, aber auf einer Strecke wie dieser kann das sehr schnell passieren. Ein kleiner Fehler und du liegst am Boden, dann bist du nicht mehr konzentriert und machst sofort den nächsten Fehler. Das erste Rennen war hart, aber ich bin mir sicher, dass wir im zweiten Rennen alles richtig gemacht haben – es war ein klarer Start-Ziel-Sieg. Dieser Sieg hat uns den GP gerettet, denke ich, und wieder konnte ich einiges dazu lernen. Alles in allem bin ich also zufrieden mit dem GP“, fasste Gajser weiter zusammen. Tony Cairoli kam auf der enorm ausgefahrenen Strecke im zweiten Durchgang sichtlich besser zurecht und beendete das Rennen hinter Gajser auf Platz 2. Damit scheint es, als würde ihm der Wechsel auf die 350er gut tun, auch wenn er sich noch nicht zu 100 Prozent auf dieses Bike eingeschossen hat. Den Grand-Prix-Sieg vor Augen hatte jedoch Max Nagl. Nach seinem furiosen Start rangierte er kurze Zeit auf Position 5 und konnte sich im Rennverlauf bis auf Position 3 vorarbeiten. Ein Fahrfehler eingangs einer Rechtskurve endete jedoch mit einem Crash und warf ihn einige Positionen zurück. Im Ziel reichte es nurmehr zu Platz 7. „Das hätte der zweite GP-Sieg werden können“, gab Nagl etwas enttäuscht zu Protokoll. „Im ersten Lauf fühlte ich mich super, ich hatte einen super Start und konnte mit fast zehn Sekunden Vorsprung gewinnen. Nach meinem Holeshot im zweiten Lauf war ich in den ersten drei Runden zu vorsichtig. Erst nachdem mich einige Fahrer überholt hatten, fand ich meinen Rhythmus. Der Crash war harmlos, hat mich aber Positionen gekostet. Gesamtzweiter zu werden und das mit nur einem Punkt Rückstand zum Grand-Prix-Sieger ist trotzdem ein hervorragendes Ergebnis. Ich bin zu 100 Prozent darauf fokussiert, am Ende der Saison Zweiter in der WM zu sein und werde alles daransetzen“, zeigte sich der Husqvarna-Werkspilot zuversichtlich. Den angesprochenen Grand-Prix-Sieg schnappte sich indes klammheimlich Kevin Strijbos. Der Belgier finishte auch im zweiten Durchgang als Dritter und war angesichts seines 3/3-Resultats der konstanteste aller Spitzenpiloten. Damit beendete der Belgier eine lange Durststrecke, denn sein letzter GP-Sieg lag bereits neun Jahre zurück (Lierop, 2007). „Ein ganz besonderer Sieg für mich und auch für das Team, ich finde kaum Worte dafür“, sagte Strijbos freudestrahlend. „Im ersten Rennen versuchte ich, an Max dranzubleiben, verlor aber meinen Rhythmus, das war ärgerlich. Im zweiten Rennen fand ich einige gute Linien, als ich dann auf Position 3 lag, habe ich versucht, nicht über das Podium nachzudenken. Erst als die komplette Crew in der letzten Runde an der Boxengasse stand und jubelte, wusste ich, was los war.“ Ein historischer Heimsieg für den Belgier, der aber nüchtern betrachtet wenig Einfluss auf die WM-Wertung hatte. Denn nach wie vor lag Tim Gajser mit über 100 Zählern Vorsprung an 1. Stelle, gefolgt von Tony Cairoli und Max Nagl. Theoretisch hätte Nagl hier bereits an Cairoli vorbeiziehen können, die beiden trennen nunmehr 14 Punkte und das bei noch vier auszutragenden Grand Prix. In der MX2-Klasse gab es besonders in den vergangenen Rennen einige bizarre Szenen zu sehen. Bekanntlich hadert MX2-Spitzenreiter Jeffrey Herlings mit einem gebrochenen Schlüsselbein und auch sein Teamkollege Pauls Jonass fehlte in Lommel. Jonass hatte sich bei einem heftigen Crash in Loket die Nase gebrochen und konnte in Belgien demzufolge nicht starten. Die Abwesenheit der beiden KTM- Stars nutzte Max Anstie, um einen sehenswerten Doppelsieg einzufahren. Der Husqvarna-Werksfahrer gewann den ersten Lauf im Tiefsand vor Petar Motocross-WM - 14. Lauf - Lommel/B - 31.7.2016: Gesamtergebnisse: MXGP: 1. Kevin Strijbos, B, Suzuki; 2. Max Nagl, D, Husqvarna; 3. Antonio Cairoli, I, KTM; 4. Jeremy van Horebeek, B, Yamaha; 5. Tim Gajser, SLO, Honda; 6. Shaun Simpson, GB, KTM; 7. Glenn Coldenhoff, NL, KTM; 8. Clément Desalle, B, Kawasaki; 9. Evgeny Bobryshev, RUS, Honda; 10. Tanel Leok, EST, KTM. Ferner: 19. Valentin Guillod, CH, Yamaha. MX2: 1. Max Anstie, GB, Husqvarna; 2. Jeremy Seewer, CH, Suzuki; 3. Petar Petrov, BG, Kawasaki; 4. Brian Bogers, NL, KTM; 5. Benoit Paturel, F, Yamaha; 6. Calvin Vlaanderen, NL, KTM; 7. Michele Cervellin, I, Honda; 8. Lars van Berkel, NL, Husqvarna; 9. Dylan Ferrandis, F, Kawasaki; 10. Alvin Östlund, S, Yamaha. Ferner: 20. Henry Jacobi, D, Honda; 23. Brian Hsu, D, Suzuki; 29. Christopher Valente, CH, KTM. EMX125: 1. Jago Geerts, B, KTM; 2. Kim Savaste, FIN, Kawasaki; 3. Mikkel Haarup, DK, Husqvarna; 4. Raivo Dankers, NL, KTM; 5. Brian Strubhart Moreau, F, Kawasaki; 6. Roan van de Moosdijk, NL, Yamaha; 7. Sander Agard-Michelsen, N, TM; 8. Szymon Staszkiewicz, PL, KTM; 9. Gianluca Facchetti, I, KTM; 10. Taylor Hammal, GB, KTM. Ferner: 18. Jeremy Sydow, D, KTM; 33. Ben Kobbelt, D, KTM; 35. Marnique Appelt, D, KTM; 38. Maurice Chanton, CH, KTM. EMX250: 1. Bas Vaessen, NL, Suzuki; 2. Thomas Kjer Olsen, DK, Husqvarna; 3. Miro Sihvonen, FIN, KTM; 4. Darian Sanayei, USA, Kawasaki; 5. Kevin Wouts, B, KTM; 6. Anton Gole, S, Husqvarna; 7. Ken Bengtson, S, Yamaha; 8. Josiah Natzke, NZ, KTM; 9. Erki Kahro, EST, KTM; 10. Maxime Renaux, F, Yamaha. Ferner: 23. Mike Stender, D, Suzuki; 28. Tom Koch, D, Suzuki. EMX300: 1. Yentel Martens, B, Husqvarna; 2. Mike Kras, NL, KTM; 3. Michael Hool, NL, KTM; 4. Dietger Damiaens, B, KTM; 5. Stefan Hage, NL, KTM; 6. Brad Anderson, GB, Yamaha; 7. Mathias Plessers, B, KTM; 8. Kevin van Geldorp, NL, Yamaha; 9. Patrick Vos, NL, KTM; 10. Dani de Vries, NL, Yamaha. Ferner: 17. Dennis Schröter, D, Husqvarna. 55 MCE September '16

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