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Motocross Enduro Ausgabe 7/2016

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2017 lässt grüßen Es ist wieder einmal soweit. Die Technikbegeisterten unter euch können die kommenden Monate kaum erwarten. Wir kennen das, denn auch unsere Redakteure sitzen in den folgenden Wochen auf heißen Kohlen. Warum?, dürfte sich nun der ein oder andere fragen. Nun, diese Frage sei schnell beantwortet. Die neuen Modelle kommen! Der jährliche Hype aller Hersteller hat begonnen und der Run auf die 2017er Modell-Präsentationen ist eingeleitet...

X-TREME ENDURO: ERZBERG

X-TREME ENDURO: ERZBERG RODEO / RED BULL HARE SCRAMBLE Ossi Reisinger gewann 2016 den Prolog Privatier Paul Bolton zeigte den Werksfahrern, wo der Frosch die Locken hat Die Spannung stieg, als sich am Freitag und Samstag die Top-Fahrer der Werksteams im Rahmen des Generali Iron Road Prologs auf den Weg hinauf zum Gipfel machten. Der Prolog hat nur ein Ziel, die schnellsten 500 Fahrer aus den über 1500 Teilnehmern herauszufiltern. In dieser Disziplin darf beherzt am Gasgriff gedreht werden. Die 13 Kilometer lange Strecke führt über die breiten Schottertrassen des Erzberges, in diesem Jahr sorgten verengte Passagen für zusätzliche Würze. Somit entscheiden hier nicht zuletzt Fahrtechnik, Linienwahl und ein gewisser Grad an Wahnsinn über Sieg oder Niederlage. Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 170- km/h-Marke sind keine Seltenheit und stellen den ganz besonderen Reiz des Prologs dar. Die Fahrer haben pro Tag (Freitag und Samstag) nur einen Versuch, die schnellste Zeit wird gewertet. Das Salz in der Suppe ist das Wetter, zu warm und zu trocken bedeutet knochenharten Boden und staubige Verhältnisse. Regnet es, wird der Prolog zur Rutschpartie und eine schnelle Zeit ist fast unmöglich. Am 38 MCE Juli '16 Freitag konnte sich überraschenderweise der Brite Paul Bolton mit einer Zeit von 12:33:096 Minuten den Sieg sichern. Bolton zeigte sich selbst etwas verwundert, war der Prolog in den letzten Jahren doch eher eine Angelegenheit von Ossi Reisinger! Letzterer wurde am Freitag Zweiter, revanchierte sich aber am Samstag bei besseren Bedingungen und rückte das Ergebnis mit einem Husarenritt (12:14:723 Minuten) wieder gerade. Seine Zeit sollte die absolute Bestzeit des gesamten Fahrerfeldes markieren, damit stand der Sieger auch in dieser Disziplin fest. Bolton entschied sich am Samstag gegen einen Start. Er wurde stattdessen an neuralgischen Streckenpassagen gesichtet, um zu beobachten, wer von seinen Konkurrenten sich an einer etwas eigenwilligen Linienwahl versucht. Im Klartext, wer abkürzt! Mit Erfolg, wie man anhand der langen Liste disqualifizierter Fahrer (Samstag) sehen kann. Wie auch immer, den Favoriten sollte die Zeit vom Freitag genügen. Keiner der Top-Rider befand sich außerhalb der Top-50! Damit stand alles, was Rang und Namen hat, am Sonntag in der ersten Startreihe und nur das war wichtig, zumindest aus Sicht der Betroffenen. Die groben Eckdaten für das Hare Scramble lauten: 1 Berg, 25 Checkpoints, 4 Stunden Zeit, 500 Starter Wem das Hare Scramble kein Begriff ist, dem sei an dieser Stelle nur schnell erklärt, dass es sich so ziemlich um das Verrückteste und Härteste handelt, was man mit einem Enduromotorrad anstellen kann. Deutlich fahrbarer sollte der 31,8 Kilometer lange Kurs in 2016 werden, so hatten es die Macher versprochen. Den Grund dafür lieferte das vorangegangene Jahr, in dem selbst die Cracks nur mit gegenseitiger Hilfe ins Ziel kamen. Da diese Art von Rennen nur wenig Sinn macht, entschärfte man die Strecke etwas. Mit Abschnitten namens Dreikönig, Machine, Badewanne, Downtown, Dynamite oder Lazy Noon erwies sich der 2016er Kurs als sehr anspruchsvoll. Eine große Rolle sollte das unendlich lange Steinfeld namens Carl’s Diner darstellen. Diese neuralgische Stelle wurde schon im Vorfeld als

Alfredo Gomez verspielte seinen 2. Platz an der letzten Auffahrt von Lazy Noon Billy Bolt schaffte es aus der 2. Startreihe ins Ziel Schlüsselstelle genannt und im Gegensatz zu den Vorjahren nochmals verlängert. Selbst erfahrene Piloten blieben hier auf der Strecke und mussten sich dem Berg geschlagen geben. Doch der Reihe nach. Gestartet wurde wie immer in Reihen zu je 50 Fahrern. In der Nacht vom Samstag auf den Rennsonntag gab es jede Menge Regen, zusätzliche Würze also für die 500 qualifizierten Teilnehmer. Als die erste Reihe auf den Berg losgelassen wurde, kristallisierte sich Taddy Blazusiak als Führender heraus. Der fünffache Erzberg-Sieger blieb aber schon an einem der ersten Hänge stecken, verlor aber nur wenige Positionen und tauchte kurz darauf bereits wieder auf Position 2 auf. Was zählt, ist möglichst schnell vom Startbereich wegzukommen, um sich von der breiten Masse abzusetzen. Cody Webb sollte aus dem Startgetümmel schließlich als Spitzenfahrer hervorgehen. Als es aus dem Talkessel hinausging, bildete sich die Spitzengruppe um Webb, Blazusiak, Alfredo Gomez und Wade Young. Doch Graham Jarvis rollte das Feld von hinten auf und übernahm noch vor Rennhalbzeit die Führung. Er erreichte den berüchtigten Abschnitt Carl’s Dinner noch vor Webb und Gomez. Blazusiak kämpfte indes mit einem gebrochenen Bremshebel und Kupplungsproblemen, die ihn in Carl’s Dinner auf den 9. Platz zurück warfen. Jarvis baute seine Führung konstant aus, legte dabei ein schier unglaubliches Tempo an den Tag und erreichte die Erzbergarena schließlich als erster Fahrer nach einer Fahrzeit von 2:18:47 Stunden. Gomez, der eigentlich wie der sichere Zweite aussah, erlebte kurz vor Schluss sein persönliches Drama. Er wurde von Webb am letzten Checkpoint abgefangen. Für den Spanier wurde Lazy Noon zum absoluten Alptraum, er brauchte unzählige Versuche, um diese Steilauffahrt zu bewältigen. US-Boy Webb nutzte seine Chance, schloss zu Gomez auf und konnte ihn an Lazy Noon überholen. Kurz nachdem Webb Lazy Noon erklommen hatte, schaffte es auch Gomez. Damit war das Podium der 22. Ausgabe des Red Bull Hare Scramble komplett – Jarvis gewann vor Webb und Gomez. Ebenfalls ins Ziel schafften es Mario Roman (4.), Billy Bolt (5.), Wade Young (6.), Paul Bolton (7.), Taddy Blazusiak (8.) und Phillip Scholz (9.). Eine irrsinnige Aufholjagd legte dabei Billy Bolt hin. Der 18-jährige Brite gilt als Nachwuchshoffnung im Hause KTM und enttäuschte nicht. Aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehend, konnte er 47 (!) Fahrer überholen. An der letzten Auffahrt gelang es ihm, die festhängenden Wade Young und Taddy Blazusiak zu platzieren, eine beeindruckende Leistung! Nur 9 der 500 für das Red Bull Hare Scramble qualifizierten Fahrer erreichten die Ziellinie innerhalb der 4-Stunden-Frist! Ob damit das gesteckte Ziel einer fahrbareren Strecke erreicht wurde, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Was die Topstars zur 22. Ausgabe sagen, lest ihr in den folgenden Interviews. 39 MCE Juli '16

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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