TEST: SWM RS 125 R FACTORY 2019 Aber werden wir etwas konkreter: Das zeitgemäße Viertakt-Triebwerk mit vier Ventilen und doppelter obenliegender Nockenwelle erfüllt die inzwischen geforderte Euro-4 Norm, ist in einen formschönen Rahmen mit ovalisierten Stahlrohren und abnehmbarem Leichtmetallheckteil implantiert, wird von satten Federwegen gebettet, per CBS-Bremssystem (Combined Braking System) im Zaum gehalten und verfügt allerorten über ein erstaunlich gutes Finish mit wertiger Ausstrahlungskraft. Dass dies alles schon zu einem attraktiven Basispreis von 4090 Euro (RS 125 R Standard) erhältlich ist, verblüfft schon. Doch da geht noch was. Denn die hier getestete Topversion RS 125 R Factory legt für einen mehr als fairen Aufpreis (500 Euro) noch einige Schippen drauf: Eine solidere, langhubigere und in der Zugstufendämpfung verstellbare Upsidedown-Gabel, ein Endschalldämpfer Made by „Arrow“ (kostet im Zubehörhandel schon alleine zirka 355 Euro), Handschützerset, stabilerer Lenker mit Mittelstrebe und Lenkerpolster, Pro-Grip-Gummigriffe, LED-Blinker, griffig geriffelte Racing- Sitzbank, verstärkte REGINA-MX-Kette, Sintermetall-Bremsbeläge und Alu-Kettenrad. Kurzum, das Upgrade zur Factory-Variante stellt preislich betrachtet ein echtes Schnäppchen dar und dürfte weder Schwaben noch Schotten zweimal überlegen lassen. Selbst ich als Badener müsste da nicht gerade lange überlegen … :-) Da steht’s sogar drauf – original SWM-Factory-Handschützer RS 125 R Factory im Stand – erwachsene Erscheinung Sieht nach wesentlich mehr Hubraum aus … Motor von rechts betrachtet Im Stand: Gestern und heute Früher war alles besser – Donnie T. interessierte sich noch vorzugsweise für Mädels und seinen Mercedes statt für Politik, Samstagabends schaltete ein Teil der Gesellschaft angesagte TV-Shows wie „Dalli Dalli“ ein, während der andere Teil sich durch angesagte Drogen wie „Schwarzer Afghane“ ausschaltete, und ja, im Benzin war auch noch richtiges Blei. Aber war das wirklich besser? Nö, njet, niente Diggah, denn wir mussten in den Seventies noch bis zum 18. Lebensjahr im Sattel unserer schwachbrüstigen 50-ccm-Mopeds verharren. Erst viel später, im Zuge der EU-Vereinheitlichungen, war es auch bei uns per Führerschein erlaubt, eine „echte“ 125er zu pilotieren. Was für ein Fortschritt! Zumindest für mich persönlich größer als der erste Schritt auf dem Mond. 24 MCE Dezember '18 Und was für einen Fortschritt stellt da erst die hier zu testende 125er SWM dar, diesem jüngsten und vor allem zeitgenössischen Sprössling aus italienischen Genen und chinesischem Finanzbackground. Wie schon damals Yamahas legendäre DTMX 125 Enduro, so hat unsere SWM RS 125 R Factory nämlich nur ein Ziel: voll auf die freiheitsliebenden 16-Jährigen, die sich lieber jetzt als nachher von ihrer Mofa- oder Rollergang emanzipieren wollen. Also sich den Wunsch, wohin immer, wann immer ich fahren will, zu erfüllen – sach’ ich jetzt mal so. Und hierfür bietet diese SWM-Enduro mit ihrem ausgefeilt vielseitigen und auch wertigen Gesamtkonzept eine geradezu kongeniale Plattform. Und ja, auch die erwachsene Optik, die selbst erfahrene Enduristen zunächst mal leicht auf ein/zwei Hubraumklassen höher tippen lässt, die trifft den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Mitbewerbern, deren Design eher an eine künstlerisch missglückte Interpretation des Themas „Enduro“ erinnert, sieht man hier förmlich, welchem Stall dieses Stollenmoped entstammt. Nämlich direkt aus dem ehemaligen Husqvarna-Werk in Varese, unter Federführung des ehemaligen technischen Direktors, mit Hilfe aktualisierter (und vor allem bewährter) Ex-Husqvarna-Technologie sowie unter einem der legendärsten (aber zwischenzeitlich „pausierenden“) Markennamen des Endurosports – nämlich SWM. Ex und hopp – geriffelte Racing-Sitzbank mit praktischem Schnellverschluss All inclusive – solider Racing-Lenker inklusive Polster Parship ready – Soziusrasten und Haltegriffe sind montiert
Testa Rossa – roter Zylinderkopfdeckel in Reminiszenz an Husqvarna Spritze marsch – elektronische Benzineinspritzung von Synerject Liebe zum Detail – Umlenkhebeleinheit wie bei „den Großen“ und höhenverstellbares Bremspedal Da geht noch was – der Stoßdämpfer hat eine gelungene Grundabstimmung für regelmäßige Geländeausflüge, könnte aber zumindest von einer Zugstufenverstellung profitieren Doppelt geht’s besser – mit der Aufschrift Bialbero wird auf die doppelte obenliegende Nockenwelle hingewiesen Ganz schön stollig – die serienmäßige Kenda-Bereifung erinnert im Profil stark an Pirellis MT 21 Rallycross und weiß sich on- und offroad vergleichbar gut in Szene zu setzen Fastace for you – die solide Gabel des Herstellers Fastace kann im Gelände ordentlich wegstecken Minimallösung – ein kleiner Unterfahrschutz ist dran, aber mit einer Rundum-Motorwanne würden wir uns im Pampaeinsatz deutlich weniger (Sturz)Sorgen machen Was’n das für’n Geschlauche – über diese Stahlflex-Leitungen wird das CBS-Bremssystem gesteuert. Dieses ist für eine Homologation als Alternative zu einem ABS-Bremssystem nun zwingend vorgeschrieben. Wir hätten’s nicht gebraucht Ungewohntes Triple – vordere Bremszange mit drei Kolben, von denen der mittlere per CBS-Bremssystem durch Druck auf das Bremspedal betätigt wird Fehlanzeige – leider kein abschließbarer Tankdeckel in Serie Für die Hitze des Offroad-Gefechts – ein Ventilator vor dem rechten Kühler schaltet sich bei Bedarf zu. Solche, nicht gerade unwichtige Details, veranschaulichen die Herkunft der Marke aus dem Geländesport Jawoll! – der Arrow-Schalldämpfer unserer Factory-Version sorgt für satt brabbelnden, aber unaufdringlichen Sound und soll sogar für ein leichtes Plus an Schubkraft sorgen Saubere Sache – ein Blick auf das schön verarbeitete, abnehmbare Alu-Rahmenheckteil Ganz ordentlich – Cockpit mit allen wichtigen Basisfunktionen 25 MCE Dezember '18
MESSE: INTERMOT GasGas EC 250 • F
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