ENDURO: GETZENRODEO Mario Roman an einer der zahlreichen rutschigen Abfahrten, der Spanier fuhr bei seinem ersten Gastauftritt direkt aufs Podest Trialspezialist Ben Hemingway zeigte an der „Kartoffelreibe“, wie es richtig geht Falko Haase (li.), Vereinsvorsitzender, und Matthias Schubert (re.) Knackpunkt „Speckschwarte“ – hier hatten alle Probleme, auch der heimliche Publikumsliebling Blake Gutzeit, viel umjubelter Youngster im Getzenwald der anfänglichen Zurückhaltung aufzugehen schien. Keiner seiner Konkurrenten war in den folgenden fünf Runden in der Lage, ihm das Wasser zu reichen. Pro Runde benötigte Jarvis etwas mehr als zehn Minuten (!) und konnte somit relativ schnell einen sicheren Vorsprung gegenüber dem zweitplatzierten Alfredo Gomez aufbauen. Das Ziel erreichte Jarvis in Führung liegend knapp drei Minuten eher als Gomez und er durfte sich zum dritten Mal als Sieger des GetzenRodeos feiern lassen. Damit ist der Brite alleiniger Rekordhalter vor Ralf Scheidhauer (zwei Siege). Es sollten weitere zwei Minuten vergehen, bis Mario Roman als Drittplatzierter die Ziellinie überquerte. Der Spanier lieferte sich ein knallhartes Gefecht mit Jonny Walker. Letzterer musste nach einigen Fahrfehlern allerdings etwas zurückstecken und wurde „nur“ Vierter. Die Enttäuschung war Walker im Ziel deutlich anzusehen, er hatte sich hier wesentlich mehr ausgerechnet. Freudestrahlend erreichte hingegen Blake Gutzeit als Fünfter das Ziel. Der Südafrikaner erntete entlang der kompletten Strecke immer wieder tosenden Applaus, da er die Zuschauer stets zum Anfeuern animierte. Durch diese sympathische Art war Gutzeit in diesem Jahr so etwas wie der heimliche Publikumsliebling und das dankte er seinen Fans. Gerhard Forster, der sich als einziger deutscher Fahrer für das Finale qualifizieren konnte, wurde am Ende toller Zwölfter und vom Publikum ebenso gefeiert! Dem Spektakel vorangegangen war jedoch eine Mammutaufgabe, wie Vereinsvorsitzender Falko Haase zu berichten wusste: „Der Verein hat gerade einmal 17 Mitglieder, für uns bedeutet dieses Rennen sehr viel harte Arbeit. Alles muss im Vorfeld gut geplant werden, das beginnt beim Ausarbeiten der Strecke, dem Beschaffen von verschiedensten Baumaterialien, der Medienarbeit und geht schließlich in den Streckenbau über. Dazu hatten viele Vereinsmitglieder Urlaub bei ihren Arbeitgebern eingereicht, um in der heißen Phase täglich mit anpacken zu können. Alle sind mit viel Herzblut bei der Sache. Zugegeben, ohne eine gewisse Verrücktheit und Liebe zum Sport wäre diese Veranstaltung nicht machbar“, so Haase. Auch Vorstandsmitglied Matthias Schubert zeigte sich unmittelbar nach der Veranstaltung begeistert und überwältigt: „Das war gigantisch! Unser erklärtes Ziel war es immer, die weltbesten Fahrer nach Grießbach zu holen und damit allen Zuschauern eine Freude zu bereiten, das konnten wir nach 2014 auch 2016 realisieren. Für mich persönlich ein Riesenerfolg. Mein Dank gilt allen Helfern und Sponsoren, die dies möglich gemacht haben.“ • Text u. Fotos: Marco Burkert 70 MCE Dezember '16
Mario Roman: Es ist phantastisch. Mein erster Start hier und dann lande ich direkt auf dem Podium. Für mich verlief heute alles bestens. Ich habe mich wohlgefühlt, das Bike lief super und meine Linienwahl war gut. Graham hatte an der Spitze einen unglaublichen Speed vorgelegt, zu schnell für mich. Aber ich habe mir einen harten Kampf mit Alfredo und Jonny geliefert. Jonny konnte ich an einer felsigen Auffahrt in der zweiten Runde überholen, lag von diesem Moment an auf Platz 3 und konnte diesen bis zum Ziel halten. Jonny Walker: Ich hatte nicht meinen besten Tag. Der 4. Platz war weit von dem entfernt, was ich mir erhofft hatte. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es war das erste technisch anspruchsvolle Extreme Enduro, das ich seit Februar bestritten habe. Deshalb will ich nicht zu hart zu mir selbst sein. Im Qualifying lief alles gut, der 2. Platz war vollkommen in Ordnung. Ich wusste aber, dass ich im Finale wesentlich mehr pushen muss, um zu gewinnen oder gar aufs Podium zu fahren. Doch umso mehr ich das versucht habe, umso mehr Fehler habe ich gemacht. Am Ende Vierter zu werden, war im Nachhinein das Maximum für mich.“ Alfredo Gomez: Es war ein verrücktes Rennen. Graham war heute unglaublich schnell, zu schnell! Natürlich wollte ich gewinnen, aber Grahams Performance ist eine Klasse für sich. Zweiter zu werden, war also das Beste, was ich aus meiner Sicht machen konnte. STIMMEN DER FAHRER Graham Jarvis: Zum dritten Mal das GetzenRodeo zu gewinnen, war unglaublich. Dieses Rennen findet schließlich nur alle zwei Jahre statt, da ist es schwierig, dreimal hintereinander zu gewinnen. Ich mag die Bedingungen, alles ist sehr technisch und kommt meinem Fahrstil sehr entgegen. In der Qualifikation war ich Dritter, habe aber versucht, meine Energie für das Finale zu sparen. Ich habe dann im Finale sofort gepusht und konnte die anderen Jungs an einer langen, felsigen Auffahrt überholen. Von diesem Moment an bin ich mein eigenes Rennen gefahren und konnte gewinnen! GetzenRodeo - Grießbach - 29.10.2016 Ergebnisse: GetzenRace: 1. Alfredo Gomez, E, KTM; 2. Jonny Walker, GB, KTM; 3. Graham Jarvis, GB, Husqvarna; 4. Mario Roman, E, Husqvarna; 5. Lars Enöckl, A, KTM; 6. Ben Hemingway, GB, Beta; 7. David Cyprian, CZ, KTM; 8. Philipp Bertl, A, Beta; 9. Blake Gutzeit, ZA, Yamaha; 10. Gerhard Forster, D, Beta. GetzenChamp: 1. Graham Jarvis, GB, Husqvarna; 2. Alfredo Gomez, E, KTM; 3. Mario Roman, E, Husqvarna; 4. Jonny Walker, GB, KTM; 5. Blake Gutzeit, ZA, Yamaha; 6. Ben Hemingway, GB, Beta; 7. David Cyprian, CZ, KTM; 8. Philipp Bertl, A, Beta; 9. Michele Bosi, I, Beta; 10. Kyle Flanagan, ZA, Sherco; 11. Lars Enöckl, A, KTM; 12. Gerhard Forster, D, Beta.
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