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Motocross Enduro Ausgabe 10/2016

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Hierzulande leider immer noch ein Thema, das oft nur eine Randnotiz erhält. Die Rede ist von Ken Roczen und seiner sensationellen Karriere in den USA. Der Thüringer sicherte sich vor wenigen Wochen mit einem souveränen Doppelsieg beim vorletzten Aufeinandertreffen der US-Motocross-Elite in Mechanicsville vorzeitig den Titel der US-Amerikanischen Motocross-Meisterschaft...

MOTOCROSS-WM: CHARLOTTE

MOTOCROSS-WM: CHARLOTTE MOTOR SPEEDWAY/USA US-BOYS DOMINIEREN Gajser und Herlings Weltmeister Für das vorletzte Rennen der Saison ging es nach Charlotte zum großen Preis von Amerika. Auch hier stand das Duell zwischen WM-Leader Tim Gajser und Tony Cairoli im Vordergrund, wenngleich sich einige US-Stars unter die WM-Piloten gemischt hatten. • Text: Marco Burkert; Fotos: Youthstream, KTM Zum einem gab sich Eli Tomac die Ehre und schob seine Kawasaki zum ersten Mal an den Start eines WM-Laufs. Und auch Justin Barcia war mit von der Partie und wollte es den europäischen Stars so schwer wie möglich machen. In Sachen WM-Wertung spielten die US-Boys jedoch keine Rolle. Durch seine hervorragende Leistung in der WM- Schlussphase hielt sich Tony Cairoli nach wie vor hartnäckig in der Verfolgerrolle und hatte zumindest noch theoretische Chancen auf den WM-Titel. Tim Gajser konnte die Dinge zwar etwas lockerer angehen, denn mit seinem Vorsprung hätte es schon einige grobe Schnitzer gebraucht, um den WM-Titel auf der Zielgerade doch noch zu verlieren. Aber eben dieser Tim Gajser ist dafür bekannt, ab und an über die Stränge zu schlagen und sichergeglaubte WM-Punkte liegenzulassen. Am Samstag kam es kurzzeitig zu Verwirrung, denn ein überaus heftiger Regenfall führte zum Abbruch des Qualifying und somit wurden die Zeiten aus dem Zeittraining zur Ermittlung der Startreihenfolge herangezogen. Damit blieb eine erste Einschätzung, wer in North Carolina die Nase vorn haben würde, schwer. Eli Tomac hatte zunächst auf dem Papier die besten Karten, denn er hatte im Zeittraining die schnellste Runde hingelegt und sich somit die Poleposition für den Sonntag erfahren. Gajser und Cairoli haderten etwas mit der typisch amerikanischen Strecke und schnitten nicht wie gewohnt ab. Es folgte der Sonntag und damit der erste von zwei Wertungsläufen, bei dem bereits die WM-Entscheidung fallen sollte. Den Start gewann zunächst Justin Barcia, der US-Boy wurde kurze Zeit später aber von seinem Landsmann Eli Tomac überholt. Tomac zeigte seine ganze Klasse, indem er es verstand, sich schnell von seinen Konkurrenten abzusetzen und das Rennen trotz eines späteren Sturzes zu gewinnen. Hinter ihm fuhr auch Justin Barcia ein solides Rennen und blieb bis zur Zielflagge auf dem 2. Platz. Doch das Duell der Hauptdarsteller fand weiter hinten im Feld statt. Tim Gajser war in einen sehenswerten Positionskampf mit Jeremy van Horebeek und Clément Desalle verwickelt. Dieses Trio lag direkt hinter den beiden US-Boys Tomac und Barcia und kämpfte um die 3. Podiumsplatzierung. Yamaha-Pilot Jeremy van Horebeek konnte sich gegen die Attacken von Tim Gajser erfolgreich zur Wehr setzen und seinen 3. Platz bis ins Ziel halten. Tim Gajser kämpfte verbissen und konnte Desalle hinter sich lassen, doch es blieb dabei, der Slowene kam nicht über einen 4. Platz hinaus. Die große Frage war, wo ist Tony Cairoli und vor allem wie viele Punkte würde er aus diesem Lauf mitnehmen können? Was in der Rennhektik keiner so recht mitbekommen hatte: Cairoli musste nach der Startphase dem gestürzten Valentin Guillod mehr oder minder ausweichen. Durch diesen Zwischenfall fiel der mehrfache Weltmeister aber ins Mittelfeld zurück und konnte sich fortan nicht mehr nach vorn arbeiten. Im Ziel verbuchte der Italiener einen eher mageren 13. Platz und hatte damit nun 75 Zähler Rückstand auf Tim Gajser. In der Boxengasse wurden nun die Rechenschieber herausgeholt und nach kurzem Überlegen brach die Honda-Truppe um Tim Gajser in Jubel aus. Der 75-Punkte-Vorsprung gegenüber Cairoli hatte gereicht, um die WM drei Wertungsläufe vor Schluss zu gewinnen. Zwar wären hier noch 75 Zähler zu vergeben gewesen, Gajser hätte im Falle eines Punktegleichstandes aber die meisten Laufsiege eingefahren und wäre trotzdem Weltmeister gewesen. Der zweite Lauf zum „Grand Prix of America“ war also nur noch Formsache. Trotzdem zeigten die Protagonisten sauberes Racing. Tomac ließ es mit einem weiteren Laufsieg krachen und bescherte seinen 50 MCE Oktober '16

Tony Cairoli kam auf der US-Strecke nicht zurecht US-Star Eli Tomac holte den Tagessieg, während Tim Gajser mit dem 2. Tagesrang Weltmeister wurde. Dritter wurde Jeremy van Horebeek STIMMEN Jeffrey Herlings: Ich bin nach all meinen Verletzungen der letzten Jahre super happy über diesen Titel. Es ist Nummer 3 und ich hoffe, dass es noch viele mehr werden. Die zwei schnellsten US-Boys, Cooper Webb und Austin Forkner, waren auch hier am Start. Webb ist US-Champion und ich konnte ihn im ersten Lauf besiegen, er hat mich dann im zweiten Lauf besiegt. Es mag sein, dass die Konkurrenten hier härter sind, aber was zählt ist, dass wir die Meisterschaft gewonnen haben. Ich danke allen, die in guten, besonders aber in schweren Zeiten hinter mir gestanden sind. Ich bin Teil eines großartigen Teams, das hart für mich und den Erfolg arbeitet. Ich hoffe, mit diesem Titel konnte ich dem Team etwas zurückgeben und freue mich auf die Zukunft. Eli Tomac: Das hat hier wirklich richtig Spaß gemacht, mit den Jungs aus dem MXGP zu fahren. Es waren aber auch zwei schwierige Läufe unter verschiedenen Bedingungen. Der Boden wurde immer trockener, das ganze unter Flutlicht zu fahren, war auch etwas anstrengender, als ich es anfangs gedacht hätte. Man hat nicht so recht gesehen, wo es nass und wo es schon abgetrocknet war. Aber am Ende ist alles gut gegangen und ich konnte den Tagessieg einfahren. Tim Gajser: Ich habe mich wirklich gefreut, in Amerika fahren zu können und das an der Seite einiger großer US-Sportler. Du versuchst, dich auf das Rennen zu konzentrieren, aber in dieser Phase der WM hat man den Titelkampf einfach im Hinterkopf. Ich war in Assen alles andere als relaxed, daraus habe ich gelernt und versucht, es in Charlotte anders zu machen. Dass ich hier den WM-Titel schon im ersten Lauf sicher machen konnte, war natürlich eine Riesensache. Nach meinem MX2-Titel in der ersten MXGP-Saison Weltmeister zu werden, ist großartig. Danke an mein Team, ohne das dies nicht möglich gewesen wäre. Jeffrey Herlings musste gegen die schnellsten US-Piloten antreten, konnte sich hervorragend verkaufen und schnappte sich ganz nebenbei seinen zweiten WM-Titel Fans damit einen souveränen Tagessieg bei seinem WM-Debüt. Gajser ging als frischgebackener Weltmeister an den Start und nutzte diesen Rückenwind zu einem 2. Platz und stand damit in der Tageswertung auf dem 2. Podestplatz vor einem begeisterten Publikum. Glenn Coldenhoff rundete die Topdrei des zweiten Laufs ab. Tony Cairoli haderte mit seinem Rhythmus und kam auch in diesem Lauf nicht zurecht. Der KTM-Star wurde auf einem enttäuschenden 14. Platz abgewinkt und konnte seiner enorm guten Leistung der letzten Grand Prix in Amerika nicht gerecht werden. Aus deutscher Sicht war es nicht das Wochenende von Max Nagl. Der Husqvarna-Werkspilot kam als WM-Dritter an den Charlotte Race Way und wollte diesen Platz natürlich mit aller Macht verteidigen. Das ist ihm auch gelungen, wobei die Platzierungen mit einem 10. und einem 9. Platz keinesfalls optimal waren. Sein Verfolger Romain Febvre liegt nun vor dem Saisonfinale gerade einmal 16 Punkte hinter Nagl. Damit darf sich der Weilheimer in Glen Helen keinerlei Schwächen erlauben. In der MX2-Kategorie konnte sich Jeffrey Herlings mit einem 1/3-Resultat zum Weltmeister krönen. Der Niederländer hatte sein erklärtes Ziel heuer endlich erreicht, nachdem er in den vergangenen beiden Jahren enormes Pech hatte. Zweifelsohne ist „The Bullet“ der schnellste MX2-Pilot in diesem Jahr und das hat er auch beim Aufeinandertreffen in Amerika bewiesen. Hier traf der KTM-Star auf die schnellsten MX2-Piloten der US-Szene, Cooper Webb und Austin Forkner. Mit seinem Punktevorsprung hätte er sich zurücklehnen können und nur das Nötigste an WM-Zählern einfahren müssen. Herlings ist allerdings Racer durch und durch, so bekamen die US-Fans meisterliche Rennaktion serviert. Das 1/3-Resultat, das Herlings am Ende des Tages eingefahren hatte, sprach eine deutliche Sprache. Der Weg zu seinem WM-Titel war aber auch in diesem Jahr sehr steinig. Nachdem er die ersten zwölf Wertungsläufe gewonnen hatte, musste er wegen eines gebrochenen Schlüsselbeins drei Grand Prix auslassen. Sein Comeback in Assen feierte er mit einem fulminanten Sieg und wusste, dass er in Charlotte nur vor seinem WM-Konkurrenten Jeremy Seewer ins Ziel fahren musste. Seewer konnte gegen die Übermacht des Niederländers nichts ausrichten, wurde letztendlich Sechster in der Tageswertung des US-Grand-Prix und somit war Herlings vorzeitig MX2-Weltmeister. Motocross-WM - 17. Lauf - Charlotte Motor Speedway/USA 3.9.2016: Gesamtergebnisse: MXGP: 1. Eli Tomac, USA, Kawasaki; 2. Tim Gajser, SLO, Honda; 3. Jeremy van Horebeek, B, Yamaha; 4. Glenn Coldenhoff, NL, KTM; 5. Clément Desalle, B, Kawasaki; 6. Evgeny Bobryshev, RUS, Honda; 7. Romain Febvre, F, Yamaha; 8. Jordi Tixier, F, Kawasaki; 9. Max Nagl, D, Husqvarna; 10. Justin Barcia, USA, Yamaha. Ferner: 16. Valentin Guillod, CH, Yamaha. MX2: 1. Cooper Webb, USA, Yamaha; 2. Jeffrey Herlings, NL, KTM; 3. Austin Forkner, USA, Kawasaki; 4. Thomas Covington, USA, Husqvarna; 5. Calvin Vlaanderen, NL, KTM; 6. Jeremy Seewer, CH, Suzuki; 7. Mitchell Harrison, USA, Yamaha; 8. Max Anstie, GB, Husqvarna; 9. Benoit Paturel, F, Yamaha; 10. Brian Bogers, NL, KTM. 51 MCE Oktober '16

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