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Motocross Enduro Ausgabe 09/2019

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kolumne Müller/Hofmeier

kolumne Müller/Hofmeier Adrian Peter/Miroslav Zatloukal • Foto: Jens Körner Heiko Müller/Pirmin Hofmeier • Foto: Nicole Schwarz Full power Schlussendlich Wer kennt wohl nicht die legendäre Strecke des MSC Straßbessenbach. Auch wenn ich noch nie dort war, hatte ich schon einige Bilder und Videos gesehen und so war die Vorfreude umso größer, dort starten zu dürfen. Nach dem Rennen in Jauer war jedoch nicht klar, ob wir in Straßbessenbach starten könnten. Meine Nackenmuskulatur war nach wie vor verhärtet und die Beweglichkeit eingeschränkt. Nach einigen Untersuchungen renkte ein Orthopäde meinen Nacken ein. Dabei zeigte sich, dass ein Halswirbel nicht mehr an der richtigen Stelle saß. Schnell lösten sich danach auch die Muskelverspannungen und so stand einem Start nichts mehr im Weg. Am zweiten Juli-Wochenende war es dann soweit. Über 50 Teams hatten zum WM-Lauf genannt. Mit Veröffentlichung der Starterliste wurde uns klar, dass es schwer werden würde, die Qualifikation am Samstag zu schaffen. Der Regen an den Tagen vor dem Rennen sorgte für optimale Bedingungen. Ein guter Grip für ausreichend Vortrieb und doch rutschig und hart genug, damit das Hinterrad in den Rechtskurven etwas ausbricht, was es als Beifahrer deutlich angenehmer zu fahren macht. Im Qualirace gaben wir, was wir konnten, doch von einer direkten Qualifikation waren wir weit entfernt. Auf Platz 17 beendeten wir das Rennen und mussten somit ins Last-Chance-Zeittraining. Neben uns scheiterte auch Christian Sieber mit Beifahrer Michael Klooz an der direkten Qualifikation. Tobias Blank hatte einen Startcrash und konnte nicht weiterfahren. Das Team Prümmer/Lange fiel ebenfalls mit technischen Problemen aus. In der Gruppe B sah es für die deutschen Teams nicht besser aus und somit konnte sich kein deutsches Team auf direktem Weg qualifizieren. Zu allem Übel geriet John Karnatz, der Beifahrer von Sebastian Engelbrecht mit seinem Bein während dem Sprung zwischen Hinterrad und Rahmenheck, was für sein Schien- und Wadenbein bei der Landung eine zu große Belastung darstellte. kämpften 21 Teams um die letzten sechs Plätze für die Rennen am Sonntag. Von unseren Landsmännern schafften es Adrian Peter, Eddie Janecke und Tim Prümmer, einen Startplatz einzufahren. Wir scheiterten leider mit den anderen fünf deutschen Teams an dieser Hürde. Alles in allem waren wir natürlich nicht ganz zufrieden mit dem Wochenende, obwohl wir nicht schlecht unterwegs waren. Wir taten uns schwer, eine richtige Fahrwerkseinstellung zu finden und die verringerte Leistung des Motors machte sich bemerkbar. In unserer letzten Kolumne konntet ihr unser Projekt mit der Gussbüchse sehen, die einen breiteren Auslasssteg hat als der Original-Zylinder. Bis jetzt hatten wir den Eindruck, dass wir damit die Standfestigkeit des Motors verbessern könnten, aber gerade auf einer Strecke wie Straßbessenbach sind mittlerweile Leistungseinbußen gegenüber dem Standardzylinder erkennbar. Für spannende Rennläufe am Sonntag sorgten nicht nur die Holeshoter Arne Dierkens mit Robbie Bax, die in beiden Läufen schöne Zweikämpfe mit Etienne Bax und Kaspars Stupelis zeigten. Auch die deutschen Teams gaben alles und fuhren in die Punkteränge. Tim Prümmer und Tobias Lange ergatterten bei ihrem ersten WM-Lauf direkt einen Punkt. Bestes deutsches Team wurde Eddie Janecke mit Gordon Bothur mit 3 Punkten, während Adrian Peter mit Miroslav Zatloukal 2 WM-Punkte auf ihr Konto schrieben. Nach Straßbessenbach ging es für uns ins schwäbische Aichwald. Die Veranstalter versuchen dort die Strecke ständig durch Auflockern und Wässern möglichst griffig zu halten. Für unsere Solokollegen sind das perfekte Bedingungen und sicherlich kann der Veranstalter somit auch die Staubentwicklung stark eindämmen, aber gerade für uns Seitenwagen-Teams stellt der griffige Boden eine besondere Herausforderung dar. Bei trockenen und harten Verhältnissen bricht das Heck in der Kurve leicht aus und man kann viele Kurven im Drift fahren, was es deutlich angenehmer 68 MOTOCROSS ENDURO

• Foto: Jens Körner macht. Bei griffigem Boden rutscht das Hinterrad seitlich kaum weg und der Seitenwagen will in den Kurven immer ansteigen, was es für den Beifahrer ziemlich anstrengend macht. Wie Martin Walter sagen würde: „Ein knüppelharter Hartboden“ wäre mir lieber. Im ersten Rennlauf lieferten wir uns ein spannendes Rennen mit Christian Sieber und Michael Klooz. Die beiden hatten den Heimvorteil auf ihrer Seite und zeigten einfach keine Schwachstellen. Da die Strecke nicht sonderlich viele Überholmöglichkeiten bietet, hatten wir keine Chance, an den beiden vorbeizukommen. Schlussendlich fuhren wir hinter den beiden auf Platz 6 durchs Ziel. Im zweiten Lauf hatten wir einen besseren Start und konnten uns diesesmal weiter vorne einreihen. Im Rennverlauf bekamen wir ordentlich Druck vom Team Janecke/Bothur sowie Bolliger/Schelbert. Schlussendlich konnten wir unsere Position nicht halten und rutschten auf Platz 7 zurück. Die Veranstaltung wurde von den Tschechen Petr Kolencik und Matej Hejhal dominiert. Für ein Überraschungsergebnis sorgte der Schweizer Fabian Hofmann, der mit dem Urgestein Bruno Kälin im Seitenwagen einen 2. Rang im zweiten Rennlauf einfuhr. Als nächstes stand das DM-Finale im schwäbischen Gerstetten auf dem Programm. Der harte Boden dort lag uns schon wesentlich besser, doch gleich nach zehn Minuten im freien Training ging eine Schraube im Zylinderkopf flöten und das Kühlwasser bahnte sich den Weg nach draußen. Also auf ein Neues … Motor raus und Ersatzmotor rein. Zum Glück passierte es noch im freien Training. Im Zeittraining bemerkten wir schnell, dass der Motor etwas aggressiv war. Wir fuhren also kurz in die Helferzone, um den Zündzeitpunkt zu verstellen. Danach lief es wesentlich besser und wir konnten uns den 6. Startplatz sichern. Im ersten Lauf fanden wir uns wie in Aichwald schon hinter dem Team Sieber/Klooz wieder, an denen wir erneut keinen Weg vorbeifanden. Schlussendlich wurde es somit wieder Platz 7 im Ziel. Währenddessen fuhren die Tschechen Petr Kolencik und Matej Hejhal mit einem dominanten Laufsieg den diesjährigen Titel in der Inter-DM Seitenwagen ein. Im zweiten Lauf wählten wir einen anderen Startplatz ganz innen zur ersten Kurve. Der Start verlief nicht schlecht und wir konnten uns schnell auf Platz 6 hinter dem Schweizer Fabian Hoffmann wiederfinden, der dieses Wochenende mit Nick Maas aus den Niederlanden einen guten Ersatz für Cornelio Dörig im Seitenwagen hatte. Lange Zeit fanden wir keinen Weg vorbei an den beiden. In einer Runde konnten wir uns vor dem Table am Clubheim direkt neben die beiden setzen und an ihnen vorbeispringen. Wir verschafften uns dann etwas Luft nach hinten und liefen auf die Schweizer Brüder Adrian und Pascal Leutenegger auf, die mit Kupplungsproblemen unterwegs waren. Die Renndistanz reichte jedoch nicht mehr aus, um an den beiden vorbeizuziehen und wir beendeten den letzten Lauf der DM auf Platz 5. Ein Feuerwerk lieferten Christian Sieber und Michael Klooz ab, die den zweiten Rennlauf für sich entscheiden konnten. Den Tagessieg holten dagegen Eddie Jannecke und Gordon Bothur. Die frischgebackenen deutschen Meister Kolencik/Hejhal stürzten gleich zu Rennbeginn und mussten das Rennen vorzeitig beenden. Als nächstes stehen für uns noch die WM-Rennen in Roggenburg (CH), Geugnon (F) und Rudersberg (D) auf dem Programm. Übrigens: Falls ihr Lust habt, mal ein Seitenwagenrennen zu fahren, aber euch der Speed im DMSB Pokal zu hoch ist, oder die 30 Minuten + 2 Runden zu lang sind, gibt es jetzt die passenden Veranstaltungen für euch. Bernd Trah und Günther Zenker haben die TZGC ins Leben gerufen und veranstalten seit diesem Jahr einige Läufe. Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut einfach mal auf deren Homepage vorbei. https://www.tzgc.de Sportliche Grüße Heiko und Pirmin MOTOCROSS ENDURO 69

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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