TEST: SWM RS 300 R 30 MCE September '17
SWM RS 300 R im Stand: Rückkehrer mit neuer Identität absolviert sämtliche Kurvenvariationen mit präziser Lässigkeit. Eine Tatsache, die häufig das relativ hohe Gewicht vergessen lässt, da die RS 300 nur wenig korrektiven Input des Piloten einfordert. Dass dies so ist, liegt mit Sicherheit nicht nur an der entsprechend förderlichen Fahrwerksgeometrie, sondern natürlich auch an den neuen Federungskomponenten von Kayaba. Diese mögen zwar nicht gerade über eine endgültige MX-taugliche Durchschlagsresistenz verfügen, kontern aber mit feinen Absorptionsfähigkeiten, einer stimmigen Vorne/ Hinten-Balance sowie einer wohldosierten Endprogression im Druckstufenbereich. Alles in allem ein Chassis, das sich bestens für genussvolle Enduro- touren eignet, aber in gleichem Zuge keinesfalls gelegentliche regionale Endurowettbewerbe ausschließt. Die in unserem belgischen Nachbarland so populären „Enduro Balladen“ dürften meiner Meinung nach so ziemlich das ideale Spielfeld für diese SWM darstellen. Ex- Motocross-Piloten, Pokaljäger oder sonstige „Extremenduristen“ sollten sich jedoch lieber woanders umsehen …! Um die schon beachtliche Einsatzbandbreite der RS 300 noch ein Stück weit zu erhöhen, wünschte ich mir jedoch eine kleine Überarbeitung der Getriebeübersetzung. Mit einem kürzer übersetzten ersten Gang und einem länger übersetzten sechsten Gang wäre zum einen weniger Kupplungs-Interaktion bei Schrittgeschwindigkeit nötig, zum anderen könnten auch mal längere Straßenetappen mit schonenderem Drehzahlniveau gefahren werden. In diesem Zusammenhang fällt die akzeptabel leichtgängige und gut dosierbare Kupplung auf, wenn auch das Getriebe in der Einfahrphase etwas nachdrücklicher „bedient“ werden muss. Dem hingegen erfordern die Bremskomponenten keinen besonderen Nachdruck, denn sie warten schon bei geringem Druck mit beachtlicher Bremskraft auf. Bleibt abschließend noch ein Hinweis auf die bewährte und solide (Ex-Husqvarna)Basistechnologie dieser SWM, die hier weder ausgereizt noch irgendwie mit der „heißen Nadel gestrickt“ wurde. So hatte ich ohne jegliche technische Probleme die 2016er und 2017er SWM RS 300 R rund 600 Kilometer im Einsatz und mein ältester Sohn fährt das größere Schwestermodel RS 500 R nun seit exakt 5447 Kilometern im Alltags- bzw. Hobbyenduro-Einsatz – mit lediglich einem defekten Kupplungsgeber über die gesamte Distanz. Das spricht für sich … oder?! Fazit: Das Beste kommt zum Schluss – Episode II Um es ganz klar zu benennen: Es fällt mehr als leicht, diese SWM mit ihrem schlanken Verkaufspreis von 6090,- Euro zu empfehlen, wenn man sieht, dass aktuelle Viertakt-Enduros schon ganz schön hart an der 10.000-Euro-Schallmauer kratzen. Und umso mehr, wenn man die gute Serienausstattung und die Garantie von zwei Jahren in Betracht zieht. Wer also eine Enduro „nur so“ wegen den vielfältigen Freuden an unserem Hobby sucht und nicht des puren Racings wegen, wer eine Enduro auf bewährter Basis sucht und nicht den „letzten Schrei“ potenziell fragiler Hochtechnologie, für den lässt sich die SWM RS 300 R nicht leicht umgehen, nein, vielmehr ist sie für jene bestens zu empfehlen! • Text: Alexander „Ich war nie weg, kann also nicht zurückkehren“ Stephan; Actionpiloten: Sébastien und Alexander; Fotos: Alexander und Moira
STANDINGS MOTOCROSS WM (Stand nach
VORSCHAU MOTOCROSS ENDURO 10/2017 T
RIDE LIKE A PRO Foto: R. Schedl www
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