TEST: SHERCO 125 SE
TEST: SHERCO 125 SE FACTORY Im Einsatz Die Leistung Diesmal ging es auf das Motorsportgelände „Altes Tanklager“, das vom Quad-Point Schwepnitz e.V. unterhalten wird. Die Bedingungen waren für unseren Test mehr als gut. Das Wetter glänzte mit trockenen Bedingungen und wir konnten unser Testmotorrad ausgiebig fahren. Das Gelände bietet neben einer sandigen Motocrossstrecke auch viele Enduropassagen mit diversen Hindernissen. Also genau das, was wir für eine Factory-Sherco benötigen. Startverhalten Wie schon bei der Vorgängerversion besitzen die Sherco-Modelle keinen Kickstarter und können nur über den elektrischen Anlasser gestartet werden. Bei unserer Testfahrt hatten wir eine Außentemperatur von 5°C und mussten für den Kaltstart den Choke nutzen. Das Starten verlief damit ohne Probleme und wir haben dem Motor einige Zeit gegeben, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Zirka 10 bis 15 Sekunden hatten wir den Choke aktiviert. Anschließend noch drei- bis fünfmal den Motor von der Leerlaufdrehzahl bis in eine hohe Drehzahl „freidrehen“ lassen und die 125er war bereit. Im warmen Zustand war ein Startvorgang sehr schnell und zügig durchzuführen, nur ein kurzer Druck auf den Anlasser-Knopf auf der rechten Lenkerseite und das Motorrad lief. Die BS-Lithium-Batterie zeigte keine Schwächen und überzeugte durchweg mit schnellen, durchzugstarken Startvorgängen. Sehr handlich, besonders bei engem Geläuf Und wie ist die Handlichkeit? An der Handlichkeit hat sich nichts geändert, die 125 SE ist nach wie vor ein sehr agiles und einfach zu steuerndes Motorrad. Im Zusammenhang mit der gesamten Geometrie und der Sitzbank-Tank-Linie bietet sie dem Fahrer einen sehr angenehmen Spielraum. Das macht sich besonders positiv auf einem anspruchsvollen Parcours bemerkbar. Alle Bedienelemente sind passend positioniert und ich habe mir nur den Druckpunkt an der Kupplungsarmatur sowie an der Vorderbremse nachjustiert. Ich mag es, wenn der Druck etwas näher am Griff ist und die Bedienbarkeit angenehmer ist. 40 MOTOCROSS ENDURO 4/22
Das Fahrwerk Dickes Plus für die Kayaba- Fahrwerksperformance Nur der Factory-Version ist die Closed Cartridge-Telegabel vorbehalten. Das Fahrwerk ist voll einstellbar in der Druck- sowie der Zugstufe, damit sind genug Möglichkeiten gegeben, um Änderungen direkt an der Strecke durchzuführen. Wir haben die Fahrwerkseinstellung in der Standard-Konfiguration belassen und beurteilen nur diese. Der Stoßdämpfer harmoniert optimal mit der Telegabel und hält das Motorrad sehr gut in der Balance. Trotz meines Gewichtes von 84 kg sind ausreichend Reserven bei schneller Fahrweise und ausgefahrenen Streckenbedingungen, wie hier auf der Strecke, vorhanden. Aber auch das Ansprechverhalten bei Wurzeln oder auf dem Steinfeld zeigt eine gute Leistung. Der Motor Verbesserte Leistung, dank neuer Auslasssteuerung Gegenüber dem Vorgänger hat die 125 SE einen Performance-Schub und zeigt nicht nur eine Mehrleistung, sondern auch etwas mehr Drehmoment aus den Kurven heraus. Natürlich ist es immer noch eine 125-ccm-Maschine, die mehr mit Drehzahlen gefahren werden muss, aber gerade im Endurobereich, wo es auch darauf ankommt, knifflige Passagen mit Gefühl und Drehmoment zu absolvieren, funktioniert es auch mit weniger Drehzahlen. Der Motor wird mit einem Keihin PWK 36 Vergaser mit Gemisch-Benzin versorgt. Insgesamt war die Standard-Bedüsung passend für unseren Test. Im unteren Drehzahlbereich gab es kein Überfetten und in den oberen Drehzahlen lief der Motor satt mit ausreichend Kraftstoff- Versorgung. 4/22 MOTOCROSS ENDURO 41
