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Motocross Enduro Ausgabe 04/2017

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SUPERENDURO-WM: BILBAO/E

SUPERENDURO-WM: BILBAO/E Als Favorit reiste Colton Haaker nach Spanien. Der US-Amerikaner hat in diesem Jahr ein ganz klares Ziel vor Augen – den WM-Titel! Nachdem sein wohl größter Konkurrent Taddy Blazusiak beim Auftakt der Meisterschaft in Krakau seine Karriere beendete, konnte dem Husqvarna-Piloten kein anderer das Wasser reichen. In Spanien allerdings zeigte sich besonders Extreme-Enduro-Spezialist Alfredo Gomez hochmotiviert. Für den spanischen KTM-Werkspiloten war es das Heimspiel schlechthin und er stellte von vornherein klar, dass er hier einen Sieg einfahren möchte. Auch Mario Roman, ebenfalls aus Spanien, bezeichnete dieses Rennen als seinen Heim-Grand-Prix und hegte die gleichen Ambitionen wie sein Landsmann Gomez. Spannend blieb auch die Frage, wie sich der verrückte Österreicher Pascal Rauchenecker auf den dritten WM-Lauf vorbereitet hatte. In Riesa lieferte der Husky-Werkspilot eine spektakuläre Vorstellung und avancierte so zum absoluten Publikumsliebling. Bevor es in den drei Läufen der Prestige-Klasse zur Sache ging, stand die obligatorische Superpole auf dem Programm. Die Strecke im Bilbao Exhibition Center geht als die bisher langsamste in die Saisongeschichte ein. Alles war sehr technisch und beinhaltete einige knifflige Passagen. Genau das Richtige also für die Haudegen um Colton Haaker, Jonny Walker, Pascal Rauchenecker und Alfredo Gomez, die immer für die ein oder andere Überraschung während der Superpole zu haben sind. In einer Hotlap müssen hier die Akteure möglichst fehlerfrei versuchen, die schnellste Rundenzeit hinzulegen. Der Sieger bekommt extra WM-Punkte und das kann im Kampf um den Titel durchaus entscheidend sein. Deshalb ist dieses erste Antasten äußerst beliebt beim Publikum und zeigt im Speziellen den Skill jedes einzelnen Fahrers. WM-Leader Colton Haaker hatte hier erstmals das Nachsehen, denn der Brite Jonny Walker stahl ihm die Show und gewann die Superpole. Im ersten von drei Läufen der Prestige-Klasse wollte sich der US-Boy revanchieren und peilte den Laufsieg an. Zunächst schien dies auch wunderbar zu klappen, denn Haaker ging nach einem Holeshot von Jonny Walker in Führung. An seine Fersen hefteten sich mit Walker und Gomez die üblichen Verdächtigen, beide konnten den US-Boy aus eigener Kraft allerdings nicht überholen, denn dazu war dieser bereits zu weit enteilt. Zum Verhängnis wurden Haaker letztendlich zu überrundende Fahrer. In einer Spitzkehre, die mit großen Steinen versehrt war, blockierten diese den Weg so ungünstig, dass Haaker seinen Vorsprung verlor. Sowohl Walker als auch Gomez wussten diesen Umstand auszunutzen und überholten den WM-Leader. Die noch verbleibende Zeit reichte für Haaker nicht aus, um noch ernsthaft ins Geschehen eingreifen zu können. Walker, jetzt wieder in Führung, blieb bis zur Zielflagge fehlerfrei und gewann den ersten Lauf vor Gomez und Haaker. Schwer wurde es für die Protagonisten im zweiten Lauf, der bekanntlich in umgekehrter Startaufstellung über die Bühne geht. Im Klartext – die schnellen Jungs stehen hinten, die weniger schnellen vorn. So bringt man zumindest für die ersten Runden ein Plus an Spannung in die Szenerie. Den Start gewann Österreichs Pascal Rauchenecker, doch von hinten machten bereits die Favoriten um Gomez, Haaker und Walker Druck. Nach kurzer Zeit gelang es Alfredo Gomez die Spitzenposition zu übernehmen und sich von seinem Widersacher Haaker abzusetzen. Der Spanier wurde frenetisch bejubelt und blieb bis zur Zielflagge ohne Fehler – Laufsieg! Colton Haaker blieb mit Rang 2 in diesem Durchgang nur die Schadensbegrenzung, denn so übermächtig wie in den vorangegangenen GP zeigte sich der US-Boy in den ersten beiden Durchgängen nicht. Überraschend und sehr zur Freude der spanischen Fans beendete mit Mario Ro- Heimspiel: Alfredo Gomez gewann seinen ersten Grand Prix Colton Haaker war auf der sehr technischen Strecke nicht so souverän unterwegs wie gewohnt 68 MCE April '17

man ein weiterer Spanien diesen Lauf unter den Topdrei! Der Sherco-Pilot hatte zwar gehörigen Rückstand zu Gomez und Haaker, konnte aber Jonny Walker hinter sich halten! Im entscheidenden dritten Lauf blieb es dabei, Haaker fand nicht wie gewohnt ins Rennen und hatte vorzeitig den Kontakt zur Spitzengruppe um das KTM-Duo Gomez und Walker verloren. Zwischen den Teamkollegen entbrannte im Rennverlauf ein spannendes Duell, in dem Gomez die Nerven behielt und seinen Heim-Grand-Prix perfekt machte. Aus deutscher Sicht konnte Manuel Lettenbichler wieder ins Renngeschehen eingreifen. Der Bayer belegte in der Summe den 5. Platz, nachdem er ein 5/5/4- Resultat eingefahren hatte. Kein schlechtes Ergebnis angesichts der Umstände, wie Manuel selbst zu berichten weiß: „Ich bin total froh, wieder Rennen fahren zu können. Seit gerade einmal zwei Wochen sitze ich wieder auf dem Motorrad. Die Strecke war super technisch und anspruchsvoll, ließ sich aber trotzdem gut fahren. Ich hatte coole Zweikämpfe mit Mario Roman und konnte als Fünfter overall finishen, das ist cool.“ Auch die Juniorenklasse war natürlich in Bilbao am Start. Hier stand die Frage im Raum, ob der in Deutschland mittlerweile bestens bekannte Südafrikaner Blake Gutzeit nach seinem Triumph in Riesa erneut einen Grand Prix gewinnen kann. Gutzeit kam als Führender bei den Junioren nach Bilbao und wollte diese Position um alles in der Welt verteidigen. Ein weiterer Sieg würde ihn ohne Zweifel einen gewaltigen Schritt näher an den WM-Titel bringen! Ihm gegenüber stand gleich eine ganze Armada an Konkurrenten – neben Benjamin Herrera und Kyle Flanagan wollten auch Gethin Humphreys, David Cyprian und Lee Sealey ein Wörtchen mitreden. Doch natürlich kann es am Ende eines solchen Abends nur einen Sieger geben und der lautete auch in Spanien Blake Gutzeit! Der Yamaha- Pilot im Dienste des Neubert Racing Teams setzte mich mit einem 2/1/2-Resultat gegen die versammelte Konkurrenz durch. Damit konnte sich Gutzeit nicht nur an der WM-Spitze behaupten, sondern sich auch weiter von seinen Verfolgern absetzen. Am dichtesten dran der wiedererstarkte Benjamin Herrera. Nach einem kleinen Tief in Riesa konnte der TM-Pilot in Spanien den 2. Gesamtplatz belegen und liegt in der WM hinter Gutzeit. Mit Travis Teasdale stand ein weiterer Südafrikaner auf dem Podium. Der KTM-Fahrer gab sein SuperEnduro-Debüt in Spanien und landete auf Anhieb auf Rang 3! In der WM spielt Teasdale jedoch keine Rolle, da er, wie erwähnt, die ersten beiden GP verpasst hat. Beim Finale in Frankreich dürfte es noch einmal spannend werden, denn die Meisterschaft ist nach wie vor offen. • Text: Marco Burkert; Fotos: Future7Media WE LIKE BIKES PFLEGE DER VERKLEIDUNG KÜHLFLÜSSIGKEITEN WARTUNG & PFLEGE BREMSFLÜSSIGKEIT KETTENPFLEGE MECHANIK, REINIGUNG & WARTUNG MOTORENÖLE HELM- UND LEDERPFLEGE, HANDREINIGUNG GABELÖLE Auf dem Weg zum Titel? Blake Gutzeit gewann in Bilbao seinen zweiten GP und führt die Junioren-WM an 69 MCE April '17

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