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Motocross Enduro Ausgabe 03/2017

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Und zack! Schon wieder ist ein Monat rum! Obwohl gerade einmal wenige Wochen des neuen Jahres hinter uns liegen, gab es bereits die ersten Jahreshighlights und die dazugehörigen Sieger zu feiern. So ging beispielsweise der ADAC SX-Cup zu Ende und brachte neben zahlreichen Neuerungen auch einen unerwarteten Gesamtsieger hervor. Das Finale des SX-Cup war gleichzeitig die 34. Auflage der traditionsreichen Supercossveranstaltung in Dortmund. Natürlich war die Westfalenhalle einzigartiger Schauplatz dieses Spektakels, das in diesem Jahr erneut tausende Besucher anzog, wie Organisationsleiter Peter Berghoff vom ADAC Westfalen berichtete...

FACTS Ken Roczen

FACTS Ken Roczen AMA-Supercross San Diego: Roczen mit zweitem Saisonsieg Der Thüringer Ken Roczen konnte bei seinem zweiten Saisonstart zur AMA-Supercrosssaison in San Diego einen weiteren Tagessieg einfahren. Für den Honda-Neuzugang schien es bis dato wie am Schnürchen zu laufen. Seinen Vorlauf gewann Roczen äußerst überzeugend und souverän, während er sich im Finale etwas mehr anstrengen musste. Nach dem Start war Roczen zunächst damit beschäftigt, sich von Position 4 aus nach vorn zu arbeiten. Sein schärfster Konkurrent Ryan Dungey zog den Holeshot und bestimmte indes das Tempo an der Spitze. Doch Roczen gelang es, sich binnen kürzester Zeit ans Hinterrad von Dungey zu klemmen und ihn für mehrere Runden enorm unter Druck zu setzen. Es sollte bis zur achten Runde dauern, bis Roczen das entscheidende Manöver setzen konnte und Dungey dadurch auf Position 2 verdrängte. Auffällig dabei, wie perfekt Roczens Honda abgestimmt war. Dies zeigte sich insbesondere im langen Waschbrett und bei den verschiedenen Sprungkombinationen, denn im Gegensatz zu Dungey konnte der Thüringer hier viel mehr Speed aufbauen. Letztendlich war dies der Schlüssel zum Sieg. Dennoch bewies Dungey, dass er den nötigen Schneid besitzt, um Roczen die Krone streitig zu machen. Die beiden fuhren in San Diego quasi ihr eigenes Rennen, sodass die Konkurrenten keinerlei Chance hatten, auch nur annähernd in die Nähe dieser Superstars zu kommen. Den letzten verbleibenden Podestplatz schnappte sich erneut Marvin Musquin und damit blieb auch die Gesamtwertung unverändert. Roczen durfte sich nach zwei Rennen mit der Maximalpunktzahl ziemlich wohlgefühlt haben, während Dungey 6 Zähler dahinter etwas enttäuscht wirkte. Marvin Musquin konnte sich in den beiden ersten Rennen der Saison auf Rang 3 festsetzen und zeigte damit eine konstant gute Leistung, jedoch lagen Jason Anderson und Eli Tomac knapp dahinter in Lauerstellung. • Text: Marco Burkert; Foto: Honda Ergebnisse - AMA SX - 2. Lauf - San Diego - 14.1. - 450SX: 1. Ken Roczen, D, Honda; 2. Ryan Dungey, KTM; 3. Marvin Musquin, KTM; 4. Jason Anderson, Husqvarna; 5. Cole Seely, Honda; 6. Eli Tomac, Kawasaki; 7. Weston Peick, Suzuki; 8. David Millsaps, KTM; 9. Chad Reed, Yamaha; 10. Justin Bogle, Suzuki. 250SX - Westcoast: 1. Shane Mcelrath, KTM; 2. Justin Hill, Kawasaki; 3. Aaron Plessinger, Yamaha; 4. Martin Davalos, Husqvarna; 5. Austin Forkner, Kawasaki; 6. James Decotis, Honda; 7. Jeremy Martin, Honda; 8. Phillip Nicoletti, Suzuki; 9. Hayden Mellross, Yamaha; 10. Joshua Hansen, Husqvarna. AMA-Supercross Anaheim2: Drama für Roczen – Dungey übernimmt Führung Das Schicksal schlug ausgerechnet bei Station Nummer 3 der AMA-Supercross- WM in Anaheim zu. Am Ende des Tages gab es für das Honda-Team, insbesondere für Ken Roczen, eine bittere Nachricht zu verkraften. Doch der Reihe nach! Viele Fans hatten sich auf die enorm spannende Fortsetzung des Spitzenduells zwischen Dungey und Roczen gefreut. In den ersten beiden WM-Runden schenkten sich die Kontrahenten nichts, vor allem in San Diego schien der Leistungsstand immer knapper zu werden und es bahnte sich eine spektakuläre Saison an. Zunächst sah es auch in Anaheim nach einem weiteren Triumphzug von Ken Roczen aus. Der Honda-Werkspilot gewann seinen Vorlauf mit Bravour und setzte damit das erste Ausrufezeichen dieses Abends. Ryan Dungey hingegen kämpfte mit den Tücken der Strecke und stürzte in seinem Vorlauf, sodass er den Einzug ins Main Event nur über das Semifinale schaffte. Als das Gatter zum Finallauf schließlich fiel, erwischte der Thüringer Ken Roczen keinen optimalen Start und war in den folgenden Runden gezwungen, rasch Boden gutzumachen. Damit stand schnell fest: Dieses Rennen wird definitiv kein langweiliges werden. Ryan Dungey lag an der Spitze und legte ein rasantes Tempo vor. Derweil duellierten sich die beiden US-Amerikaner Cole Seely und Cooper Webb auf den Plätzen 2 und 3. Unweit hinter den US-Boys gab es den Zweikampf Marvin Musquin gegen Ken Roczen zu bewundern. Wobei Roczen so schnell unterwegs war, dass er binnen einer Runde gleich Musquin und Webb kassierte. Noch schien also alles möglich für Roczen, der nun den auf Rang 2 fahrenden Cole Seely ins Visier nahm. In der neunten Runde plötzlich der Aufschrei unter den Zuschauern – Roczen flog brutal ab und blieb liegen. Was war passiert? Beim Absprung zu einem Triple-Jump bekam Roczen einen Schlag aufs Hinterrad, der ihn förmlich von seinem Arbeitsgerät katapultierte. Der Aufschlag erfolgte unglücklicherweise genau am Gegenhang des Landehügels. Die Medical Crew war sofort zur Stelle und behandelte Roczen am Streckenrand. Als der Honda-Pilot abtransportiert wurde und eine Armschiene trug, war klar: Hier musste mehr passiert sein als nur ein harmloser Crash. Damit rückte der anschließende Sieg von Ryan Dungey etwas in den Hintergrund. Die Situation um Roczen blieb zunächst unklar und es galt, die Ergebnisse aus dem Krankenhaus abzuwarten. • Text: Marco Burkert; Foto: KTM/Simon Cudby Ergebnisse - AMA SX - 3. Lauf - Anaheim2 -21.1. - 450SX: 1. Ryan Dungey, KTM; 2. Marvin Musquin, KTM; 3. Cole Seely, Honda; 4. Cooper Webb, Yamaha; 5. Weston Peick, Suzuki; 6. Joshua Grant, Kawasaki; 7. Chad Reed, Yamaha; 8. Eli Tomac, Kawasaki; 9. David Millsaps, KTM; 10. Blake Baggett, KTM. 250SX - Westcoast: 1. Justin Hill, Kawasaki; 2. Aaron Plessinger, Yamaha; 3. Shane Mcelrath, KTM; 4. Austin Forkner, Kawasaki; 5. Martin Davalos, Husqvarna; 6. James Decotis, Honda; 7. Dan Reardon, Yamaha; 8. Tyler Bowers, Yamaha; 9. Joshua Hansen, Husqvarna; 10. Jeremy Martin, Honda. Ryan Dungey AMA-Supercross Phoenix: Eli Tomac meldet sich zurück Kawasaki-Ass Eli Tomac zeigte bei der vierten Runde in Phoenix, dass er das Siegen nicht verlernt hat. Blieb er bei den ersten Veranstaltungen eher im Hintergrund, gelang ihm in Phoenix das komplette Gegenteil. Vor Saisonbeginn zählte Tomac ganz klar zum Favoritenkreis in Sachen Supercrosstitel. Dass diese Einschätzung nicht gänzlich aus der Luft gegriffen war, bewies er mit dem Tagessieg im University Stadium. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall Ken Roczens ging ein Ruck durch das Fahrerfeld und die Karten schienen neu gemischt. Souverän bestimmte Tomac das Geschehen vom Start weg bis hin zur Zielflagge. Die Konkurrenz war indes eher mit sich selbst beschäftigt. So liefer- 8 MCE März '17

Eli Tomac ten sich Ryan Dungey und Chad Reed ein filmreifes Duell, das überraschend Altmeister Reed für sich entscheiden konnte und er somit den 2. Platz belegte! Dungey musste sich mit Rang 3 zufriedengeben, baute seine WM-Führung trotzdem weiter aus. Enttäuschend lief es hingegen bei Marvin Musquin. Der Franzose fand keinen Rhythmus und lag beim Überqueren der Ziellinie nur auf Platz 9! Ein herber Rückschlag, nachdem er in den ersten Rennen jeweils auf dem Podium zu finden war. In der Gesamtwertung lag Musquin zwar noch auf Rang 2 hinter Dungey, doch Eli Tomac und Cole Seely lagen nach vier Rennen knapp hinter ihm. • Text: Marco Burkert; Foto: Kawasaki Ergebnisse - AMA SX - 4. Lauf - Phoenix - 28.1. - 450SX: 1. Eli Tomac, Kawasaki; 2. Chad Reed, Yamaha; 3. Ryan Dungey, KTM; 4. Cole Seely, Honda; 5. David Millsaps, KTM; 6. Justin Brayton, Honda; 7. Blake Baggett, KTM; 8. Cooper Webb, Yamaha; 9. Marvin Musquin, KTM; 10. Jason Anderson, Husqvarna. 250SX - Westcoast: 1. Justin Hill, Kawasaki; 2. Shane Mcelrath, KTM; 3. Austin Forkner, Kawasaki; 4. Aaron Plessinger, Yamaha; 5. Martin Davalos, Husqvarna; 6. Dan Reardon, Yamaha; 7. Joshua Hansen, Husqvarna; 8. James Decotis, Honda; 9. Phillip Nicoletti, Suzuki; 10. Cole Martinez, Yamaha. AMA-Supercross Oakland: Tomacs zweiter Streich Es bleibt weiterhin äußerst spannend, denn auch die fünfte Runde der Supercross-WM in Oakland hielt Überraschungen bereit. Tabellenführer Ryan Dungey war erstaunlicherweise nicht der alles bestimmende Fahrer, sondern erneut Eli Tomac. Der Kawasaki-Star zeigte sich nach seinem vorangegangenen Erfolg in Phoenix weiterhin in bester Form und schaffte den Sprung ins Main Event ohne nennenswerte Probleme. Ganz im Gegenteil zu Dungey. Der KTM-Profi musste den Weg über das Semi gehen und hatte somit bereits eine Runde mehr auf dem Buckel als Tomac. Letzterer tat sich am Start des Finallaufs jedoch schwer und musste sich zunächst in der Verfolgerrolle bewähren. Dungey hatte indes die bessere Reaktion am Gatter und konnte vorerst in Führung gehen. Doch Eli Tomac warf die Flinte zu keinem Zeitpunkt ins Korn und drehte am Gas, was das Zeug hielt. Von Rang 7 aus arbeitete er sich schnell bis an Position 3 vor und lieferte sich anschließend eine sehenswerte Battle mit dem zweitplatzierten Cooper Webb. Webb unterlief ein Fehler, den Tomac eiskalt auszunutzen wusste und begab sich sofort in Richtung des führenden Dungey. Der wusste wenige Minuten vor Schluss nicht wie ihm geschah, als Tomac in den Whoops scheinbar mühelos an ihm vorbeizog. Die Zuschauer feierten diesen Move mit frenetischem Applaus und wussten, dass in der Meisterschaft das letzte Wort noch lange nicht gesprochen ist! Tomac behielt die Nerven und brachte die Führung im Anschluss an dieses lupenreine Überholmanöver sicher ins Ziel. Die Topfünf komplettierten Cooper Webb (3), Jason Anderson (4) und Cole Seely (5). Damit konnte Kawasaki-Ass Tomac weitere WM-Zähler auf Dungey gutmachen und Marvin Musquin von Rang 2 verdrängen. Der Franzose hatte einen katastrophalen Tag in Oakland und landete nur auf Rang 9! • Text: Marco Burkert; Foto: Monster Energy/Ryne Swanberg Ergebnisse - AMA SX - 5. Lauf - Oakland - 4.2. - 450SX: 1. Eli Tomac, Kawasaki; 2. Ryan Dungey, KTM; 3. Cooper Webb, Yamaha; 4. Jason Anderson, Husqvarna; 5. Cole Seely, Honda; 6. David Millsaps, KTM; 7. Blake Baggett, KTM; 9. Marvin Musquin, KTM; 10. Dean Wilson, Husqvarna. Stand (nach 5 von 17 Veranstaltungen): 1. Dungey, 111 Punkte; 2. Tomac, 94; 3. Musquin, 86; 4. Seely, 85; 5. Millsaps, 70; 6. Anderson, 65; 7. Webb, 64; 8. Reed, 62; 9. Ken Roczen, Honda, 51; 10. Wilson, 48. 250SX - Westcoast: 1. Justin Hill, Kawasaki; 2. Martin Davalos, Husqvarna; 3. Shane Mcelrath, KTM; 4. James Decotis, Honda; 5. Phillip Nicoletti, Suzuki; 6. Aaron Plessinger, Yamaha; 7. Kyle Chisholm, Honda; 8. Justin Starling, Husqvarna; 9. Noah Mcconahy, Yamaha; 10. Heath Harrison, Yamaha. Stand (nach 5 von 9 Veranstaltungen): 1. Hill, 113 Punkte; 2. Mcelrath, 112; 3. Plessinger, 97; 4. Davalos, 92; 5. Decotis, 73; 6. Austin Forkner, 68; 7. Dan Reardon, Yamaha, 56; 8. Nicoletti, 54; 9. Chisholm, 49; 10. Jeremy Martin, Honda, 40. Ken Roczen schwer verletzt Kurz nach dem Rennen in Anaheim gab es die wildesten Spekulationen um die Art der Verletzung bei Ken Roczen. Der Honda-Pilot meldete sich aber kurze Zeit später via Twitter und gab bekannt, dass er sich neben einem ausgekugelten Ellenbogen auch einen Bruch am Handgelenk zugezogen hatte. Damit war klar: Der Thüringer fällt für mehrere Wochen aus und das ist bitter nach dem so starken Auftakt. Seine Fahrerkollegen zeigten sich durch die Bank weg betroffen und wünschten ihrem Kollegen schnellstmögliche Genesung. Mittlerweile hat sich Roczen einigen Operationen am betroffenen linken Arm unterzogen, wie sein Team erklärte: „Noch am Sonntag wurde Roczen nach Vail (Colorado) geflogen und der Obhut von Dr. Randall Viola in der Steadman-Klinik übergeben. Dr. Viola ist der Teamarzt für das U.S. Alpine Ski Team der Männer und ein medizinisch er Berater der Denver Broncos sowie des U.S. Snowboard-Teams. Spezialisiert hat sich Dr. Viola auf Hand-, Handgelenk- und Ellenbogenverletzungen mit besonderem Interesse an orthopädischen und sportbedingten Traumata. Bei der Ankunft in der Steadman-Klinik unterzog sich Roczen einer ersten zweistündigen OP am späten Sonntagabend, bei der die offene Wunde gesäubert wurde, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Zur Verringerung der Schwellung wurden sieben Wunden zunächst offen gelassen. In einer weiteren Operation schloss Dr. Viola vier von ihnen am darauffolgenden Mittwoch. „Wenn der Heilungsprozess nach Plan verläuft, rechnet das Team mit einer Entlassung Roczens Anfang Februar. Doch dann gilt es zunächst einmal, die Rehaphase in Angriff zu nehmen, wie Ken Roczen selbst einzuschätzen weiß: „Das ist selbstverständlich nicht die Art, wie ich mir die Supercrosssaison vorgestellt hatte, aber ich habe die Herausforderung angenommen und setze alle meine Anstrengungen darauf, wieder gesund zu werden. Ich möchte mich bei allen in der Steadman-Klinik, speziell bei Dr. Viola und seinem Team, bedanken. Die Unterstützung von meinen Fans über Social Media ist unglaublich. Besonders möchte ich meinem Team (Honda) danken, dass es wirklich wie eine Familie für mich geworden ist! Und natürlich bei meinen anderen Partnern, die 100 Prozent hinter mir stehen. Ich freue mich darauf, so schnell wie möglich auf die Rennstrecke zurückzukehren.“ Der Weg zurück in die Supercross-Arena dürfte jedoch ein langer werden. Fest steht, Roczen wird aufgrund des prallen Terminkalenders jede Menge Rennen verpassen und nach derzeitigem Stand lässt sich kaum abschätzen, wann der Honda-Pilot zurückkehren wird. • Text: Marco Burkert; Foto: Honda 9 MCE März '17

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