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Motocross Enduro Ausgabe 02/2017

Neues Jahr, neues Glück... Das neue Jahr hat noch gar nicht so richtig begonnen und schon liegt das erste sportliche Highlight bereits hinter uns. Die Rede ist von der emotionsge-ladenen SuperEnduro-Veranstaltung in Riesa. Die Brüder Daniel und Tobias Auerswald (Auerswald Eventmanufaktur) hatten erneut die komplette Elite in die sächsische Stadt gelockt und einen sensatio-nellen Parcours in die SACHSENarena gezimmert. Untermalt vom diesjährigen Motto „Wald und Holz“ präsentierte sich die völlig ausverkaufte Arena in bestem Licht

INTERVIEW: MATTHIAS MATZ

INTERVIEW: MATTHIAS MATZ MCE: Hey Matthias, stell’ dich doch bitte kurz vor und erzähl’ uns doch kurz etwas über dich und deinen Background. Matthias Matz: Hey, Matthias Matz mein Name, an den Tracks nennt man mich auch mal „Rocke“, wohl von „RocketPix“ abgeleitet, sonst eigentlich Matze. Ich komme aus Kretzschau bei Zeitz im letzten Zipfel von Sachsen-Anhalt. Ich hab mich auf Action-, Sport- und People-Fotografie spezialisiert, was bei Motocross oder Enduro immer eine Rolle spielt und immer spielen wird. Wie bist du zur Fotografie, im speziellen zum Offroadsport, gekommen? Angefangen hat alles mit meinem ersten Besuch der Baja in Profen, das ist nicht weit weg von mir. Das hat mich mehr als begeistert, hängengeblieben bin ich aber dann beim Motocross und Enduro, Letzteres wegen Maria Franke, die ja aus Zeitz stammt. Deinen Namen verbindet man unweigerlich mit „RocketPix“. Wie entstand dieser Name und was zeichnet „RocketPix“ aus? Das war damals im Jahr 2013 eine einfache Idee. Ich suchte einen zündenden Gedanken, von zünden kam ich auf Rakete und weil es in Englisch besser klingt, blieb „Rocket“ und „Pix“ für den einzelnen Punkt jeder Bildidee. Somit war „RocketPix“ geboren. Worin liegt für dich die Faszination oder Herausforderung, den richtigen Moment in einem Bild festzuhalten? Wie jeder Fotograf will man ein Foto zeigen, das man lange betrachtet. Wo Details wahrgenommen werden, die man nicht sofort auf den ersten Blick entdeckt. Man kann beim Motorsport, während eines Rennens, nicht viel stellen. Da passieren die Dinge einfach, anders als beim Shooting, bei dem vieles geplant abläuft. Intuition und etwas Glück braucht man dennoch, um die Aktion und pure, geballte Energie von Mensch und Maschine festzuhalten. Das Jahr 2016 ist gerade erst zu Ende gegangen. Was war dein schönster Moment als Fotograf in der zurückliegenden Saison? Gute Frage, ich glaub’, es sind die vielen kleinen Momente bei einem Shooting. Wenn man die Bilder dem Fotomodell zeigt und die- oder derjenige sich einfach einmal ganz anders sehen, als sie das erwartet haben. Beispielsweise ein Amateurfahrer, der auf einem Action-Foto in Szene gesetzt ist, als wäre er für diesen einen Moment der Profi. Dieser eine Moment, wenn ich im Blick der betreffenden Person die Begeisterung in den Augen sehe, zeigt mir, ich mach’ da was richtig. Eben diese kleinen Momente habe ich sehr gern, all dies zusammen macht die Fotografie perfekt. Wenn ich aber einen Moment herauspicken müsste, dann war es das Shooting mit Kevin Engelhofer. Wir hatten Ende 2015 ein super Shooting. Dann stürzte er leider schwer, viele OPs folgten – Rollstuhl, gehen und laufen lernen – alles musste er sich neu aneignen. Diesen Willen und Kampfgeist hätte man wohl gern selber. Der Unfall ereignete sich Anfang 2016 und im Oktober hatte ich Ihn schon wieder vor der Kamera im Studio. Nach all diesen Strapazen hat er nie aufgegeben. Er hat meinen größten Respekt, das Shooting war für mich eine Ehre. Wen würdest du gern einmal fotografieren? Natürlich könnte man da jetzt sagen, die Topfahrer wie Ken Roczen, Ryan Dungey, Max Nagl, Tim Gajser, Jonny Walker oder Colton Haaker. Teilweise hatte ich die Jungs auch schon vor der Kamera. Roczen 2015 in Mattstedt, Nagl und Gajser beim MXGP in Teutschenthal. Nur Dungey fehlt sozusagen noch, aber mir ist jeder, der vor meiner Kamera steht, wichtig. Egal ob Promi, Profi oder der Fahrer von nebenan. Was zeichnet deiner Meinung nach ein gutes Bild aus? Details, Schärfe und das Motiv selbst. Und das Besondere, was man so nicht beschreiben kann, kein Mainstream, anders, aber besonders muss es sein. Aktion oder Porträt – was findest du persönlich spannender und warum? Beides auf jeden Fall. Es ist so verschieden, dass man das nicht vergleichen kann. Ein Porträt ist detailliert, man lässt sozusagen die Anonymität fallen, die ein Helm mit sich bringt. Man zeigt sich so, wie man ist, auch wenn viele sagen: „Mach da mal ’ne Falte weg und da den Pickel.“ Jeden so zu zeigen, wie er ist, aber sich so noch nicht gesehen hat, das ist immer wieder eine besondere Herausforderung. Bei Actionbildern kann man viel improvisieren, beim Porträt ist, man wie man ist. Geplant oder spontan – wie entstehen die schönsten Bilder? Sowohl als auch, denn beides hat was, wie man so schön sagt. Geplant läuft auch nicht immer so ab wie gedacht. Wobei spontan immer den gewissen „Wow-Moment“ hat. Der Betrachter sieht oft nur das fertige Produkt, weniger die eigentliche Arbeit, die sich hinter einem guten Bild verbirgt. Wie gehst du ein Shooting an, welche Planung steckt dahinter? Ja, das ist richtig, aber es zählt halt das Bild und nicht, wie es entstanden ist. Wobei meist sehr viel Arbeit dahintersteckt. Planung ist wichtig, auch bei Outdoor-Shootings. Alles wird grob geplant. Wer deine Fotos kennt, der weiß, dass du nicht nur auf herkömmliche Fototechniken setzt – Stichwort „Nebelmaschine und Whip“: Wie kam es zu dieser Idee und wie viel Arbeit braucht es für solch ein Bild? Ja, das war eine coole Sache, wir hatten ein großes Shooting geplant, bei dem einer unserer Teilnehmer sagte: „Wir brauchen was Besonderes!“ Unsere Antwort ganz spontan – ein Whip im Nebel wäre cool. Was soll ich sagen, er hat ein Gestell gebaut, das ein solches Bild ermöglicht. Wer möchte, kann das auch bei uns beim Shooting buchen, einfach nachfragen. Es soll immer besonders sein, zum Einsatz kommen auch noch viele andere Dinge, die man so nicht sieht, vieles davon Marke Eigenbau, aber es funktioniert und macht das eine oder andere Porträt originell. Thema Photoshop: Gutes Equipment hin oder her, heute genügt es in den seltensten Fällen, einfach nur auf den Auslöser der Kamera zu drücken. Die Nachbearbeitung der Bilder stellt für jeden Fotografen einen Großteil seiner Arbeit dar. Wie viel Zeit verbringst du am PC, um einem Bild den finalen „Schliff“ zu verleihen? Das kommt auf die Aufgabe an, also welches Shooting wir haben und ob am Ende nur einzelne Bilder entstehen oder Bild-Composings, wo natürlich viel am Rechner entsteht. Bei Letzterem ist die prozentuale Verteilung in etwa 20 zu 80, wobei die 20 für die Zeit des Fotografierens steht. Ansonsten hält es sich eher die Waage und man verbringt grob gesagt die gleiche Zeit am PC, wie man zum Fotografieren der Bilder benötigt. Wie erreicht man dich, wenn man ein Shooting mit „RocketPix“ haben möchte? Uns erreicht man über facebook.com/rocketpixphoto oder instagram.com/rocketpix und natürlich im Netz unter rocket-pix.de Abschließend: Gibt es Dinge, die du dir für 2017 vorgenommen hast, eventuell ein spezielles Shooting? Ja, ein ganz besonderes! Da warten ich und meine zukünftige Frau schon sehnsüchtig drauf, die Geburt unseres Kindes und das damit verbundene Baby-Shooting. Was die sportlichen Highlights betrifft, die MX Masters und der MXGP-Lauf in Teutschenthal. Auch das ErzbergRodeo ist ein großes Thema in diesem Jahr und natürlich wieder viele kleine Shootings. Hervorzuheben sind besonders „Dirt & Water“, „MX vs. MTB“ sowie „JahresendFoto“ oder auch das beliebte „Shoot & Grill“, das bei den Teilnehmern gut angekommen ist. Also 2017 wird ein Highlight in jeder Hinsicht. • Text: Marco Burkert; Fotos: RocketPix/Matthias Matz 74 MCE Februar '17 Das Shooting mit Kevin Engelhofer war für Matthias ein ganz besonderes

Anders, aber besonders: Einen Whip im Nebel fotografieren? Kein Problem für RocketPix! (Modell: Dominic Fischer) 75 MCE Februar '17

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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