TEST: KTM ADVENTURE 1050 nicht vor der Eisdiele genieren. Wie gesagt, wenn nicht groß und breit 1050 draufstehen würde, würde man ihr die 95 PS nicht direkt anmerken. Auch dann nicht, wenn man zum ersten Mal auf freier Piste Vollgas gibt. Die KTM zieht bis zu einem gewissen Punkt, in etwa bis 6000 Umdrehungen, durch wie ihre große Schwester 1190. Erst im oberen Drehzahlbereich geht ihr merklich die Puste aus und man rattert bei ausgedehnt sportlicher Fahrweise des Öfteren in den Begrenzer. Was jedoch keinesfalls als Kritikpunkt anzusehen ist. Die Abstufung der Fahrmodi ist gelungen und macht sich je nach zu fahrender Strecke sinnvoll bemerkbar. Will man beispielsweise auf der Hausrunde eher sportlich zu Werke gehen, ist man mit dem Modus „Sport“ logischerweise am besten aufgehoben. Dieses Mapping zeichnet sich durch sehr direktes Ansprechverhalten aus. Die Traktionskontrolle greift nicht sofort ein, sondern lässt etwas Schlupf zu und das macht wirklich Spaß. Doch auch die Modi „Street“ und besonders „Rain“ haben ihre Berechtigung. Zum gemütlichen Landstraßenbummel taugt „Street“ hervorragend, der Modus reist nicht zu brachial an und ist eher ausgeglichen. Wie der Name schon sagt, macht „Rain“ dann Sinn, wenn es regnet. Wir selbst hatten bei unserem Fotoshooting (leider) Regenwetter und konnten diesen Modus daher ein wenig testen. Gerade für unerfahrene oder gar Gelegenheitsfahrer ist die in dieser Fahrstufe schnell eingreifende Traktionskontrolle Gold wert. Der Schlupf wird spürbar minimiert, sobald man zu forsch ans Gas geht, so muss das sein! Wenn wir den Faktor Sicherheit anschneiden, gilt es auch, die hervorragend zu dosierenden Bremsen zu erwähnen. Wie wir es von den Adventure-Modellen kennen, gibt es auch bei der 1050 nichts zu meckern. 22 MCE Mai '16 Wie schaut es allgemein in Sachen Handling aus? Hier muss man ganz klar sagen. Das ist eine Paradedisziplin der KTM 1050. Denn dieses Travel-Bike kommt mit einem Gewicht von nur 205 kg (Trockengewicht) daher, was sich beim Fahren positiv bemerkbar macht. Auf einer kurvenreichen Landstraße lässt sich die KTM wunderbar dirigieren, macht genau, was der Fahrer von ihr verlangt und das mit spielerischer Leichtigkeit. Ein kleiner Lenkimpuls genügt, um die Kurvenfahrt einzuleiten, kein nerviges Einklappen oder gar unnötiges Drücken sind spürbar. Der gute Knieschluss ermöglicht sowohl angenehmes Fahren im Sitzen und bei Bedarf auch im Stehen. Speziell Letzteres haben wir natürlich auch getestet. Leider fehlte unserem Testbike der Offroadmodus, was aber nicht wirklich ein Hindernis darstellte. Unbefestigte Straßen waren schnell gefunden und mindestens genauso schnell überwunden. Das Fahrwerk erledigt auch auf unebener Fahrbahn seinen Job und bügelt Schlaglöcher sauber weg. Zwar reicht die Performance nicht an die einer Adventure 1190 R heran, dafür ist die 1050 allerdings auch nicht gedacht. Mit ordentlich Drehmoment drücken die 95 PS respektabel voran Die Reichweite geht mit 23 Litern Tankinhalt absolut in Ordnung, auch wenn sich der drehfreudige V-Twin vielleicht den ein oder anderen Liter mehr gönnt als die Konkurrenz. Bei unserem Test lag der Verbrauch bei etwas über 5 Litern auf 100 Kilometern. Für ausgiebige Touren ist sie daher gut gewappnet, auch oder gerade wegen der bereits erwähnten sehr bequemen Sitzposition. Wenn wir schon bei Touren sind, wäre noch das Thema Windschild zu erwähnen. Dieser lässt sich genau wie bei der 1190 mittels Klapphebel in der Höhe um 25 mm verschieben. Während der Fahrt ist das Verstellen allerdings nicht zu empfehlen, da der Arretierhebel nicht mehr so ganz zeitgemäß ist. Ansonsten macht der Windschutz das, was er soll, und zwar ziemlich gut. Nun, abschließend ist zu sagen, dass bei KTMs 1050 das Sprichwort „weniger ist oft mehr“ voll ins Schwarze trifft. Sie ist ein Bike, das aufs Wesentliche reduziert wurde und auf übertriebene Elektro-
nik verzichtet. Der Basispreis von 12.795,- Euro lässt sich zwar nicht als günstig bezeichnen, dafür bekommt man aber ausgereifte Technik und ein Motorrad, das jede Menge Spaß verspricht. Fazit Marco Burkert Das Dakar-Gen fährt auch bei KTMs kleinster Reiseenduro irgendwie immer mit und das ist es, was mir persönlich sehr gefällt. Der Ausdruck „klein“ täuscht eigentlich etwas, denn die 95 PS sind für den Durchschnittsbiker wohl völlig ausreichend. Die 1050 lässt sich super agil bewegen, typisch KTM könnte man jetzt sagen, denn diese Bikes sind immer etwas auf Sport getrimmt. Dennoch vermisst man die Tourentauglichkeit keinesfalls. Im Gegenteil, anfangs war ich hier noch etwas skeptisch, aber nach mehreren hundert Kilometern im Sattel der 1050 konnte ich nicht wirklich einen Kritikpunkt finden. Hier wird einem einfach auch klar, dass Spitzenleistung nicht immer das entscheidende Element beim Fahren ist, sondern eher unwichtig erscheint. Fazit Marko Barthel Eine Reiseenduro ohne Schnickschnack, aber dafür mit guten Fahreigenschaften. Egal ob auf der Straße oder auch einmal abseits auf der Schotterpiste, bei der KTM Adventure 1050 gibt es nicht wirklich einen Kritikpunkt. Der V-Twin-Motor bietet eine angenehme Laufruhe und wenn man möchte, geht es auch gut vorwärts. In Sachen Fahrwerk glänzt das Modell mit gutem Ansprechverhalten sowie Stabilität. Für mich persönlich ist diese Adventure ein günstiges und alltagstaugliches Reisemotorrad. Das Herzstück bringt 1050 ccm Hubraum und 95 PS mit sich Bequem, mehr gibt es hier nicht zu sagen MOTORRAD REIFEN REIFEN MAXXCROSS EN Optimaler Grip bei höchsten Belastungen www.maxxis.de
BIKE AND PARTS Salzuflener Str. 185
2016 FAHRTECHNIKEN + BIKETESTS + NE
NOTIZEN Der Metzeler Offroad Park w
TERMINE APRIL 23./24.4. ADAC MX Mas
STANDINGS SUPERCROSS WM (Stand nach
VORSCHAU MOTOCROSS ENDURO 6/2016 Fo
Foto: R. Schedl www.kiska.com SELBS
Laden...
Laden...