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Motocross Enduro - 05/2015

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April, April, der weiß nicht was er will... Wir hingegen Wissen genau was wir wollen: heiße Bikes, noch mehr Produkte und eine schlagkräftig Portion Racing! Und genau das erwartet euch auch in dieser Ausgabe, denn neben jeder Menge Klamotten und Zubehör haben wir auch 3 Motorradtests am Start. Den Anfang macht die Beta Xtrainer, eine Freeride Enduro für alle. Der Beta-Neuzugang ist mit einem 300er 2-Takttriebwerk ausgestattet und verfügt zusätzlich über eine elektronisch geregelte Getrenntschmierung. Neben diesem Gimmick ist die Allround-Enduro mit einigen weiteren praktischen Dingen ausgestattet. Apropos Allround-Enduro, gibt´s das eigentlich? Bisher eher eine Motorradgattung an der schon so manch Namhafter Hersteller gescheitert ist. Ob die Beta diesem Namen gerecht wird, zeigt euch der Testbericht...

PRÄSENTATION Im Stand:

PRÄSENTATION Im Stand: Trainer was? Xtrainer (wird Crosstrainer ausgesprochen). Da denke ich doch zunächst mal nicht an eine Enduro, sondern vielmehr an ein spezifisches Gerät aus dem Fitnessstudio. Ein Gerät, das dort bevorzugt von Senioren und/oder Übergewichtigen in Beschlag genommen wird. Sorry, aber dieser polemische Vergleich bietet sich einfach an. Und damit hätte ich auch schon auf einen Schlag mein „Hauptnichtproblem“ mit dieser Beta geklärt. Denn eines wird schnell klar: Die Xtrainer ist weder „Ersatz-Enduro“ noch Trainingspartner für „Trockenenduristen“ – sie kann mit ihrem Konzept für sich stehen. Und bis dahin hat es sich Beta nicht gerade leicht gemacht mit der Entwicklung einer Enduro „für alle Fälle“. Vor drei Jahren wurde zunächst das Potenzial einer Allround-Enduro auf Basis eines Zweitakt-Motors aus der Trial/EVO-Serie abgecheckt – ohne zufriedenstellenden Erfolg. Man besann sich dann logischerweise auf das neue 300er 2-T-Aggregat aus der Enduro/RR-Serie. Dieses wurde jedoch nicht im originären „Großrahmen“ belassen, sondern in einen ganz neuen, merklich kompakteren Perimeterrahmen implantiert. Hinzu kamen angepasste Federungskomponenten mit im Vergleich zur RR-2-T-Serie leicht reduziertem Federweg und auch geringerem Gewicht. Mit Hilfe des firmeneigenen Knowhow aus Trialsport und Maschinenbau- Manpower transformierte man das bekannt knackige 300er Geländesporttriebwerk mit dem Ziel eines relaxteren Antritts, betont linearem Leistungsverlauf und reduziertem Spitzenleistungs- Peak. Als echte Überraschungsdreingabe verfügt das 300er Triebwerk der Xtrainer sogar über eine elektronisch geregelte Getrenntschmierung. Mal ganz abgesehen von optimierter motorlast- und drehzahlabhängiger Schmierung ist das einfach enorm praktisch, um bei Endurotouren unabhängig von Gemischverfügbarkeit zu sein! Prima auch die qualitativ hochwertigen Bremskomponenten. Gerade letzterem mangelt es doch bei so manchem Mitbewerbermodell. Mangeln tut es da schon eher an einem Protektor für die (zumindest auf der rechten Seite) exponierte Auspuffbirne. Dennoch, mit einem Verkaufspreis von 6590 Euro (zzgl. 129 Euro Fracht) und bei der gebotenen Wertigkeit ist Betas Neuzugang mehr als attraktiv platziert und verfügt über einen derart knackigen Look, der so manchen kruden Mitbewerber in etwa so stylish erscheinen lässt wie Vokuhila mit Pornobalken. Da verzeihe ich doch mal ausnahmsweise das Fehlen von Handprotektoren – aber nur diesmal … :-) In Aktion: Schweizer Messer aus Italien Mal ganz ehrlich, ich war schon ziemlich kindlich optimistisch gestimmt, als die ersten technischen Infos, nebst blumigen Marketingbeschreibungen à la „wahrscheinlich erstes echtes Allroundmotorrad am Markt…“, zu mir durchsickerten. Dabei sollte ich doch wissen, dass Optimismus häufig nur ein anderes Zeichen für Mangel an Information darstellt. Und welch bessere Information gibt es, als selbst in den Sattel des Probanden zu steigen?! Gerade Letzteres macht einem die Xtrainer auf angenehme Weise und im wahrsten Sinne des Wortes leicht – sie ist schlank, kompakt, niedrig und verfügt über ein geringes Leergewicht. Obwohl die Sitzhöhe der Xtrainer gerade mal zwei Zentimeter unterhalb jener der RR 300 2-T liegt, hat man das Gefühl, merklich niedriger zu sitzen. Eine Tatsache, die das Balancieren und die Mithilfe der Füße in delikaten Fahrsituationen nicht nur für kleinere, sondern schon für durchschnittlich große Piloten merklich erleichtert. Auch die betont fahraktive, aber nie verkrampfte Sitz- bzw. Stehposition weiß zu gefallen und sorgt für ein augenblickliches „Heimatgefühl“. Jeglicher Fahrerinput wird auf natürlich direkte Weise übertragen, ohne jemals zu hastig oder gar zeitverzögert zu wirken. Die übliche Eingewöhnungszeit reduziert sich damit um ein Vielfaches. Hiermit ist schon mal ein sehr gesunder Kompromiss gefunden worden, der allerdings auch auf entsprechenden Support durch das Triebwerk trifft. Jenes setzt ausgesprochen smooth und sanft „von ganz tief unten“ ein und sorgt mit gefühlvoller Dosierbarkeit für sprichwörtliche Traktor-ähnliche Traktionskraft. Absolut genial, um in fahrtechnisch höchst anspruchsvollen Lowspeed-Passagen nicht vorschnell an Vortrieb durch Wheelspin zu verlieren. Kupplungsunterstützung ist hierbei meist nur minimal erforderlich. Gleichzeitig ist bereits ab der unteren Mitte des Drehzahlbereiches das satte Drehmoment aus 300 „Kubik“ abrufbar. Dies aber nie brutal und vehement, sondern mit souveräner Durchsetzungskraft und bei Bedarf wohldosierbarer Reaktivität, um zum Beispiel das Vorderrad per Gasschub über plötzlich auftauchende Hindernisse zu heben. Eleganter kriegt das meines Wissens keine andere 2-Takt-Enduro hin! Und selbst wenn im oberen Drehzahlbereich der Kraftschub merklich abflaut (die Xtrainer verfügt über eine Spitzenleistung von ca. 36 PS), so verblüfft das quadratisch ausgelegte Triebwerk (72 x 72 mm) mit einer ausgesprochen freien und willigen Drehfreude. Somit ist zu vermuten, dass die Xtrainer selbst in schnellem Geläuf kaum hinter ihr „Race“-Schwestermodell RR 300 2-T zurückfallen wird. Offen gestanden, ich würde mich nicht wundern, wenn man der Xtrainer künftig nicht nur bei Endurowanderungen oder Extremenduro- Einsätzen ansichtig wird (sie wurde ja schon recht erfolgreich beim Hell’s Gate eingesetzt), sondern auch bei ganz klassischen Geländesportveranstaltungen. Das spricht Bände über ihre potenziell enorme Einsatzbandbreite. Quasi ein Modell für alle (Enduro)Fälle. Allerdings, gerade für Endurowanderungen würde ich mir einen akustisch noch dezenteren Auftritt wünschen. Obwohl etwas leiser als die RR 300 (vor allem im oberen Drehzahlbereich) und so manches direkte Mitbewerbermodell, so taugt die Xtrainer dennoch keinesfalls für die diskrete „Stealth“-Tour. Vielleicht eine Anregung für den Zubehörmarkt?! Das Konzept der elektronischen Getrenntschmierung erwies sich während meiner eintägigen Testfahrt als völlig überzeugend. Nicht nur, dass die Xtrainer bedingt durch die optimierte Verbrennung geringfügig weniger Sprit zu verbrauchen scheint, vor allen Dingen qualmt das Teil überhaupt nicht aus dem Auspuff (selbst in der Warmlaufphase!), hält also auch die zweitakttypische Geruchsbelästigung für nachfolgende Piloten eines Endurotrips in Grenzen – super Sache das! Bezüglich der kostengünstigen, aber bewährten Federungskomponenten aus dem Hause R16V gibt es zumindest nach diesem ersten Ausritt keinen wirklichen Grund zu klagen. Schon im Standardsetting folgt der Dämpfer willig und standfest sämtlichen Bodendeformationen, neigt weder zum Hochkicken noch Nicht laut, aber auch nicht richtig leise – der serienmäßige Schalldämpfer könnte seine Arbeit etwas ernster angehen 18 MCE Mai '15 Coole Sache – E-Lüfter, falls es mal (zu) heiß hergeht S16V – kein Codewort des Secret Service, sondern Markenname des spanischen Herstellers für Federungskomponenten

Mein Name ist Birne – die Auspuffbirne verfügt über eine gute Bodenfreiheit, ist jedoch auf der rechten Seite etwas exponiert Das bremst – die Nissin-Bremskomponenten sind eine echte Hausnummer Soft und sensibel – die Gabel absorbiert feinfühlig, aber federt etwas vorschnell durch Zweisamkeit – die 43-mm-USD-Gabel verfügt über verstellbare Zugstufendämpfung und Federvorspannung Läuft wie geölt – die „Oil Injection“ überzeugt auf der ganzen Linie Ich bin dabei – der serienmäßige Kunststoff-Unterfahrschutz bewährte sich im Testeinsatz, könnte aber in felsigerem Terrain überfordert sein Drunter, nicht drüber – der E-Starter liegt clever platziert unter dem Motor. Ein zusätzlicher Kickstarter ist gegen Aufpreis optional erhältlich Neuenburger Straße 33 | 79379 Mülleim/Baden | Tel.:07631 1804-0 www.ixs.de | www.motochic.de | info@motochi.de

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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