MOTOCROSS-WM Tony Cairoli musste ein durchwachsenes Wochenende hinnehmen – hat er noch die einstige Form? bei hatte Gajser allerdings auch Glück, denn er überstand einige wilde Manöver seinerseits unbeschadet und konnte sich jedes Mal wieder nach vorn kämpfen. Diese Einsatzbereitschaft brachte dem Youngster weitere wichtige WM-Punkte ein und machte deutlich, wie schnell die „junge Garde“ mittlerweile ist. Gajser zu seinem 2. Podiumsplatz: „Ich bin sehr glücklich mit dem Ausgang unseres Wochenendes und denke, das härteste Rennen des Jahres liegt nun hinter uns. Im zweiten Lauf hatte ich nicht den besten Start, weil Tony in der Kurve vor mir strauchelte und ich sein Motorrad traf, glücklicherweise konnte ich aber wieder auf die 5. Position vorfahren. Ich bin sehr zufrieden mit meinem 2. Podiumsplatz und will mich bei allen Jungs im Team bedanken und auch bei HRC, weil das Bike einfach unglaublich ist. Auch bei meinem Vater, weil wir über den Winter so hart zusammengearbeitet haben und sich dies jetzt auszahlt. Es war ein gutes Wochenende, nicht ganz wie das in Qatar, aber ich fühlte mich gut und glücklich auf dem Motorrad. Zwei Rennen und zweimal Podium ist doch ein gutes Ergebnis, um in die Saison zu starten.“ Mit Jeremy van Horebeek stand ein weiterer Yamaha-Werksfahrer auf dem Podium in Thailand. Der Belgier hatte Schwierigkeiten, sich an die brutale Hitze zu gewöhnen und fuhr deshalb mit Köpfchen, um nicht zu überhitzen. Mit einem 5. im ersten und einem 4. Platz im zweiten Lauf zahlte sich diese Taktik aus, denn im Tagesranking landete van Horebeek auf dem 3. Platz. „Ich fühlte mich immer unwohl bei dieser Hitze und verstehe nicht, wie es die anderen Jungs an Tagen wie diesen hinbekommen. Ich denke, dass man den Unterschied schon in unseren Gesichtern sehen kann. Ich kann einfach die Hitze nicht so gut verarbeiten, wie es die anderen schaffen. Jedoch weiß ich nicht, warum. Ich habe alles an Vorbereitung gemacht, was man machen kann, daher bin ich froh über eine Podiumsplatzierung“, sagte der sichtlich erschöpfte Belgier im Ziel. „Die Saison von Platz 4 aus zu starten, ist nicht schlecht, immerhin besser als im Jahr 2014! Ich werde versuchen, auf diesem Ergebnis aufzubauen und mich über das restliche Jahr, auf das ich mich sehr freue, weiter nach vorn zu arbeiten“, so van Horebeek abschließend. Für die „alte Garde“ um Toni Cairoli, Max Nagl und Co. lief es in Thailand nicht so recht rund. KTM-Star Cairoli beendete den ersten Lauf noch aus- sichtsvoll auf Platz 2, würgte sein Bike jedoch im zweiten Lauf ab und fiel weit zurück. Im Gesamtergebnis erreichte der Italiener somit nur Platz 5. Für Max Nagl war es wohl eher ein Wochenende zum Vergessen, denn der Huskyfahrer musste seine 450er im ersten Lauf abstellen. Grund war ein Sturz, daraus resultierte wiederum ein beschädigter Kühler, infolge Kühlwasserverlustes zu allem Übel auch noch der Motor mit Überhitzung zu kämpfen hatte. Besser war da schon Lauf 2, den Max nach einem Holeshot auf Platz 3 beenden konnte. In der Endabrechnung belegte er, eben wegen dem „Nuller“ im ersten Lauf, jedoch nur Platz 13. „Abgesehen von meinem Ausfall im ersten Lauf, bin ich durchaus zufrieden. Im zweiten Rennen haben wir unsere Möglichkeiten gezeigt. Der Start verlief sehr gut und ich konnte das Tempo der Führenden mitgehen. Rang 3 ist ein gutes Resultat und stimmt mich zuversichtlich für die kommenden Läufe“, fasste Max gut gelaunt zusammen. Jeffrey Herlings dominierte auch in Thailand die 250er Klasse eindrucksvoll. Der KTM-Heißsporn konnte die beiden MX2-Rennen in aller Deutlichkeit für sich entscheiden und ging damit auch mit der maximalen Punktzahl hervor. Mit seinen gerade einmal 21 Jahren feierte der Niederländer seinen 49. Grand-Prix-Sieg! Tageszweiter wurde der Schweizer Jeremy Seewer. Er war in beiden Rennen jeweils Dritter, ein Ergebnis, das für die Qualitäten Seewers spricht. Auf der sehr anspruchsvollen Strecke setzte sich auch Aleksandr Tonkov mit einem 2/4-Resultat in Szene und wurde dafür mit einem Podiumsplatz belohnt. Tagesrang 3 ist für den jungen Russen das bisher beste Ergebnis seiner WM-Karriere und dürfte für ihn einen kräftigen Motivationsschub bedeutet haben. Gewohntes Bild für Jeffrey Herlings in Thailand • Text: Marco Burkert • Fotos: Husqvarna, KTM, Yamaha Motocross-WM - 2. Lauf - Suphan Buri/THA 5./6.3.2016: Gesamtergebnisse: MXGP: 1. Romain Febvre, F, Yamaha; 2. Tim Gajser, SLO, Honda; 3. Jeremy van Horebeek, B, Yamaha; 4. Evgeny Bobryshev, RUS, Honda; 5. Antonio Cairoli, I, KTM; 6. Shaun Simpson, GB, KTM; 7. Gautier Paulin, F, Honda; 8. Kevin Strijbos, B, Suzuki; 9. Ben Townley, NZ, Suzuki; 10. Tommy Searle, GB, Kawasaki. Ferner: 12. Valentin Guillod, CH, Yamaha; 3. Max Nagl, D, Husqvarna. Stand (nach 2 von 18 Veranstaltungen): 1. Febvre, 92 Punkte; 2. Gajser, 86; 3. Bobryshev, 74; 4. van Horebeek, Yamaha; 5. Cairoli, 64; 6. Simpson, 57; 7. Strijbos, 48; 8. Searle, 47; 9. Nagl, 44; 10. Townley, 42. MX2: 1. Jeffrey Herlings, NL, KTM; 2. Jeremy Seewer, CH, Suzuki; 3. Aleksandr Tonkov, RUS, Yamaha; 4. Benoit Paturel, F, Yamaha; 5. Pauls Jonass, LV, KTM; 6. Vsevolod Brylyakov, RUS, Kawasaki; 7. Petar Petrov, BG, Kawasaki; 8. Alvin Östlund, S, Yamaha; 9. Max Anstie, GB, Husqvarna; 10. Samuele Bernardini, I, TM. Ferner: 28. Henry Jacobi, D, Honda. Stand (nach 2 von 18 Veranstaltungen): 1. Herlings, 100 Punkte; 2. Seewer, 74; 3. Tonkov, 70; 4. Jonass, 68; 5. Petrov, 56; 6. Bernardini, 47; 7. Paturel, 46; 8. Dylan Ferrandis, F, Kawasaki, 44; 9. Brent van Doninck, B, Yamaha, 44; 10. Brylyakov, 38. 54 MCE April '16
