SUPERCROSS US-Report Ken
SUPERCROSS US-Report Ken Roczen Ken ist nicht alleine! Endlich, nach ein paar Monaten Wartezeit, haben wir die Chance zu sehen, was die 2015er SX-Saison für uns bereithält. Und ganz besonders die Wartezeit, Ken auf seinem neuen Bike zu sehen, ist vorüber. Aber zuvor, kurz bevor die SX-Serie begann, gab’s ein kleines Drama. Und zwar die Meisterschaft an sich, die ihren vierfachen Sieger Ryan Villopoto an die MX-WM verlor und auch auf James Stewart verzichten muss, der von der FIM für 16 Monate aufgrund seiner Doping-Verurteilung gesperrt wurde. Zwei der Top-Fahrer auf einmal zu verlieren, ist ein großer Image-Verlust für die Serie und die amerikanische Motorrad-Industrie, auch weil das in beiden Fällen kein gutes Licht auf die US-Motocrossszene wirft. Fall 1: RV stellte klar, dass ihm die Motivation fehlt, weiterhin in Amerika zu fahren und dass er eine neue Herausforderung braucht, um mit dem Crossen weiterzumachen und dass nur Aufhören die andere Option war. Er verrückt die „Kräfteverhältnisse“, weil er es als derzeit bester US-SX-Fahrer vorzieht, die Annehmlichkeiten, die er in der Amerikanischen Meisterschaft hat, gegen eine Teilnahme an der Motocross-WM zu tauschen. Das ist eine Entscheidung, die eine langanhaltende Wirkung haben könnte, weil auch andere US-Fahrer diesem Beispiel folgen und in Zukunft in der Motocross-WM starten könnten. Fall 2: JS wurde beim Supercross in Seattle letztes Jahr erwischt. Bei ihm wurden Amphetamine im Blut nachgewiesen und die FIM reagierte mit starker Hand (genau wie die meisten anderen Sportverbände in solchen Fällen) und bestrafte den illegalen Gebrauch leistungssteigernder Substanzen. Ohne in diesem Fall hier ins Detail zu gehen, das Resultat ist, dass der Suzukifahrer an keinem der Supercrossrennen 2015 teilnehmen kann und wahrscheinlich auch an keinem der AMA Nationals. Diese beiden Themen waren mehr als alles andere Gegenstand der Diskussionen, was die Serie betraf. Die allgemeine Schlussfolgerung war, weil das Fahrerfeld weniger stark als in der Vergangenheit ist, dass dadurch die Rennen beeinflusst werden würden, und zwar entweder zum Besseren oder zum Sschlechtern. Ken Roczen äußerte sich ebenfalls in der Pressekonferenz am Tag vor Anaheim 1 zu diesen Themen, machte aber auch deutlich, dass trotz der Abwesenheit der wichtigsten Protagonisten großartige Rennen für dieses Jahr zu erwarten seien. Nach dem ersten Rennen in Anaheim machte sich bei den Insidern Besorgnis breit, dass VillopotosWeggang und Stewarts Sperre dem Sport die Spannung nehmen könnten. Gut war, dass Ken einen leichten Sieg nach Hause fahren konnte und damit ein klares Statement setzte. Aber die Serie besteht aus 16 Rennen und bei dem nächsten gab es schon viel mehr Action, was vor allem auf Eli Tomacs Vorstellung zurückzuführen ist. Beim Auftakt in Anaheim lieferte er noch ein sehr durchwachsenes Rennen mit vielen Stürzen ab, in Anaheim schien das vergessen zu sein. Der Geico-Hondafahrer zeigte im Finale einen starken Auftritt. Nachdem Ken die Führung übernommen hatte, entwickelte sich ein spannender Kampf zwischen ihm und Tomac. Eli setzte sich letztlich durch und Ken wurde Zweiter, was ihn nicht sonderlich glücklich machte. Ken ist ein Fahrer, der nicht nur die Meisterschaft, sondern auch Rennen gewinnen will. Die Saison wird jedenfalls an Fahrt aufnehmen und wir freuen uns auf kommende Fights zwischen Roczen und Tomac und anderen Kontrahenten. Momentan sieht es so aus, als ob der Titelkampf ausgeglichener als angenommen verlaufen wird. • Text u. Fotos: BTC 50 MCE Februar '15
