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Motocross Enduro 01/2015

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Ho Ho Ho... … und da ist sie auch schon, die erste Ausgabe des neuen Jahres! Doch zuerst gilt unser Dank Euch, den treuen Lesern! Ohne Euch wäre all dies hier nicht möglich, daher möchte sich das gesamte Redaktionsteam hiermit bei Euch, für die Treue des vergangenen Jahres bedanken! Gleichzeitig wünschen wir ein fröhliches, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten „Rutsch“ins neue Jahr...

TEST Die

TEST Die Assistenzsysteme der R spielen in ihrer eigenen Liga, alles regelt präzise, egal ob ABS oder Traktionskontrolle, die kleinen, aber feinen Helfer geben dem Piloten ein gutes Feedback über die aktuelle Situation der Dinge. Je näher wir unserem Offroad-Testgelände kommen, umso rauer wird die (noch) asphaltierte Straße – Schlaglöcher mehren sich und so langsam, aber sicher kann die Reiseenduro ihr Potenzial ausspielen. Komfortabel bügelt das Fahrwerk alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Spontane Ausweichmanöver setzt die Adventure R stets exakt um – handlich eben! Die jeweils 220 Millimeter Federweg passen hervorragend zur nächsten Übung, bei der es deutlich ernster wird! Schnell noch den Offroadmodus aktiviert (Leistung bis maximal 100 PS), das ABS abgestellt und los geht’s über einen unbefestigten Feldweg in Richtung Steinbruch. Mit ordentlich Schmackes zieht die Fuhre los und schiebt druckvoll voran, der TKC 80 verleiht genügend Vortrieb – so muss das sein! Fahrspaß auf jedem Meter – hier fühlt sich die R sichtlich wohler ... auf geht’s Hand aufs Herz – wer denkt bei einem Bike, das über 15.000 Euro kostet, 235 Kilogramm Kampfgewicht besitzt und dem Piloten 150 Pferdchen zur Verfügung stellt, an Offroadfahren? Angesichts dieser Rohdaten bekommt der Begriff „Adventure“ eine ganz neue Bedeutung! Zugegeben, die Anzahl derer, die solch ein Vorhaben ernsthaft in Betracht ziehen, dürfte eher gering sein. Jedoch ist dieses Dickschiff exakt für derartige Ausritte konzipiert, das zeigte bereits der Blick auf die technischen Daten. Nun allerdings zurück zur Frage der Geländetauglichkeit! Bereits beim ersten Probesitzen fällt neben der einteiligen Sitzbank auch die gute Ergonomie der R auf. Couchpotatos dürften sich hier wahrscheinlich eher unwohl fühlen, denn die Sitzposition geht klar in Richtung Offroader. Der schmal gehaltene Tank lässt einen guten Knieschluss zu, der breite Lenker mit den gut erreichbaren Bedienelementen passt perfekt, was sowohl für die sitzende als auch für die stehende Fahrposition gilt. Bei Letzterer machen sich die breiteren Rallye-Fußrasten aus KTMs PowerParts-Abteilung bemerkbar. Diese sind etwas breiter gehalten als die Originale und bieten daher besonders im Stehen mehr Auftrittsfläche. Das Cockpit ist aufgeräumt und übersichtlich! Nach kurzer Einarbeitung in die Materie des Bordcomputers und dessen Bedienung via Mode-Switch am linken Lenkerende geht auch dieses Kapitel spielerisch von der Hand. Alles in allem fällt der erste Eindruck mehr als positiv aus, die R ist quasi ready to race! Dem mit Spannung erwarteten Druck aufs Starterknöpfchen folgt ein herrlich dumpf-bollernder Zweizylindersound! Der Slip-on-Enddämpfer aus dem Hause Akrapovic gibt zudem deutlich aggressivere Töne von sich, als es das original Pendant tut – entzückend! Im Prinzip nimmt man somit, bevor man die KTM überhaupt sieht, stets eine Symphonie brüllender Zweizylinderpower wahr. Und weil’s so schön ist, zuckt die Gashand des Öfteren ohne jeglichen Sinn von ganz allein – definitiv Suchtpotenzial! So macht die Showrunde durch die City deutlich mehr Spaß als mit einem Standarddämpfer! Sound ist jedoch nicht das Einzige, was die Adventure R hervorragend beherrscht. Um sämtliche Sinne voll und ganz der Performance des Donnerbolzens zu widmen, verlassen wir die Stadt und begeben uns auf eine kurvenreiche Landstraße. Bewaffnet mit wüstentauglicher Stollenbereifung namens Continental TKC 80 war da natürlich in erster Linie Vorsicht angesagt. Zwar liefert dieser Reifen auf Asphalt für einen Stollenpneu eine recht ordentliche Leistung ab, Wheelies und spontanes Angasen im Sportmodus der KTM mag er jedoch nicht wirklich. Denn hier liegt mit 150 PS die volle Leistung des Twins an, zudem erlaubt die Elektronik spürbar Schlupf am Hinterrad, sodass der TKC 80 bei der Suche nach Grip schon mal an seine Grenzen gelangt. Allerdings ist er dafür auch nicht gemacht! Die Kombination aus Continental-Bereifung und Street-Modus funktioniert hingegen bestens, volle Leistung bei geregeltem Schlupf macht nicht nur Sinn, sondern auch Spaß. Kurvenheizer – die Stollenbereifung in Kombination mit dem Street-Modus funktioniert sehr gut Der Funfaktor steigt mit jedem Meter auf losem Untergrund, dennoch sollte man immer im Hinterkopf behalten, mit welchem Gefährt man hier unterwegs ist! Das macht sich nämlich spätestens beim Anbremsen zur nächststeileren Kurve bemerkbar. Eine Vierteltonne bewegte Masse verlangt schließlich einiges an Bremskraft, ergo auch an Bremsweg! Die Bremsanlage von Brembo lässt sich aber gut dosieren und verzögert die KTM mehr als angemessen. Beim Herausbeschleunigen aus der Kurve ist Feingefühl gefragt, hier geht die Adventure zu gern direkt in den Driftmodus über! Das Rallye-Gen ist gewissermaßen unverkennbar, spritzig die Leistungsentfaltung, enorm der Tatendrang, sodass der Pilot schon genau wissen sollte, was er da tut! Zwar geht’s auch etwas ruhiger, aber die „R“ möchte es eher hart und wild! Kontrollierte Slides sind kein Problem, vorausgesetzt der Pilot weiß mit der Power umzugehen Wir tun ihr den Gefallen und drehen auf den letzten Metern des Feldwegs mächtig am Gashahn. Dieser Befehl wird abermals eindrucksvoll in Vortrieb umgesetzt. Panik bricht angesichts dieser brachialen Leistungsentfaltung jedoch keine aus, denn das Dickschiff bleibt dank guter Performance beherrschbar. Ein Grund dafür ist das 21-Zoll-Vorderrad, das bei der „R“ zur Serienausstattung ge-

hört und im Gelände zusätzlich für die richtige Spurtreue sorgt. Um unser angepeiltes Ziel, einen etwas tiefer gelegenen See im Steinbruch zu erreichen, gilt es einige steile und vom Regenwasser ausgespülte Abfahrten zu bewältigen, nun sind vor allem Balance und Trialskills gefragt. Zu unserer Überraschung gelingt dieses Vorhaben recht gut. Mit Bedacht und der richtigen Linienwahl schlängelt sich die KTM samt Pilot gen Tal. Unten angekommen, gönnen wir uns erst einmal eine kleine Pause, genießen die Ruhe – jedoch beschäftigt und stets der Gedanke, dass wir die eben bewältigten Abfahrten nun wieder hinauf müssen! Den Gedanken des Scheiterns ausgeblendet, mit festem Blick in Richtung Gipfel startend, gräbt sich das PS-Monster den Hang hinauf. Gerade noch mal gutgegangen! Lob gilt an dieser Stelle der super leichtgängigen Kupplung. Bestens zu dosieren, leistet diese einen großen Beitrag zum erfolgreichen Gipfelsturm. ... einzig hier wollte sie nicht ohne Weiteres drüber, Dank an dieser Stelle dem Motorschutz Doch ein Erdwall wurde uns dann doch zum Verhängnis und zeigte uns sogleich die Grenzen der Reiseenduro auf. Der Grund ist schnell erklärt, die Adventure saß in der Mitte auf und hing in der Luft. Ohne Motorschutz wäre es an dieser Stelle wohl teuer geworden! Mit etwas Muskelkraft konnten wir die „R“ jedoch aus der misslichen Lage befreien und die Fahrt problemlos fortsetzen. Nach dieser Aktion brauchte Testfahrer Marko dringend Abkühlung, die war in Form einer Wasserdurchfahrt schnell gefunden. Die Befürchtung, sich erneut festzufahren war unbegründet, die „R“ wühlte sich in bester Traktormanier hindurch und bewies, welch eine Macht sie im Gelände darstellt. Damit wäre die eingangs gestellte Frage, ob dieser Reisedampfer geländegängig ist, mit „Ja“ zu beantworten! Nach getaner Arbeit kam diese Abkühlung genau richtig Erst runter und später wieder hinauf, die R meisterte diese Passage problemlos ... 23 MCE Januar '15

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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