LOGISTIK express 5/2023 | S22 Der Spezialist für Customer Care und Fulfillment im E-Commerce, Salesupply, hat elf hilfreiche Tipps zusammengestellt, wie Online- Händler den Januar-Wahnsinn überleben. SASKIA MÜLLER ECOMMERCE LOGISTIK 11 Tipps, wie Online- Händler Retourenflut nach Weihnachten bewältigen Vor Weihnachten kämpft der Online-Handel damit, die Welle an Bestellungen rechtzeitig zu verschicken. Nach Weihnachten kommt die Flut zurück. Dann müssen Online-Händler es schaffen, das hohe Retouren-Aufkommen zu bewältigen, ohne dabei das Kundenerlebnis leiden zu lassen. Doch wie gelingt dieser Spagat? Der Spezialist für Customer Care und Fulfillment im E-Commerce, Salesupply, hat elf hilfreiche Tipps zusammengestellt, wie Online-Händler den Januar-Wahnsinn überleben. TEXT: SASKIA MÜLLER & KOLLEGEN 1. Optimieren Sie Ihre Produktbeschreibungen, um die Retourenquote bereits im Bestellprozess proaktiv zu senken Im Grunde ist es eine Binsenweisheit, aber fast alle Online-Shops haben hier noch Luft nach oben: Mit ausführlichen Produktdetails reduzieren Händler die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden Produkte aufgrund falscher Annahmen zurücksenden. Dazu gehören Textinformationen zu Produkteigenschaften, Maßen, Materialien oder speziellen Pflegehinweisen, Passforminformationen, Größentabellen und Anleitungen zum genauen Maßnehmen, Kundenbewertungen sowie hochwertige Produktbilder und -videos. Nutzen Sie zudem das Kundenfeedback aus Rücksendungen, um Ihre Produktbeschreibungen kontinuierlich zu verbessern. 2. Verlängern Sie Ihre Rückgabefrist Längere Rückgabefristen können die Retourenquote senken, da die Kunden mehr Zeit haben, ihre Einkäufe zu bewerten. Gleichzeitig entlastet eine großzügige Retourenregelung das Retourenzentrum unmittelbar nach den Feiertagen, weil nicht alle Rücksendungen innerhalb von 14 Tagen eintreffen. 3. Machen Sie Retouren (teilweise) kostenpflichtig Händler wie Zara oder H&M machen es vor: Die Weitergabe der Retourenkosten an die Kunden führt zu einem deutlichen Rückgang der Retourenquoten, während die Umsätze nur leicht zurückgehen. Wer weniger rigoros vorgehen will, kann zum Beispiel eine Regelung einführen, nach der Retouren kostenlos sind, solange weniger als ein bestimmter Prozentsatz der Bestellung zurückgeschickt wird. 4. Bieten Sie Gutscheine als Alternative ur Rückerstattung Studien zeigen: Kunden akzeptieren auch Gutscheine statt einer Rückerstattung des Rechnungsbetrags. Die Motivation steigt, wenn der Gutschein z.B. sofort verfügbar ist, während die Erstattung mehrere Tage dauert. Eine weitere Alternative ist, wenn der Gutschein noch um ein kleines Dankeschön aufgestockt wird. 5. Motivieren Sie zur Rückgabe in der Filiale Wenn Kunden ihre Retoure in der Filiale abgeben, ist die Chance auf einen Alternativkauf hoch. Ein Anreiz könnte z.B. sein, dass die Gutschriften um 10 Prozent erhöht werden, wenn die Retoure in der Filiale abgegeben wird. Eine andere Möglichkeit ist, die Rückgabe in der Filiale kostenlos anzubieten, während die Retoure per Post kostenpflichtig ist. 6. Nutzen Sie ein Online-Retourenportal Lassen Sie Ihre Kundinnen und Kunden Retouren über ein Online-Retourenportal abwickeln. Das hat viele Vorteile: Zum Beispiel können Sie Retouren an ein anderes Retourenzentrum umleiten, wenn das Standard-Retourenzentrum gerade überlastet ist. Sie haben bereits Tage vor Eintreffen der Pakete einen Überblick über das zu erwartende Aufkommen und können die Personalplanung entsprechend optimieren. Sie entlasten den Kundenservice von der Rücksendegenehmigung und verhindern gleichzeitig, dass Kunden nach Ablauf der Rücksendefrist noch Rücksendeetiketten generieren können. Und Sie können Kunden zwischen Rückgabe und Umtausch wählen lassen.
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