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Departures Germany Summer 2017

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KULTUR-INDEX Aktuelles

KULTUR-INDEX Aktuelles aus dem Kunstbetrieb HIGH DESIGN MUSEUMS- LAUFSTEG Balenciaga, Dior und Rei Kawakubo von Comme des Garçons erhalten große Retrospektiven. Richard Avedons Dovima with Sacha, 1955, zu sehen in der Balenciaga- Ausstellung im V&A Die Haute Couture ist wie ein Orchester, und Balenciaga ist der Dirigent“, sagte einst Christian Dior. Beide Modelegenden rücken dieses Jahr ins Rampenlicht, mit großen Museumsausstellungen, die ihr Werk umfassend beleuchten. In Paris feiert das Musée des Arts décoratifs den 70. Geburtstag des Hauses Dior (Christian Dior, 5. Juli 2017 bis 7. Januar 2018), während das Londoner Victoria and Albert Museum das 100-jährige Jubiläum der Eröffnung von Balenciagas erstem Modehaus zelebriert. „Werkschauen von Designern haben eine besondere Relevanz“, so Cassie Davies-Strodder, Kuratorin von Balenciaga: Shaping Fashion (27. Mai 2017 bis 18. Februar 2018). „Historische Modemarken bestehen im Namen der Gründer fort, unter der Leitung nachfolgender Kreativer. Es ist wichtiger denn je, die Gründer ins Licht zu rücken, deren Geschichte und Einfluss nachzuzeichnen.“ Mit über 400 Kleidern setzt das Musée des Arts décoratifs genau das um. Das V&A legt den Fokus auf Balenciagas Blütezeit in den 50ern: Es werden Röntgentechniken, Filmmaterialien und digitale Tools genutzt, um die raffinierte Konstruktion hinter den täuschend einfachen Werken aufzudecken. Im Metropolitan Museum of Art in New York ehrt die Frühjahrsausstellung des Costume Institute eine von Balenciagas minimalistischer Vision beeinflusste Vorkämpferin: die Comme-des-Garçons-Designerin Rei Kawakubo, deren Arbeiten die Grenzen zwischen Kunst und Mode verschwimmen lassen. Anhand von Themenpaaren wie Ost/West, männlich/weiblich und selbst/anders beleuchtet Art of the In-Between (4. Mai bis 4. September) Kawakubos Interesse am Dazwischen. Ein Beweis dafür, dass sich die Mode seit den Tagen Diors weiterentwickelt hat: Die Mannequins stehen nicht hinter Glas, sondern auf Augenhöhe mit den Besuchern – dadurch werden jegliche Barrieren zwischen dem Betrachter und der Kunst eingerissen. — R. M. ♦ VON OBEN: PAOLO ROVERSI/COURTESY THE METROPOLITAN MUSEUM OF ART; FOTO VON RICHARD AVEDON, © THE RICHARD AVEDON FOUNDATION 48 DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM

IM UHRZEIGERSINN VON LINKS OBEN: ALEXANDER CALDER (1898-1976). THE ARCHES, 1959. © 2017 CALDER FOUNDATION, NEW YORK/ARTISTS RIGHTS SOCIETY (ARS), NEW YORK. FOTO VON JERRY L. THOMPSON; UNTITLED, C.1950S/© TATE, PRÄSENTIERT VON RAAD ZEID AL-HUSSEIN 2015; VIC SINGH © PINK FLOYD MUSIC LTD; © BILL VIOLA, FOTO VON KIRA PEROV; BREATHING LIGHT, 2013, FOTO VON FLORIAN HOLZHERR/LOS ANGELES COUNTY MUSEUM OF ART; SHIRIN NESHAT Aus Kawakubos Kollektion Body Meets Dress, Dress Meets Body für Comme des Garçons (1997) Das für die größte Sammlung an Werken des verstorbenen Alexander Calder bekannte Whitney Museum of American Art zeigt in Calder: Hypermobility die Schlüsselwerke des Künstlers, wie er es ursprünglich beabsichtigt hatte – in Bewegung. Es wird ein enormes Spektrum an Formen, Farben und Geräuschen erkundet. Zu den Highlights zählen einige seiner restaurierten motorisierten Skulpturen, die erstmals seit 80 Jahren wieder zum Leben erweckt werden. 9. Juni bis 16. Oktober; whitney.org Schaulust im Sommer Von Los Angeles bis Peking – Kunstevents, die Sie jetzt nicht verpassen sollten. Noch bevor Globalisierung zum Schlagwort wurde, war sie eine kreative Notwendigkeit. Auf der Suche nach Inspiration überschritten Künstler schon immer Grenzen. In Oracle im The Broad in Los Angeles nehmen sich über 20 Künstler wie El Anatsui, Shirin Neshat (von der das oben abgebildete Foto stammt), Julie Mehretu und Mark Bradford des Arabischen Frühlings, der Überwachung, des Wohlstandsgefälles und der Gender-Politik in einer aufgewühlten Welt an. Bis 3. September; thebroad.org Fahrelnissa Zeid (1901–1991) ist eine der besten abstrakten Malerinnen, von der kaum einer je gehört hat. Die türkische Künstlerin war die Großtante des jordanischen Königs Hussein. Ihre dynamischen geometrischen Leinwände wurden von der männerdominierten Kunstwelt im Nachkriegs-Paris weitgehend ignoriert – was sich durch ihre Retrospektive im Londoner Tate Modern ändert. 8. Juni bis 8. Oktober; tate.org.uk SPOT ON Im Mai weiht das MASS MoCA das renovierte Building 6 (das letzte Puzzlestück der jahrzehntelangen Umwandlung der einstigen Sprague Electric Company) mit langfristigen Installationen von Jenny Holzer, Laurie Anderson und Louise Bourgeois ein. James Turrell füllt ein Viertel der 11.000 Quadratmeter großen Erweiterung mit neun Lichträumen (wie dem obigen), darunter ein dramatisch skaliertes, zweistöckiges Ganzfeldwerk in den blauen und rosafarbenen Tönen des Sonnenuntergangs von Miami. massmoca.org Nach der brillanten Bowie-Retrospektive erwartet uns das Victoria and Albert Museum in London zum 50. Jubiläum der Band mit The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains. Die multisensorische Ausstellung erkundet Pink Floyds bahnbrechende Fusion aus halluzinierenden Visuals und psychedelischem Sound. Mit ihrer Affinität für Surreales schufen die Musiker einige der beständigsten Bilder der Popkultur der 60er und 70er. 13. Mai bis 30. Oktober; vam.ac.uk Die mit Spannung erwartete Ausstellung Bill Viola: A Retrospective des Guggenheim Bilbao zeichnet die über vier Jahrzehnte andauernde Evolution des revolutionären Medienkünstlers mit einer umfassenden Präsentation seiner wichtigsten Installationen nach, darunter die gefeierten Werke Tristan’s Ascension und Going Forth by Day. Sein Œuvre verspricht eine dynamische, sinnliche Odyssee mit anhaltender Nachwirkung. 30. Juni bis 9. November; guggenheim-bilbao.eus V o n GABRIELLA FULLER u n d HIROKO KAMOGAMA DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM 49

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