FROM TOP LEFT: xxxxxxxxxxxxxxxxx Im Uhrzeigersinn von oben links: Lamberts; Jeffrey’s; Clark’s Oyster Bar und seine fantastische Blaubeerlimonade Einführung von Cocktails für 15 Dollar und machte sich sowie der Stadt in der Gourmetszene einen Namen, als sein Restaurant Jeffrey’s 2013 von Bon Appétit in die Top Ten 2013 aufgenommen wurde. „Larry hat Austin auf der kulinarischen Landkarte etabliert“, sagt auch Liz Lambert, die McGuire kennt, seit er als 16-Jähriger bei ihrem Bruder Lou in der Pizzeria arbeitete. Die Hotelbetreiberin hat im Jahr 2000 mit der Eröffnung des Hotels San José dem South Congress Strip neues Flair verliehen und der Stadt insgesamt zu neuem Prestige verholfen. Sie geht noch weiter: „Er hat einer erwachsen gewordenen Stadt auch die Restaurants gegeben, die sie braucht. Von Tacos allein kann ja niemand leben.“ McGuire betreibt mit seinem Unternehmen McGuire Moorman Hospitality, das er mit seinem Partner Thomas Moorman führt, seit 2006 verschiedene Restaurants. DAS IMPERIUM Da ist das Lamberts, benannt nach Liz’ Bruder Lou, Die sieben Restaurants von mit seinem delikaten BBQ, Larry McGuire bieten von vietnamesischer Küche bis das Perla’s, eine Austernbar, BBQ ein breites Spektrum. das Elizabeth Street Café, ein Clark’s Oyster Bar franko-vietnamesisches Bistro, und das Clark’s, eine Bar, (1200 W. Sixth St.; 512-297- 2525) Auf der Karte von in der es Fisch, Meeresfrüchte sowie Burger gibt. Clark’s werden Austern von Burger und Sandwiches flankiert. Außerdem das Jeffrey’s, eine Institution, die McGuire Elizabeth Street Café zu einer edlen Adresse für (1501 S. First St.; 512-291-2881) Das vietnamesische Lokal neue amerikanische Küche (Frühlingsrollen, Pho) mit machte – sie war Schauplatz französischer Boulangerie der Dresscode-Affäre. Zum (Croissants, Makronen) ist ein idealer Anlaufpunkt Imperium gehören auch fürs Lunch. noch Josephine House, die lässige Antwort auf das Jeffrey’s, und die neue Weinbar Jeffrey’s (1204 W. Lynn St.; 512-477- 5584) Die edelste Adresse: June’s. Sie trägt den Namen abgehangenes Premium-Beef, der Sommelière June Rodil Kaviar-Service und Martiniund bietet Platz für 65 Gäste. Servierwagen. Mit seiner Firma und den Josephine House rund 500 Mitarbeitern wird (1601 Waterston Ave.; 512-477- McGuire nach eigenen Aussagen in diesem Jahr über 40 5584) Das Schwester- und Nachbarlokal von Jeffrey‘s bietet eine saisonale Karte Millionen Dollar umsetzen und großartigen Brunch. – das Clark’s bringt den June’s All Day größten Umsatz pro Quadratmeter. An der Spitze des (1722 S. Congress Ave.; 512- 416-1722) In seinem neuesten Unternehmens stehen 15 Lokal, einer Weinbar mit 65 Plätzen, stehen über Principals, ein Architekt, 30 offene Weine zur Auswahl. eine Master-Sommelière sowie ein Kreativchef. Lamberts (401 W. Second St.; 512-494- Patricia Sharpe, Restaurantkritikerin beim Texas 1500) Sein Debüt restaurant wartet mit Slow-smoked- Monthly, berichtet seit 40 Barbecue und frittierten Nasch ereien auf. Jahren über die Stadt und hat mit dem eigenen Gaumen erlebt, wie sich die Gastro szene entwickelte. Sie versteht McGuire und findet sein Vorgehen vorteilhaft für das Austin von heute: „Larry ist ein echter Gastgeber. Er möchte seinem Publikum große Küche servieren, als Element eines großen, von ihm selbst inszenierten Ganzen. Dabei liegt ihm immer das Wohl der Gäste am Herzen.“ » DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM 77
Von links: Bún bò Huê aus dem Elizabeth Street Café; Bar im Jeffrey’s mit dem Cocktail Brotherly Love; Köstlichkeiten im Clark’s wie Shrimptoast, Burger und BLT McGuire hat eine Ausbildung zum Koch gemacht. Nach Abbruch eines Studiums an der University of Texas 2003 ging er zurück zu Lou Lambert, einem ehemaligen Schützling von Wolfgang Puck, um dort in dessen Hotel außerhalb von Houston zu arbeiten. Mit 24 legte er mit dem Lamberts los. Sein Barbecue – knusprige Wildschweinribs oder Short Ribs vom Black Angus – wurde zum Renner. Seither eröffnet er alle paar Jahre ein neues Lokal. McGuire ist wie Sharpe überzeugt, dass es sein Gespür für Zeitgeist ist, was die Restaurants erfolgreich macht. Er sagt: „Wir bieten ein Erlebnis auf vielen Ebenen. Das Essen macht nur ein Drittel des Gesamtpakets aus.“ Und die anderen zwei Drittel? Die offenbaren sich in den magischen 120 Minuten, die die Gäste bei ihm verbringen. „Ein gutes Essen dauert zwei Stunden, und ich weiß, dass ich genau das verkaufe“, sagt er. „Wir möchten die Zeit entsprechend anregend gestalten – mit guter Musik und Kellnern, die Tipps für die Zeit nach dem Dinner geben.“ Dafür hat McGuire den Kreativchef ins Team geholt. „Er erstellt jeden Abend die Playlists für die Restaurants und entwirft für jede Saison neue Uniformen.“ Ist das nicht ein bisschen viel Aufwand für Austin? Liz Lambert räumt ein, dass ihre Heimatstadt am Scheideweg steht: „Es ist verzwickt. Alles ist teuer geworden, sogar die Tacos.“ Sie formuliert, was Austin schon immer so besonders, so unkonventionell und ein wenig anders macht: Es sind die Menschen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Kreativen durch zu hohe Preise vertrieben werden. Wenn wir nicht aufpassen, transformiert sich Austin. Eigentlich möchte ich das nicht sagen, aber wir werden wie – Dallas.“ McGuire erinnert sich: „Als wir starteten, stand für uns fest, dass nichts heilig sein darf und dass nichts so bleiben muss, wie es ist.“ Aber er wusste immer, dass es Veränderungen in Austin schwer haben. Gehobene Preise, Servicepersonal mit Chic, hauseigene Cocktailkreationen für mittlerweile 20 Dollar – und das in einer Stadt, die gerade am Tag unseres Treffens Uber die rote Karte zeigte. Vielleicht ist es einfacher, wenn Veränderungen von einem echten Austinite vorangetrieben werden. Von jemand wie McGuire. Der meint: „Unser Motto ,Keep Austin Weird’ – DAS ist heilig und bedeutet für mich, dass Einheimische in Austin das Heft in der Hand behalten.“ ♦ V ergessen Sie endloses Anstehen bei Franklins Barbecue. In Valentina’s Tex Mex BBQ (7612 Brodie Ln.; 512- 221-4248) erhält der Gast umgehend sein über Mesquiteholz geräuchertes Stück Fleisch – oder auch ein anderes. Nehmen Sie Platz im Olamaie (1610 San Antonio St.; 512-474-2796) und bestellen Sie die luftigen Buns. Bestreichen Sie diese dann reichlich mit Honigbutter oder Pimiento Cheese. Im Thai-Kun (1816 E. Sixth St.), einem Imbisstruck hinter der Whisler’s Bar, dreht sich alles um frittiertes Hühnchen mit Reis. Vor jedem Besuch im Contigo (2027 Anchor Ln.; 512-614-2260) nehme ich mir vor, etwas Neues auszuprobieren. Doch dann esse ich doch das Kaninchen mit Dumplings. Kevin Fink ist immer so aufgedreht, dass ich mich frage, ob er je schläft. Aber so kam er zu seiner Ernennung zu einem der besten Köche 2016 durch Food & Wine. Neben seinem Restaurant Emmer & Rye (51 Rainey St., No. 110; 512-366-5530) baut er Pilze an, die Pasta ist hausgemacht und geschlachtet wird auch vor Ort. (alternativ) Top in Austin Restaurantkritikerin Patricia Sharpe vom Texas Monthly hat so manchen Gaumenschmeichler für sich entdeckt – und auch die besten Buns. Die facettenreiche Karte umfasst tunesischen Gemüseeintopf und das vielleicht beste Rührei mit geräuchertem Schweinebauch, das ich je gegessen habe. Im Café No Sé (1603 S. Congress Ave., 512-942-2061) im South Congress Hotel wurde durch Avocado- Toast und Kichererbsen-Curry mit pochierten Eiern zu einer wichtigen Brunch-Adresse. Darüber befindet sich das exklusive Otoko (512-772- 5899), das normalerweise einen Monat im Voraus ausgebucht ist – vielleicht gibt es Stornierungen. Wenn ich Lust auf Danish Krans im Easy Tiger (709 E. Sixth St.; 512-614-4972) habe, ist an Ausschlafen nicht zu denken. Selbst am Wochenende ist Eile angesagt, damit ich um acht Uhr dort bin, wenn der butterzarte, mit Mandelcreme gefüllte Gebäcktraum noch warm ist. Die Aromen bei Bryce Gilmore im Barley Swine (6555 Burnet Rd.; 512- 394-8150) scheinen vorhersehbar zu sein. Doch das täuscht, wie der gebratene Topinambur mit gegrillten Lauchstreifen auf einer himmlischen Creme beweist. 78 DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM BUCHUNG ÜBER IHREN PLATINUM CARD REISE-SERVICE
