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Departures Germany Spring 2017

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Die Lobby des von Ilse

Die Lobby des von Ilse Crawford designten Hotels Ett Hem. „Ich wollte genau das, was sie verkörpert – das Gefühl, wenn man reinkommt, die Rituale eines Zuhauses“, so die Besitzerin Jeanette Mix Text JOSHUA LEVINE holm Fotos ANNA SCHORI DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM 61

Stockholm verfügt über die größte Wasserfläche aller Hauptstädte und erstreckt sich über 14 Inseln. Etwa die Hälfte der Stadt ist dem Süßwassersee Mälaren zugewandt, die andere Hälfte grenzt an die Ostsee. Eine schmale Kanalschleuse, die Slussen, trennt die beiden Gewässer voneinander. Gewissermaßen wurde das moderne Stockholm durch die Slussen erst ermöglicht, da sie Schiffen die Durchfahrt von der niedrigeren Ostsee in den höheren See und weiter ins schwedische Hinterland gestattet. Über diesem Schleusentor verbinden mehrere Straßenspuren Gamla Stan, die im 13. Jahrhundert entstandene Altstadt Stockholms, mit der flippigen südlichen Insel Södermalm. Ein Großteil von Stockholms Verkehr passiert diesen Knotenpunkt, der dringend einer Erneuerung bedarf. Vor einiger Zeit wurde ein Plan ausgearbeitet, doch aus verschiedenen Gründen stehen die Baumaschinen bislang still – nicht zuletzt aufgrund der Stockholmer selbst. „Jedes Mal, wenn es einen neuen Plan gibt, kommen die Leute und schwenken Schilder: Lasst meine Slussen in Ruhe“, berichtet meine Stockholmer Freundin Elisabet Idermark. Ich verstehe die Beweggründe der Protestierenden. Von der nahe gelegenen Insel Skeppsholmen erkennt man, wie chaotisch das Gewirr der Zu- und Abfahrtsrampen der Slussen anmutet. Doch das Gesamtbild ist einfach zu perfekt: die hohen Klippen Södermalms zur Linken, die quer durch den Hafen tuckernden kleinen weißen Fähren, der strenge rote Backsteinturm des Rathauses in der Ferne – lebte ich hier, würde ich wohl auch ein Schild schwenken. Die Reiseschriftstellerin Jan Morris nannte ihren Essay über Stockholm The Best of Everything. Ich stimme ihr zu. Stockholm ist eine moderne Metropole, die hin und wieder einer Auffrischung bedarf. Doch ich würde nur ungern etwas mit der Abrissbirne angehen, das dem, was Morris „Europas schönste Hauptstadt“ nennt, auch nur einen leichten Kratzer zufügt. Ich hatte die vorhergehende Nacht im Hotel Skeppsholmen (hotel skeppsholmen.se) verbracht, das seine winzige Insel mit mehreren Museen und Anlegestellen teilt, die einen Großteil von Stockholms Küstenlinie säumen. Es ist ein magischer Ort für ein Hotel, direkt an der Spitze einer Insel mit nichts außer Bäumen und Rasen. Zu Fuß sind es nur zehn Minuten in Stockholms Innenstadt, doch man könnte sich auch in einem Bergman-Film wähnen, der in einem Landhaus am See spielt. Das lang gezogene, zweistöckige Gebäude wurde um 1700 herum als Kasernenanlage für die königliche Marine gebaut. Diesen spartanischen Geist arbeitete das Hotel auf gemütliche skandinavische Art in das Dekor ein. So geht Minimalismus. Wasser plätschert an so vielen Orten Stockholms, dass man die besten Seiten der Stadt genießen kann, ohne sich mehr als ein paar Schritte davon zu entfernen. Direkt auf der Skeppsholmen gegenüberliegenden Hafenseite befindet sich ein imposantes Art-Nouveau-Gebäude, das 1906 als Zollhaus gebaut wurde. Vor sechs Jahren wurde es in das erstklassige Fotografiemuseum Fotografiska (fotografiska.eu) umgewandelt. Ein Bummel über die Slussen ist nicht notwendig, um es zu erreichen. Nehmen Sie die Hafenfähre und steigen Sie direkt vor dem Haupteingang des Hotel Skeppsholmen aus. » Der Turm der Riddarholmskyrkan dominiert die Silhouette der Insel Riddarholmen 62 DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM BUCHUNG ÜBER IHREN PLATINUM CARD REISE-SERVICE

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