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Departures Germany Spring 2017

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Ein kleine Herde

Ein kleine Herde Elefanten auf ihrem Weg durch die trockene Kalahari 25.000 schwarze und weiße Nashörner auf dem Kontinent. Geht das Abschlachten in dieser Geschwindigkeit weiter, könnten sie noch zu unseren Lebzeiten verschwunden sein. Bislang hatten die Umsiedelungen, vor allem aus Südafrika, nur wenige Tiere umfasst: Bis Ende 2016 hatte Map Ives 38 schwarze Nashörner ins Land gebracht. „Es ist ein extrem teures Unterfangen“, sagt er „und kostet pro Tier etwa 50.000 Dollar für den Transport, die Eingewöhnung und den Schutz. Daher nimmt das Geldeintreiben für diese Unternehmungen zunehmend mehr meiner Zeit ein.“ Die Umsiedelung bedrohter Tiere in sicherere Gegenden wird zur Routine im afrikanischen Artenschutz und Botsuana gilt zurecht als sicherer Lebensraum. Der Präsident des Landes, Ian Khama, ist ein bekennender Artenschützer und es war unter seiner Ägide, dass das Land die gesamte Trophäenjagd im Jahr 2013 verbot. Derzeit wird es als eine der letzten verbliebenen Schutzzonen Afrikas angesehen. Ives hofft, 600 Nashörner bis 2022 ins Land gebracht zu haben. Jetzt fahren wir über die weichen Sandpisten der Kalahari im Zentrum des Überflutungsbeckens des 60.000 Hektar großen Jao-Reservats, einem Konzessionsgebiet von Wilderness Safaris im Nordwesten des Deltas. Westlich von uns fressen eine Elefantenkuh und ihr Junges die Wasserlilien, die in einem der wasserführenden Kanäle wachsen, die die Ebene durchziehen. Sie ist ein altes Tier und die Lilien versorgen sie mit weichem Futter – gut für die Dame, der nur noch wenige Zähne geblieben sind. Hinter ihr äsen eine kleine Herde Leierantilopen sowie ein paar versprengte Impalas und verstärken die friedliche Stimmung des Sommernachmittags, nur unterbrochen vom regelmäßigen, vertrauten Brüllen eines Löwenmännchens. Plötzlich entdeckt Map neben einem der Kanäle emsiges Treiben, so unauffällig, dass untrainierte westliche Augen es kaum bemerken würden. Ein afrikanischer Fischadler hat eine Witwenpfeifgans mit ihren Küken am Rande des Kanals anvisiert und stürzt pfeilschnell herab. Die Gans spreizt ihre Flügel, um die Küken zu schützen und der Adler lässt sich kurzzeitig ablenken. Doch nicht lange. Er schwebt über ihnen, bevor er auf die Küken hinabschießt und mit seiner Beute davonfliegt. Es ist eine kurze, eindringliche Szene. „Hier draußen passiert ständig etwas und es müssen nicht immer die Big Five sein“, bemerkt Map. Wir müssen weiter. Nach drei Tagen im Okavango ist es Zeit, in die echte Wüste weiterzuziehen. Ich verabschiede mich von Map und begebe mich mithilfe von Land Rovern, einer Cessna Caravan und einem Airbus A320 auf einen Trip, der mich schließlich 1.200 Kilometer südwestlich des Okavangodeltas zu Namibias Walvis Bay führt. Es ist der Startpunkt eines weiteren dreitägigen Abenteuers, diesmal mit jemandem, den sie den Gottvater des namibischen Naturschutzes nennen. Garth Owen-Smith erwartet mich am Flughafen, vor einem der Ankunftsterminals sitzend und nachdenklich eine Pfeife paffend. Eigentlich hätte er nach seiner vierfachen Bypass-OP vor zwei Jahren, kurz nach seinem 71. Geburtstag, das Rauchen aufgeben sollen. Wir gehen zum eigentlichen Zweck unseres Treffens über. Eine Welle der » DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM 57

Zwei Krokodile lauern in einem schlammigen Flusslauf des Okavangodeltas Vor drei Jahren wurde das Okavangodelta mit 25.900 Quadratkilometern hinreißender Naturschönheit zum UNESCO- Welterbe ernannt. 58 DEPARTURES-INTERNATIONAL.COM CONTACT PLATINUM CARD SERVICE FOR BOOKINGS

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