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Projektreise 02/2022

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Magazin der Auslandshilfe

Projektreise

Diözese St. Pölten „Der Krieg in der Ukraine wirkt sich jetzt auf die Versorgungssicherheit im Senegal aus. Getreide wird knapp und immer teurer. Es gab bereits erste Demonstrationen wegen der Preissteigerungen.“ Ismael Ndao Horizont 3000 Dakar, Senegal Nr. 06 Juni 2022 Magazin der Caritas-Auslandshilfe mit aktuellen Informationen aus unseren Schwerpunktländern Albanien, Pakistan und Senegal Caritas St. Pölten Aktuell Erscheinungsort St. Pölten Regionaler Krieg – globaler Hunger Zwischen Nahrungsmittelkrise und Hungerkatastrophe Eng miteinander verknüpft Man sollte meinen, die Welt hat genug Probleme. Nach Hochrechnungen der Vereinten Nationen kann es schon bis 2026 zu einer nachhaltigen Erderwärmung von 1,5 Grad kommen. Man sollte meinen, es gäbe nichts Wichtigeres zu tun, als dem Klimawandel entschlossen entgegenzutreten. Doch: Russland führt in der Ukraine einen regionalen Krieg, der weltweit unsägliches Leid bringt und die bereits durch Corona geschwächten Versorgungswege komplett aus dem Gleichgewicht zu bringen droht. Es zeigt sich, dass wir eng miteinander verknüpft sind: durch das Weltgeschehen, durch Weltmärkte, durch die weltweiten Herausforderungen unserer Zeit. Seit einigen Jahren verschlimmert sich der Hunger wieder. Hauptgründe sind die Kriege, Erderwärmung, die Folgen der Covid-19-Pandemie, die zu einer Güter- und Lebensmittelknappheit führen. Besonders betroffen sind vor allem Länder im Nahen Osten, Asien und Afrika. Schon vor dem Ukraine- Krieg waren laut den Vereinten Nationen 811 Millionen Menschen unterernährt. Insgesamt befürchtet das Welternährungsprogramm, dass in den nächsten Monaten bis zu 47 Millionen Menschen zusätzlich an Hunger leiden werden. Die Menschheit hat gezeigt, dass sie erfolgreich Krisen bewältigen kann Zum Beispiel wurde seit den 1990ern der Hunger halbiert, etwa durch die Unterstützung von kleinbäuerlichen Familien bei der Landwirtschaft sowie bei der Tierhaltung und durch konkrete Maßnahmen gegen akute Unterernährung von Kindern. Und das trotz wachsender Weltbevölkerung. Diese Entwicklung ist ins Stocken geraten. Doch wir können etwas tun! Die Caritas hilft Menschen vor Ort, um sie vor Hungersnot zu bewahren. In der Nothilfe verteilt sie Nahrungsmittelpakete bei Konflikten, Überschwemmungen, in Lockdowns oder nach zerstörten Ernten und bei unterbrochenen Lieferketten. Zudem werden unterernährte Kleinkinder in Babyfeeding- Zentren und ältere Kinder in den Schulen mit täglichen warmen Mahlzeiten versorgt. Vor allem hilft sie Kleinbäuer*innen etwa durch Landwirtschaftsschulungen zu diversifiziertem Anbau, durch trockenheitsresistentes Saatgut, durch die Schaffung von Vorratsmöglichkeiten für das Getreide und durch Möglichkeiten zum Haltbarmachen von Nahrung. Wir sind eng miteinander verknüpft: Durch die Solidarität und das Menschsein – das ist wohl auch die einzige Chance für eine Zukunft ohne Hunger. Autor: Lukas Steinwendtner Angesichts der aktuellen Herausforderungen stellt sich die Frage: Ist der Krisenmodus unsere neue Normalität? Am Wort Unsicherheit und Krisen scheinen zur neuen Normalität geworden zu sein. Neben Klimawandel, Artensterben, Pandemie, Flucht und Vertreibung, Energieknappheit und Krieg droht nun auch eine globale Ernährungskrise. Denn die genannten Krisen existieren nicht einfach nebeneinander her, sondern sind stark miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Christiane Gaar Programm Manager Senegal Caritas der Diözese St. Pölten Angesichts des Ausmaßes an Leid und Zerstörung blicken auch viele Menschen, deren Lebensgrundlage nicht unmittelbar gefährdet ist, ohnmächtig in die Zukunft. Die Bilder von zerbombten Schulen, ausgetrockneten Böden, hungernden Kindern oder weggeschwemmten Häusern sind überwältigend, Optimismus scheint aus der Zeit gefallen und für eine düstere Zukunft nicht mehr angebracht. Auch in der Caritas stellen wir uns oft die Frage, ob wir in der Armuts- und Hungerbekämpfung nicht gegen Windmühlen antreten. Denn es gibt zwar viele Erfolge, aber die scheinen den gegenwärtigen Trend nicht umkehren zu können. Ehrlicherweise möchte man dann manchmal gerne den Hut drauf hauen und sich der Weltuntergangsstimmung hingeben. Studien haben gezeigt, dass genau das passiert, wenn Menschen sich mit nicht zu bewältigenden Problemen konfrontiert sehen: Sie ziehen sich zurück und fallen in Schockstarre, da keine Selbstwirksamkeit mehr spürbar ist. Weil ja eh schon alles wurscht ist. Wo man hinschaut, Ungerechtigkeit und Leid. Aber eben nicht nur. Die durchlebten Krisen zeigen auch, wie viel Solidarität möglich ist und dass kreative Lösungsansätze gefunden werden können und müssen. Gerade jetzt braucht es eine Portion Optimismus, denn es wird in den nächsten Monaten und Jahren viele handelnde Personen und große Anstrengungen brauchen, um diese Herausforderungen gemeinsam zu stemmen.

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